DFB bewertet Aufreger bei Frankfurt vs. BVB und gibt Fehlentscheidungen zu
- Frankfurt und BVB trennen sich mit 3:3
- Peter Sippel ordnet strittige Szenen ein
Von Franz Krafczyk
Im Bundesliga-Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund hatte Schiedsrichter Robert Schröder mehrere knifflige Szenen zu lösen. Der DFB hat die Aufreger nun nachträglich eingeordnet - und auch Fehlentscheidungen zugegeben.
Beim 3:3 zwischen Eintracht Frankfurt und dem BVB haderten die Spieler auf beiden Seiten nicht nur mit den vielen vergebenen Torchancen. Auch die Entscheidungen vom Schiedsrichtergespann um Robert Schröder sorgten für heiße Diskussionen. Der DFB hat die brisantesten Szenen in Person von Peter Sippel, dem Sportlichen Leiter der Bundesliga-Schiedsrichter, im Nachgang bewertet.
Das von Schröder geahndete Handspiel von Dortmunds Marius Wolf in der 5. Minute hielt Sippel für eine Fehlentscheidung. "Zwar spricht die Tatsache, dass Wolfs Arm weit vom Körper abgespreizt ist, zunächst für ein strafbares Handspiel. Doch in diesem Fall liegt dem versuchten Befreiungsschlag des Dortmunders ein normaler Bewegungsablauf zugrunde. Dass der linke Arm dabei in der Ausholbewegung nach außen schwingt, ist als natürlich anzusehen, deshalb liegt keine unnatürliche Vergrößerung des Körpers vor. Wolf handelt auch nicht absichtlich oder fahrlässig, er will den Ball nicht aufhalten, sondern aus dem Strafraum befördern. Daher ist das Handspiel nicht strafbar", erklärt Sippel auf der DFB-Homepage.
Die nächste strittige Szene ereignete sich in der 36. Minute, als BVB-Keeper Alexander Meyer den Frankfurter Stürmer Omar Marmoush im Strafraum von den Beinen holte. Nach Ansicht der TV-Bilder ist klar erkennbar, dass Marmoush zuerst am Ball war. Daher sagt auch Sippel: "Hier wäre ein Strafstoß die korrekte Entscheidung gewesen."
Last-Minute-Elfmeter für Dortmund? "Fehlende Eindeutigkeit"
Beim 2:2 des Dortmunders Youssoufa Moukoko in der 54. Minute sahen die Frankfurter eine vermeintliche Abseitsstellung des in der Schussbahn stehenden Niclas Füllkrug. "Dabei steht er jedoch nicht in der Sichtlinie des Keepers, und er wird auch nicht eindeutig aktiv. Vielmehr verhält er sich ruhig, und im Moment des Torschusses beeinträchtigt lediglich ein Mitspieler die freie Sicht von Trapp zum Ball. Letztlich gibt es bei der Frage nach der Möglichkeit, den Ball zu spielen, einigen Interpretationsspielraum, weshalb die Feldentscheidung, das Tor zu geben, akzeptabel ist", verteidigt Sippel das Schiedsrichter-Team.
Passend zum Spielverlauf gab es auch in der Nachspielzeit noch eine letzte kontroverse Szene. Nach einem Zupfer von Frankfurts Hugo Larsson ging Nico Schlotterbeck im gegnerischen Strafraum zu Fall. Dass Schröder hier nicht auf den Punkt zeigte, ist "aufgrund der fehlenden Eindeutigkeit [...] zu akzeptieren. Dass es keinen Eingriff des Video-Assistenten gibt, ist deshalb korrekt."
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