DFB brummt Köln Rekord-Geldstrafe auf - Keller wehrt sich

  • Pyroshow im Derby hat harte Konsequenzen
  • Keller findet Strafe unverhältnismäßig
  • Effzeh will gegen Höhe der Strafe vorgehen
Die Fans des 1. FC Köln brannten beim Rheinderby eine Menge Pyro ab
Die Fans des 1. FC Köln brannten beim Rheinderby eine Menge Pyro ab / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Der 1. FC Köln muss eine harte Geldstrafe hinnehmen: Da die Fans beim Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach massenweise Pyrotechnik abbrannten, werden die Geißböcke nun vom DFB zur Kasse gebeten. Geschäftsführer Christian Keller wehrt sich vor allem gegen die Höhe der Strafe.

Die Pyroshow der Fans des 1. FC Köln sorgte bei vielen für Begeisterung, zieht allerdings auch harte Konsequenzen nach sich. Wie der Verein am Mittwoch auf seiner Homepage bekanntgab, hat der DFB-Kontrollausschuss die Geißböcke zu einer Strafzahlung von 595.000 Euro aufgefordert. Mit solch einer hohen Strafe wurde bislang noch kein deutscher Profiklub belegt.

Durch das massive Abbrennen von Feuerwerkskörpern verzögerte sich der Anpfiff des Rheinderbys gegen Borussia Mönchengladbach, das der 1. FC Köln mit 3:1 gewann, um insgesamt sechs Minuten. Auch während des Spiels wurden weitere Pyros gezündet.

Keller nimmt aktive Fanszene in Schutz - Kölner wollen gegen Strafe vorgehen

"Das Derby wurde von unseren Sicherheits- und Fanbeauftragten sowie den Sicherheitsbehörden intensiv vorbereitet", erklärt Kölns Geschäftsführer Christian Keller, der die Fanszene in Schutz nimmt: "Grundsätzlich zeigt auch dieser Fall wieder, dass ein allgemeines Pyro-Verbot im Fußball keine hinreichende Wirkung zeigt. Für die aktive Fanszene ist der Einsatz von Pyrotechnik ein Teil der Fußball- und Fankultur."

Dennoch stellt Keller klar, dass beim Abbrennen von Pyrotechnik "keine roten Linien überschritten werden dürfen" und gleichzeitig "die Sicherheit der Zuschauer stets gewährleistet werden" müsse. "Diese Grenzen wurden gegen Gladbach deutlich überschritten. Dies resultiert zudem in einem enormen finanziellen Schaden. Die hohe Geldstrafe trifft den FC auf dem Weg schnellstmöglicher wirtschaftlicher Gesundung sehr hart", so Keller.

Was bei den Kölner vor allem für Unverständnis sorgt, ist die Höhe der Strafe. "Dieses Vorgehen ist aus unserer Sicht absolut zielverfehlend. Die Vergabe von Verbandsstrafen in dieser Form liegt fernab der Realität der deutschen Fußball- und Fankultur", ärgert sich Keller, der ankündigt, "sich weiterhin aktiv und mit Nachdruck für eine sinnvolle Anpassung des Strafzumessungsleitfaden sowie für einen angemessenen Umgang mit ebendieser Kultur einsetzen".

Ganz so einfach werden die Kölner, die finanziell ohnehin in einer schwierigen Situation stecken, die Strafe nicht hinnehmen. Man werde "beim DFB-Kontrollausschuss beantragen, die Strafe signifikant zu reduzieren".


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