HSV will DFB-Auswahl nicht im Volksparkstadion trainieren lassen
Von Guido Müller
In zehn Tagen (08. Oktober, 20.45 Uhr) empfängt die deutsche Nationalmannschaft im Rahmen der WM-Qualifikation für Katar2022 die rumänische Auswahl im Hamburger Volksparkstadion. Doch es bahnt sich ein Interessenskonflikt zwischen Stadioneigentümer HSV und dem DFB an.
Gutes Geld, das der Zweitligist Hamburger SV für die Bereitstellung seiner Arena vom Deutschen Fußballbund kassiert. Etwa eine halbe Million Euro werden in die fast leeren Kassen des Dinos gespült.
HSV fürchtet um den eh schon ramponierten Rasen im Volksparstadion
Doch die will man ja nicht gleich wieder ausgeben, nur um einen neuen Rasen zu verlegen. Denn das würde wohl fällig werden, wenn der DFB seine Pläne (drei Trainingseinheiten IM Volksparkstadion) während des Aufenthaltes seines Trosses in der Hansestadt in die Tat umsetzen will.
Einmal vor dem Match gegen die Rumänien, und zweimal danach will der DFB seine Stars im Volksparkstadion trainieren lassen, ehe man dann zum Auswärtsspiel in Nordmazedonien weiterreist.
Doch da spielt der HSV, einem Bericht der Morgenpost zufolge, (noch) nicht mit. Denn man befürchtet seitens der Verantwortlichen eine weitere Verschlechterung der ohnehin schon suboptimalen Platzverhältnisse.
Und bereits acht Tage nach dem Länderspiel empfangen die Rothosen die Düsseldorfer Fortuna zum Top-Spiel des 10. Spieltages (16. Oktober, 20.30 Uhr).
Der Lösungsvorschlag des HSV sieht folgendermaßen aus: zum Abschlusstraining vor dem Spiel würden sie das Stadion freigeben. Die anderen beiden Trainingseinheiten aber soll der Kader von Bundestrainer Hansi Flick lieber auf einem der Trainingsgelände neben dem Stadion absolvieren.
Doch das wiederum würde den Gepflogenheiten beim DFB entgegenstehen, wonach die Trainingssessions der "MANNSCHAFT" fast immer in einem geschlossenen Stadion stattfinden. Von wegen Fan-Nähe und so...
Weicht Flick gar auf die Hoheluft aus?
Beim letzten Länderspiel in Hamburg (vor zwei Jahren) gab es eine ähnliche Konstellation. Damals entschied der DFB am Ende, die Einheiten im Stadion des Lokalrivalen FC St. Pauli am Millerntor abzuhalten. Auch drei Jahre zuvor, 2016, wurde es so gehandhabt.
2011 wiederum wich man gar auf das Stadion an der Hoheluft, den Platz von Oberligist Victoria Hamburg, aus.
Aber auch die Option, einen der direkt am Volksparkstadion liegenden Trainingsplätze zu nutzen, wurde schon einmal gezogen. Das war 2009 - unter Flicks Vorgänger Jogi Löw.
Am Ende wird wohl Hansi Flick selbst die Entscheidung treffen. Oder man zahlt von DFB-Seite einfach noch ein paar Euro mehr an den HSV - für einen neuen Rasen. Aber ob der dann noch vor dem Fortuna-Spiel verlegt werden kann, bleibt abzuwarten.