DFB bleibt hart: Manuel Gräfe muss Schiedsrichter-Karriere beenden
Von Simon Zimmermann
Manuel Gräfe ist der beste deutsche Schiedsrichter. Darüber sind sich die meisten Spieler, Fans und Experten einig. Dennoch muss der 47-Jährige seine Bundesliga-Karriere beenden - die Altersgrenze beim DFB ist schuld!
Gräfe selbst betonte zuletzt, dass er gerne weitermachen würde und erhielt für dieses Vorhaben viel Unterstützung. Sogar eine Petition wurde ins Leben gerufen. Doch es nutzt nichts, der DFB bleibt hart. "Alle Perspektiven und Argumente" würden "noch einmal diskutiert und erörtert" werden, teilte die Sportlichen Leitung der DFB-Schiedsrichter mit. An der Entscheidung, an der Altersgrenze rigoros festzuhalten, änderte das aber nichts mehr.
"Natürlicher Austausch" - DFB hält an Altersgrenze für Schiedsrichter fest
Gräfe und seine gleichaltrigen Kollegen Markus Schmidt und Guido Winkmann dürfen nicht mehr weiter pfeifen. Schmidt und Winkmann bleiben als Video-Schiedsrichter, Gräfe wird TV-Experte für das ZDF bei der anstehenden EM. Der "zentrale Leitgedanke" sei "die systemische und strukturelle Weiterentwicklung der Schiedsrichter", teilte der Sportliche Leiter der Schiedsrichter, Lutz Michael Fröhlich, mit. "Ein natürlicher Austausch" solle die Entwicklung der neuen Schiedsrichter-Generation begünstigen. Das DFB-Präsidium schloss sich dieser Argumentation am Mittwoch an. Der Schiedsrichter-Kader für die neue Spielzeit - ohne Gräfe - steht damit endgültig fest.
Die Kommission Fußball der DFL sieht von Maßnahmen zur Aufhebung der Altersgrenze ab, will in Zukunft aber den Austausch mit der Schiedsrichter-Leitung um Fröhlich intensivieren. Was bleibt, ist der Eindruck eines unflexiblen Systems beim DFB und der Leitung der Schiedsrichter, der mit dieser Entscheidung nur noch verfestigt wurde. Die Argumente für einen Verbleib von Gräfe sollten eigentlich schwer genug wiegen, um die Altersgrenze zumindest aufzuweichen. Am Ende bleibt aus Sicht des DFB die Entwicklung junger Referees wichtiger als das Qualitäts-Argument.