Deutschlands mögliche Achtel- und Viertelfinalgegner: Alle Szenarien im Überblick
Von Dominik Hager
Das DFB-Team steht nach dem 2:0-Sieg gegen Ungarn vorzeitig als Achtelfinal-Teilnehmer fest. Im Spiel gegen die Schweiz geht es für die Elf von Julian Nagelsmann nur noch um den Gruppensieg. Bereits ein Remis reicht, um die Tabelle in Gruppe A auf Rang eins abzuschließen. Stellt sich nur die Frage, ob das eigentlich erstrebenswert wäre. Wir sehen uns mögliche Szenarien für die K.o.-Runde an.
Die möglichen Achtelfinal-Gegner bei einem deutschen Gruppensieg:
Deutschland trifft im Falle von Rang eins auf den zweitplatzierten der Gruppe C. In dieser gestaltet sich die Konstellation folgendermaßen:
Nation | Spiele | Torverhältnis | Punkte |
---|---|---|---|
England | 2 | 2:1 | 4 |
Slowenien | 2 | 2:2 | 2 |
Dänemark | 2 | 2:2 | 2 |
Serbien | 2 | 1:2 | 1 |
Rein theoretisch könnten alle vier Verbände als möglicher Achtelfinalgegner warten.
England wird Gruppen-Zweiter, wenn das Spiel gegen Slowenien mit einem Remis endet und Dänemark mit zwei Toren Vorsprung gegen Serbien gewinnt. Im Falle eines Sieges mit einem Tor Vorsprung entscheiden die erzielten Tore und im zweiten Schritt die Fair-Play-Wertung.
England könnte zudem im Falle einer Niederlage gegen Slowenien auf dem zweiten Platz landen, wenn das Spiel Dänemark - Serbien Remis oder mit einem Sieg für Serbien endet. Ausschlaggebend wäre bei letztem Szenario der gewonnene direkte Vergleich gegen Serbien.
Slowenien landet auf dem zweiten Rang, wenn es gegen England gewinnt, Dänemark gegen Serbien aber höher gewinnt. Zudem reicht es für den zweiten Platz, wenn die Partie mit einem Remis endet und parallel dazu Dänemark und Serbien auch Unentschieden spielen. In diesem Szenario müsste Slowenien aber mehr erzielte Tore als Dänemark haben oder in der Fair-Play-Wertung besser dastehen.
Dänemark wird Gruppen-Zweiter, wenn es Serbien mit nur einem Tor schlägt und England gegen Slowenien Remis spielt. In diesem Fall würde erneut erst die erzielten Treffer und dann die Fair-Play-Regelung angewandt werden. Dänemark landet ebenso auf Rang zwei, wenn es Serbien schlägt, England aber parallel dazu Slowenien besiegt. Ebenfalls zu Rang zwei reicht es auch bei einem Sieg gegen Serbien, der jedoch weniger deutlich ausfällt als jener von Slowenien gegen England.
Im Falle eines Unentschiedens gegen Serbien reicht es zu Platz zwei, wenn Slowenien gegen England verliert oder Remis spielt und dabei weniger Tore als Dänemark erzielt hat.
Serbien wird Gruppen-Zweiter, wenn es Dänemark schlägt und England gegen Slowenien nicht verliert. Unterliegen die Three Lions, würden die Serben angesichts des verlorenen direkten Vergleichs auf Rang drei landen.
Die möglichen Viertelfinal-Gegner bei einem deutschen Gruppensieg:
Die Annahme, dass ein Gruppensieg nicht unbedingt erstrebenswert wäre, liegt insbesondere an dem drohenden Viertelfinale gegen Spanien. Die Furia Roja steht schon als Gruppen-Sieger der Gruppe B fest und trifft im Halbfinale auf einen der Drittplatzierten der Gruppen A, D, E oder F.
Hierfür kommen noch mehrere Kandidaten infrage. In Gruppe A wären das Schottland oder Ungarn, wenngleich es bei ganz hohen Ergebnissen auch die Schweiz treffen könnte. In Gruppe D könnten die Niederlande, Frankreich oder Österreich auf Rang drei landen, in den Gruppen E und F stehen Rumänien, die Ukraine, die Slowakei, Belgien, die Türkei, Portugal, Tschechien und Georgien zur Debatte.
Klar ist aber, dass Spanien in fast allen Konstellationen klarer Favorit wäre. Grundsätzlich könnten aber auch all die anderen genannten Optionen als Gegner warten.
Die möglichen Achtelfinal-Gegner bei Rang zwei in der Gruppe:
Wird Deutschland Gruppen-Zweiter, geht es gegen den zweitplatzierten aus der Gruppe B. Wir sehen uns die Konstellation in dieser Gruppe an:
Nation | Spiele | Torverhältnis | Punkte |
---|---|---|---|
Spanien | 2 | 4:0 | 6 |
Italien | 2 | 2:2 | 3 |
Albanien | 2 | 3:4 | 1 |
Kroatien | 2 | 2:5 | 1 |
Spanien ist als Gruppen-Sieger durch und könnte somit nicht auf das DFB-Team treffen.
Italien wäre der wahrscheinliche deutsche Gegner. Die Italiener landen sicher auf dem zweiten Rang, wenn sie gegen Kroatien oder Remis spielen. Albanien käme aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs in keinem Szenario vorbei.
Albanien wird Gruppen-Zweiter, wenn sie Spanien schlagen und Italien gegen Kroatien verliert. In diesem Szenario dürfte Kroatien gegen Italien aber nicht mit zwei oder mehr Toren Differenz gewinnen als es Albanien gegen Spanien tut.
Kroatien wird Gruppen-Zweiter, wenn es Italien besiegt und Albanien im Parallelspiel nicht Spanien bezwingt. Gelingt Albanien der Überraschungs-Coup, müsste Kroatien mit einer mindestens um zwei Toren höheren Differenz gewinnen.
Die möglichen Viertelfinal-Gegner bei Rang zwei in der Gruppe:
Sollte Deutschland das Achtelfinale gegen einen der besagten Gegner gewinnen kommt es im Viertelfinale zum Duell mit dem Sieger aus dem Achtelfinale “1. Gruppe C - 3. Gruppe D/E/F“.
In Gruppe C sieht es nach einem Gruppensieg für England aus, jedoch kämen auch Dänemark und Slowenien noch infrage. Aus den Gruppen D/E/F wären die Niederlande, Frankreich, Österreich, Rumänien, Ukraine, die Slowakei, Belgien, Türkei, Portugal, Tschechien und Georgien mögliche Optionen.
In den meisten Fällen wären die Three Lions favorisiert.
Zusammenfassung: Darum wäre Platz zwei kein Nachteil für Deutschland
Es ist wohl auszuschließen, dass die Deutschen gegen die Schweiz absichtlich verlieren, jedoch erscheint der Weg ins Halbfinale über Rang zwei fast einfacher zu sein. Zunächst ginge es sehr wahrscheinlich gegen Italien oder Kroatien, die beide gegen Spanien keine gute Figur gemacht haben. Einen ebenfalls erstaunlich schwachen Eindruck haben die Engländer in den ersten beiden Gruppenspielen gemacht, weshalb ein Viertelfinale gegen die Three Lions recht erstrebenswert wäre.
Gewinnt Deutschland die Gruppe, geht es zwar zunächst wohl “nur„ gegen Serbien, Slowenien und Dänemark, im Viertelfinale aber sehr wahrscheinlich gegen Spanien - und damit die Nation, die bislang mit Abstand den stärksten Eindruck gemacht hat.
Alles Wichtige zur EM lesen: