Deutschland oder Österreich: Daran hängt die Wanner-Entscheidung

Paul Wanner sorgt derzeit mit Heidenheim für Furore. Sowohl der DFB als auch der ÖFB buhlen um die Dienste des 18-Jährigen. Ein Kriterium ist ausschlaggebend für seine Entscheidung.
Paul Wanner
Paul Wanner / Lars Baron/GettyImages
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Vier Tore und zwei Vorlagen in sechs Pflichtspielen - auch wenn es gegen Borussia Dortmund (2:4) und den SC Freiburg (0:3) zuletzt nichts zu holen gab, legte Paul Wanner einen Traumstart beim 1. FC Heidenheim und in der deutschen Fußball-Bundesliga hin. Die 18-jährige Leihgabe des FC Bayern bestätigte in den vergangenen Wochen ihren Status als Toptalent und wird seither heftig von DFB und ÖFB umworben.

Wanner, geboren im österreichischen Dornbirn, besitzt nämlich beide Reisepässe und dürfte somit für beide Fußballverbände spielen. Sein Vater ist Deutscher, seine Mutter Österreicherin. Eine Entscheidung pro Deutschland oder Österreich wird seit Wochen mit Spannung erwartet, zuletzt berichtete Maximilian Koch (Münchner Abendzeitung) von einer Tendenz pro DFB, für den Wanner von U15 bis U20 sämtliche Junioren-Nationalteams durchlief.

Doch auch die Österreicher machen sich berichtigte Hoffnungen auf den Zuschlag, schnupperte Wanner doch bereits im November 2022 zu einem Lehrgang bei der österreichischen Nationalmannschaft vorbei. Seither buhlt der ÖFB um Nationaltrainer Ralf Rangnick heftig um den offensiven Mittelfeldspieler, hätte ihn gerne auch schon für die EURO 2024 in den 26-Mann-Kader berufen. Doch Wanner lehnte damals (noch) ab.

In Zukunft könnte sich das jedoch ändern, denn laut Informationen von Sport1 soll die Entscheidung Wanners speziell an einem Kriterium hängen: Seinem Traum von einer Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. Könne der DFB dem Heidenheimer diese Perspektive aufzeigen, würde sich Wanner laut Sport1 für die deutsche Nationalmannschaft entscheiden.

Verspricht der DFB um Nationaltrainer Julian Nagelsmann dem Wanner-Lager jedoch keine Berufung in den WM-Kader, steht es wohl eher schlecht um eine Entscheidung pro Deutschland. Vielmehr würde dann wohl Österreich den Zuschlag erhalten. Denn dort scheint eine Teilnahme an der WM 2026 fast schon garantiert, wollte man Wanner doch bereits in diesem Sommer bei der Europameisterschaft dabeihaben.

Keine leichte Situation für den DFB, ist zum aktuellen Zeitpunkt doch noch völlig unklar, wohin sich Wanner bis zur WM in rund 21 Monaten entwickeln wird. Außerdem spielen mit Jamal Musiala und Florian Wirtz bekanntlich auch schon zwei andere Supertalente elementare Rollen im offensiven Mittelfeld der DFB-Elf. Deutschland steht also nicht unter Zugzwang, dennoch wird man Wanner nur ungern verlieren wollen. "Das ist enorm wichtig, dass wir so einen Spieler halten", erklärte Sportdirektor Rudi Völler erst kürzlich im ZDF-Sportstudio. Nun wird sich zeigen, wie weit der DFB dafür zu gehen bereit ist.


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