Endlich! DFB künftig mit U23-Nationalmannschaft der Frauen
Von Adriana Wehrens
Während die U20-Frauen des DFB vor ein paar Tagen den Einzug in das Achtelfinale der U20-Weltmeisterschaft in Kolumbien erreicht haben, erfolgt in Deutschland der nächste Schritt zur Förderung junger Spielerinnen. Noch in dieser Saison soll eine deutsche U23 zusammengestellt werden, die im Anschluss an einer europäischen Spielrunde für U23-Nationalmannschaften teilnehmen wird.
Das erste Mal stand ein deutsches U23-Nationalteam im Jahr 2007 gemeinsam auf dem Platz, welches damals die vorherige U21 ablöste. Allerdings wurde die U23 nach nur fünf Jahren wieder eingestellt, nachdem am 24. Mai 2012 das letzte Spiel absolviert wurde.
Nun startet also ein neuer Versuch - sicherlich auch als Reaktion auf das zwischenzeitliche Leistungstief der A-Nationalmannschaft, welche aktuell nicht gänzlich den Ansprüchen gerecht wird, zur Weltspitze gehören zu wollen. Zudem besitzt so gut wie jede andere der europäischen Top-Nationen bereits eine U23-Auswahl.
Konkret heißt das nun, dass die U20, die nur alle zwei Jahre eine WM spielt, in den Zeiträumen zwischen den Turnieren erweitert wird. Betreut wird die Mannschaft von DFB-Trainerin Kathrin Peter und ihrem Team. Auf der Website des DFB wird jedoch darauf hingewiesen, dass es sich bei der U23 um kein zusätzliches Team handle, sondern um einen Ersatz für die U20 in den betroffenen Zeiträumen.
Auf diese Weise soll der Sprung zwischen den U-Mannschaften und dem Team des neuen Bundestrainers Christian Wück erleichtert werden. Das könnte in der Frauen-Bundesliga zum Beispiel Spielerinnen wie die Torhüterin Ena Mahmutovic (FC Bayern, 20), Dribblerin Natasha Kowalski (SGS Essen, 21), Torjägerin Vanessa Fudalla (RB Leipzig, 22) oder Hoffenheims Gia Corley (22) betreffen, um nur ein paar Namen zu nennen.
Der erste Einsatz steht bei der europäischen U23-Runde an, bei der sich die Deutschen mit insgesamt neun anderen Nationen messen werden, darunter Spanien, England, Frankreich, Schweden und Italien. Kriterium für die Teilnahme ist, dass Spielerinnen nach dem 1. Januar 2002 geboren sein müssen. Pro Partie dürfen jedoch auch maximal fünf Spielerinnen antreten, die älter sind.
Der Start ist am 24. Oktober, wenn die DFB-Auswahl in ihrem ersten Spiel auf Frankreich trifft. Es folgt ein Kräftemessen mit Italien am 28. Oktober. Außerdem gehören Spanien und Belgien zu den deutschen Gegnern in Gruppe A. Im April folgen dann die Platzierungsspiele zum Abschluss des Wettbewerbs.
"Fast alle europäischen Topnationen nehmen an der Spielrunde teil", so DFB-Sportdirektorin Nia Künzer. Es sei wichtig, nun auch diesen Schritt zu gehen. "Die U23-Spielrunde und damit internationale Vergleiche mit Spitzenmannschaften sind ein weiterer Baustein für das Ziel, uns wieder dauerhaft in der Weltspitze zu etablieren. Es ist eine Weichenstellung im Sinne der Weiterentwicklung und kontinuierlichen Förderung der Spielerinnen, die wir in Abstimmung mit den europäischen Topverbänden und unseren Vereinen vorgenommen haben." Eine Aussage, die man als klare Ansage hinsichtlich höherer Ansprüche an die nahe Zukunft der DFB-Frauen verstehen kann.