Deutschland patzt gegen Ungarn: Die Stimmen zur 0:1-Niederlage

Eiserne Miene von Hansi Flick: Deutschland verliert gegen Ungarn
Eiserne Miene von Hansi Flick: Deutschland verliert gegen Ungarn / Boris Streubel/GettyImages
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Das DFB-Team hat das Halbfinale in der Nations League vorzeitig verpasst. Das Team von Hansi Flick verlor nach einem schwachen Auftritt mit 0:1 gegen Ungarn und hat damit gleichzeitig auch den vorletzten Test vor der WM ordentlich vermasselt. Kein Wunder, dass die Beteiligten nicht sonderlich glücklich mit den Geschehnissen waren.


Die Deutsche Nationalmannschaft kommt auch unter Hansi Flick nicht so richtig ins Rollen und macht immer wieder einen Schritt nach vorne, ehe wieder ein Rückschritt folgt. Das 0:1 gegen Ungarn war ein solcher Rückschritt. Hansi Flick sah phasenweise das schwächste DFB-Team seit seiner Amtsübernahme vor gut einem Jahr.

"Die erste Halbzeit war unsere schlechteste, seit ich hier bin. Wenig Selbstvertrauen, wenig Intensität, wenig Chancen, viele Fehler. Damit habe ich nicht gerechnet. Jeder muss an sich arbeiten. Die Zeit der Experimente ist vorbei", ärgerte sich der Coach.

Flick-Experiment scheitert: Außenverteidiger-Problem bleibt bestehen

Dabei war es Flick selbst, der zum Beispiel mit Jonas Hofmann als Rechtsverteidiger experimentiert hat. “Wir wollten etwas mit Jonas Hofmann auf der Rechtsverteidigerposition ausprobieren. Daran bin ich ein bisschen mitschuldig", haderte der Bundestrainer mit sich selbst. "Wir wollten mit zwei offensiven Außenverteidigern in das Spiel gehen, aber wir haben nicht das bekommen, was wir wollten. Es hat nicht funktioniert", so ein ernüchterter Coach. Tatsächlich erwischten sowohl Hofmann, als auch der zum Teil vogelwild agierende Raum nicht gerade ihren besten Tag.

Den Kopf in den Sack stecken wollte Flick nach der Pleite jedoch nicht. "Diese Niederlage wirft uns nicht um. Sie hat uns die Augen geöffnet, es ist besser, jetzt zu verlieren als bei der Weltmeisterschaft. Wir haben eine sehr schlechte erste Halbzeit gespielt, wir waren nicht aktiv, wir hatten kein Selbstvertrauen. In der zweiten Halbzeit waren wir besser, aber wir haben nicht genug Torchancen herausgespielt", so der Bundestrainer. Letztlich sind das aber auch genau die Phrasen, die es seit Jahr und Tag zu hören gibt.

DFB-Kicker hadern mit erster Hälfte und versprechen Besserung

Ziemlich bedient zeigte sich Jonas Hofmann, der jedoch ähnliche Inhalte ansprach wie Flick. "Die erste Halbzeit war wirklich scheiße. Leider muss man es so sagen, wie es ist. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, schneller zu spielen, aber wir haben trotzdem nicht viele Chancen herausgespielt. Das heutige Spiel muss eine Lehre für uns sein", forderte der Gladbacher.

Ähnlich fiel die Bewertung von Mittelfeld-Leader Joshua Kimmich aus. "Wir waren viel zu langsam in unserem Passspiel und haben viel zu viele Fehler gemacht. Der Gruppensieg in der Nations League war unser Ziel, aber davon war in der ersten Halbzeit nichts zu spüren. In den ersten 45 Minuten haben wir nichts gemacht und alles vermissen lassen", ärgerte er sich. Immerhin versprach Kimmich jedoch, es gegen England "besser machen zu wollen und zu werden".

Auch vom sonst so sprechfreudigen und schlagfertigen Thomas Müller gab es nach dem Schlusspfiff nur Durchhalteparolen zu hören. "Die erste Halbzeit war wirklich enttäuschend. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht. Viele Spieler haben es im Moment nicht leicht bei ihren Vereinen, wir haben heute nicht die Leistung auf den Platz gebracht. Wir stehen weiterhin zusammen, auch wenn es nicht gut läuft", erklärte der 32-Jährige.

Nun gilt es, gegen England eine klare Leistungssteigerung hinzulegen. Ansonsten dürfte die Stimmung in Deutschland im Vorfeld der umstrittenen Katar-WM noch schlechter werden, als sie ohnehin schon ist.


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