DFB-Pokal: Die Stolper-Prognose zur 1. Runde
Von Stefan Janssen
Am Freitag beginnt die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals und hat mit dem Duell zwischen Eintracht Braunschweig und Hertha BSC sogleich ein Duell parat, bei dem der Bundesligist durchaus stolpern kann. Darüber hinaus gibt es noch weitere Spiele, die eng werden und bei denen der Favorit seine Probleme bekommen wird - oder, bei einem Stolpergefahr-Wert von 50 Prozent, gar nicht mehr zwingend der Favorit ist.
1. Eintracht Braunschweig - Hertha BSC
Viermal trafen sich die Braunschweiger und die Berliner bislang im DFB-Pokal, die Hertha gewann dabei nur das bislang letzte Duell 2018 knapp mit 2:1. Die Eintracht ist gerade in die zweite Bundesliga aufgestiegen und euphorisiert, zudem sind drei Ex-Unioner in der Mannschaft, die der Hertha nur zu gerne ein Bein stellen würden. Und der Big City Club hat derzeit ohnehin seine eigenen Probleme: Die letzten Testspiele verliefen sehr schlecht, vor allem in der Offensive hakt es. Torjäger Krzysztof Piatek fehlt zudem ebenso wie die Innenverteidiger Jordan Torunarigha und Dedryck Boyata. Die Formschwache Hertha könnte hier durchaus Probleme bekommen.
Stolpergefahr: 40 %
2. 1860 München - Eintracht Frankfurt
Langsam aber sicher arbeitet sich 1860 München wieder nach oben und hat sich mittlerweile in der 3. Liga etabliert. Die Sechziger sind mittlerweile soweit, dass man sie getrost als schwierige Aufgabe für Eintracht Frankfurt bezeichnen kann. Die Löwen haben erst kürzlich den Zweitligisten Würzburger Kickers im Finale des bayerischen Landespokals besiegt, die Frankfurter dagegen suchen noch nach ihrer Form und habe keine einfache Vorbereitung hinter sich.
Stolpergefahr: 25 %
3. FC Ingolstadt - Fortuna Düsseldorf
Um Haaresbreite verpasste der FC Ingolstadt den Aufstieg in die 2. Bundesliga und wäre damit zum direkten Ligakonkurrenten von Fortuna Düsseldorf geworden. Die Ingolstädter werden es wieder versuchen und treffen in der ersten Pokalrunde auf eine Düsseldorfer Mannschaft, die zwar auf dem Papier ganz ordentlich aussieht, aber noch nicht so recht weiß wo sie steht und wo sie hin will. Es dürfte ein ausgeglichenes Spiel werden.
Stolpergefahr: 50 %
4. Karlsruher SC - Union Berlin
Der Tabellen-15. der vergangenen Zweitligasaison ist meist das schwierigste Los, das ein Verein aus Topf eins ziehen kann. Diesmal hat es Union Berlin erwischt, der beim Karlsruher SC antreten muss. Selbstverständlich sind die Berliner klar favorisiert, doch der KSC ist nicht chancenlos.
Stolpergefahr: 15 %
5. Hansa Rostock - VfB Stuttgart
Zum dritten Mal in Folge treffen sich die beiden Vereine in der ersten Runde, ein unglaublicher Zufall. 2019 hat der VfB dabei zum ersten Mal im Pokal über Rostock triumphieren können, zuvor gab es vier Pleiten. Auch 2018, als die beiden Klubs auch in der 1. Bundesliga und 3. Liga zu Hause waren. Die Rostocker haben zudem wirklich wieder einen Heimvorteil, weil bis zu 7.500 Fans zugelassen sein werden und Stuttgart hat arge Verletzungsprobleme.
Stolpergefahr: 45 %
6. Dynamo Dresden - Hamburger SV
In den vergangenen beiden Jahren waren die Duelle dieser beiden Teams in der 2. Bundesliga stets eng, der Sieger kam aber immer aus Hamburg. Selbiges gilt für die einzige Begegnung im DFB-Pokal 2003. Dass es wieder knapp wird, dafür spricht vieles: Dynamo hat den Umbruch nach dem Abstieg gut gemeistert und einen starken Kader für die 3. Liga zusammen, der als Aufstiegsfavorit gilt. Zuletzt gab es einen Testspielsieg gegen Zweitligist Aue. Der HSV ist favorisiert und unter dem neuen Trainer Daniel Thioune auch guter Dinge - doch ein Selbstläufer wird es nicht. Auch deshalb nicht, weil mehr als 10.000 Fans im Dresdener Stadion sein werden.
Stolpergefahr: 30 %
7. Mehrere 50:50-Spiele
Mit den Würzburger Kickers und Hannover 96 treffen sich zwei Zweitligisten direkt, hier kann es ebenso knapp zugehen wie in einigen Duellen zwischen 3. Liga und 2. Bundesliga: Absteiger Wehen-Wiesbaden empfängt den 1. FC Heidenheim und Kaiserslautern hat Jahn Regensburg zu Gast. All diese Spiele dürften auf Augenhöhe ablaufen.
Welche Profis stolpern bei Amateuren?
Dazu wird es sicher die ein oder andere Überraschung geben, bei der ein Regionalligist, oder noch tiefer, ein Profi-Mannschaft ausschalten wird. Die lassen sich aber unmöglich voraussagen - und dafür lieben wir den Pokal doch auch!