DFB-Legende rät Manuel Neuer zum Rücktritt
- Schumacher sieht ter Stegen bei der EM im Tor
- Neuer wird Rücktritt nahegelegt
- Wiederholt sich das Kahn-Szenario 18 Jahre später?
Von Dominik Hager
Manuel Neuer wird am kommenden Samstag sein Comeback im Bundesligaspiel gegen Darmstadt 98 geben. Während der Routinier beim FC Bayern seinen Platz zwischen den Pfosten direkt zurück erhält, dürfte das in der Nationalmannschaft anders aussehen. Neuer wurde als Kapitän durch Ilkay Gündogan ersetzt und im Tor hat Konkurrent Marc-André ter Stegen aktuell die besseren Aussichten. Torwart-Legende Toni Schumacher rät Neuer deswegen sogar zum Rücktritt.
Ähnlich wie bei der Heim-WM 2006, als Jens Lehmann den Vorzug vor der langjährigen Nummer eins Oliver Kahn erhalten hat, droht auch Manuel Neuer bei der EM 2024 die Bank. Der 37-Jährige hat sieben große Turniere für Deutschland absolviert, wird sein achtes aber wohl eher als Ersatzspieler verbringen.
Marc-André ter Stegen hat die verletzungsbedingte Abwesenheit von Neuer genutzt und seinen Platz im DFB-Tor gefestigt. Zu einem Wechsel könnte es lediglich kommen, wenn der Bayern-Keeper in den kommenden Monaten trotz seiner langen Verletzungspause die besseren Leistungen zeigt.
Es gibt allerdings kaum Experten, die Neuer bei der EM vor ter Stegen erwarten. Toni Schumacher wurde bei BILD-TV beispielsweise mehr als deutlich. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich im Tor viel ändern wird. Das heißt: ter Stegen wird die Nummer eins sein. Ich finde, dass er das gut macht, er wird sicher auch den Anspruch haben, die Nummer eins zu bleiben", erklärte der 69-Jährige.
Neuer als Nummer zwei zur EM? Schumacher skeptisch
Vor 18 Jahren gab es ähnliche Diskussionen über Oliver Kahn. Dieser hatte seinen Platz an Jens Lehmann verloren, sich jedoch als Teamplayer erwiesen und seine Ersatzrolle akzeptiert. Ein solches Verhalten von Kahn hatten im Vorfeld die wenigsten erwartet, jedoch wird der Titan seine Entscheidung nicht bereut haben. Immerhin fand seine Nationalmannschafts-Laufbahn beim Spiel um Platz drei ein würdiges Ende. Gut möglich, dass Neuer es seinem Vor-Vorgänger im DFB-Tor und beim FC Bayern gleichtut. Schumacher rät dem Bayern-Keeper davon allerdings ab.
"Für mich wäre das Thema Nationalmannschaft dann auch vorbei. Ich war ein Leben lang die Nummer eins, Manuel auch. Und der soll jetzt zurückkommen und sich auf die Bank setzen? Da gehört eine Menge dazu. Ich weiß nicht, ob er sich damit einen Gefallen tut", äußerte sich der 76-malige Nationaltorhüter.
Neuer muss sich zunächst beim FC Bayern empfehlen
Grundsätzlich ist eher zu erwarten, dass Neuer nicht auf den Rat von Schumacher hört und sich wenn nötig auf die Bank setzen. Ein Heim-Turnier ist schließlich etwas Besonderes und niemand weiß, was im Verlaufe der EM so alles passiert.
Zunächst gilt es für Neuer aber ohnehin, seine Form nach der langen Pause zu finden und beim FC Bayern zu überzeugen. Sonst muss man das Thema Nationalmannschaft gar nicht erst aufmachen. Immerhin kann er sich der Unterstützung des Vereins und auch der Rückendeckung von Vertreter Sven Ulreich sicher sein. "Ich setze mich wieder auf die Bank und werde Manu unterstützen. Meine Rolle ist klar beim FC Bayern. Wenn er fit ist, wird er spielen", so die bemerkenswerten Worte des 35-Jährigen, nachdem er eben erst einen bärenstarken Auftritt gegen Mainz 05 hingelegt hatte.
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