Viermal zweite, viermal erste Liga: Das Viertelfinale im DFB-Pokal im Überblick
Von Malte Henkevoß
Lange schon gab es keine so verrückte Pokalsaison mehr. Im unter der Woche anstehenden Viertelfinale spielen vier Erstligisten und vier Zweitligisten um den Einzug ins Halbfinale. Stehen da gleich die nächsten Überraschungen an? 90min wirft einen Blick auf alle vier Partien:
1. 1. FC Union Berlin - FC St. Pauli (Di, 1.3., 20.45 Uhr)
Bis vor drei Jahren spielten Union und die Kiezkicker noch gemeinsam in Liga zwei. Die Eisernen legten beeindruckende erste Bundesligajahre hin, während St. Pauli sich aktuell um den Aufstieg in die erste Liga bemüht.
Die Eisernen hatten vor dem 3:1-Sieg am Samstag gegen Mainz drei Spiele am Stück verloren, die Abgänge von Max Kruse und Marvin Friedrich waren zu spüren. Im Pokal gibt es immerhin positive Erinnerungen an das Achtelfinale, in dem die Unioner den Stadtrivalen von Hertha BSC abfertigten.
Nostalgisch werden dürften auch Pauli-Fans in Gedanken an das letzte Aufeinandertreffen beider Teams. Damals schoss Fußballgott Alexander Meier Pauli mit zwei Toren am Millerntor zum 3:2-Sieg. Wer wird am Dienstagabend den entscheidenden Treffer erzielen?
2. Hamburger SV - Karlsruher SC (Mi., 2.3., 18.30 Uhr)
Eins ist sicher: Zumindest ein Zweitligist wird unter die besten Vier im DFB-Pokal kommen. Denn an der Elbe treffen mit dem HSV und dem KSC gleich zwei Teams aufeinander, die sich bereits in derselben Liga begegnen.
Die Hamburger haben gegen Erzrivale Werder Bremen gerade eine empfindliche Niederlage im Aufstiegskampf erlitten. Gegen den KSC dürften sich die Rothosen, wenn man die letzten Spiele zugrunde legt, ebenfalls schwertun. Die beiden letzten Ligaauftritte endeten mit 1:1.
Doch nicht nur für den HSV ist das Spiel gegen Karlsruhe was Besonderes. Schließlich erinnern sich sicher auch die Badener an das Relegationsspiel, in dem der HSV in letzter Sekunde durch einen direkten Freistoß den Klassenerhalt rettete. Ein Sieg im Pokal würde dadurch natürlich umso süßer schmecken.
3. Hannover 96 - RB Leipzig (Mi., 2.3., 18.30 Uhr)
Durchaus vorstellbar, dass sich RB Leipzig über das Pokallos ordentlich gefreut hat, Hannover scheint der leichteste Gegner der aktuellen Spielrunde zu sein. Doch der Trend der Niedersachsen zeigt aktuell wieder nach oben.
Seit dem Trainerwechsel zu Christoph Dabrowski hat sich 96 in der Liga stabilisiert, der Abstiegskampf ist aktuell auf Distanz gehalten. Die beste Erinnerung der Saison bisher ist jedoch der beeindruckende 3:0-Sieg gegen Gladbach im Pokal-Achtelfinale. Geht man mit ähnlicher Motivation an den Mitfavoriten um den Pott, könnte eine Überraschung durchaus möglich sein.
RB hat sich zur bislang besten Rückrundenmannschaft der Bundesliga gemausert und steht wieder dort, wo es sich heimisch fühlt: auf einem Champions-League-Rang. Unter Domenico Tedesco ist die Stabilität zurückgekehrt, die Offensivmaschine läuft auf Hochtouren. Besonders Christopher Nkunku zeigt sich hochmotiviert. Mit weiteren Top-Leistungen ist der Pokalsieg für die Roten Bullen definitiv drin.
4. VfL Bochum - SC Freiburg (Mi., 2.3., 20.45 Uhr)
Das einzige direkte Duell zweier Erstligisten im Pokal findet zwischen zwei Teams statt, die selbst dem neutralen Beobachter und Fußballfan in dieser Saison eine Menge Spaß bereiten. An der Castroper Straße treffen der VfL Bochum und der SC Freiburg aufeinander.
Die Bochumer in der Liga auf Rang elf positioniert begeisterten vor zwei Wochen mit dem beeindruckenden Sieg über den FC Bayern und besiegten in der letzten Pokalrunde Mainz 05 mit 3:1. Auch an das letzte Aufeinandertreffen mit dem Sportclub gibt es gute Erinnerungen, durch das Mittellinien-Tor von Milos Pantovic besiegte der VfL den SCF mit 2:1.
Freiburg hingegen steht nach den letzten beiden Siegen gegen Hertha und den FC Augsburg wieder im Geschäft um die Champions-League-Plätze. Eine beeindruckende Saison der Mannschaft von Christian Streich, die sie mit einem Pokalsieg natürlich noch mal krönen könnten.