Deutschland löst Viertelfinal-Ticket bei Olympia: Die Noten zum Sieg gegen Sambia
Die DFB-Frauen konnten ihr letztes Gruppenspiel gegen Sambia gewinnen und das Ticket für das Viertelfinale der Olympischen Spiele lösen. Während einige Spielerinnen ihre bisherigen Leistungen steigern konnten, überzeugten andere weniger. Besonders in der Defensive blieb das deutsche Team überraschend standhaft und ließ gegen die starke Offensive Sambias kaum Aktionen zu.
Wir werfen einen Blick auf die Leistungen der DFB-Frauen:
Ann-Katrin Berger
Überschattet wurde die Leistung von Ann-Katrin Berger natürlich von ihrem Bock in der 49. Minute: Ein Fehlpass der deutschen Schlussfrau machte es Barbra Banda ganz leicht, den kurzzeitigen Anschlusstreffer zu erzielen. Generell offenbarte Berger im Spiel mit dem Ball einige Unsicherheiten und hätte sich in gewissen Situationen durchaus mehr Zeit lassen können.
Bewertung: 4/10
Giulia Gwinn
Ihre defensiven Aufgaben erledigte Giulia Gwinn routiniert. Durch ihr Stellungsspiel konnte die Außenverteidigerin des FC Bayern viele Pässe der Copper Queens entschärfen. Offensiv fehlte Gwinn etwas der Zugriff und auch ein paar ihrer Pässe waren von einer ungewöhnlichen Unsauberkeit geprägt.
Bewertung: 6/10
Kathrin Hendrich
Der Arbeitstag von Kathrin Hendrich war schnell beendet: In der zweiten Minute des Spiels bekam die Innenverteidigerin im Zweikampf mit Barbra Banda einen Schlag in Richtung Schläfe mit. Nach mehreren Behandlungspausen war dann in der 22. Minute die Auswechslung die einzig logische Konsequenz zum Wohle der Spielerin. Für eine Bewertung reichen Hendrichs Aktionen bis dato aber nicht aus.
Bewertung: Ohne Bewertung
Bibiane Schulze Solano
Nur wenige Minute vor Anpfiff wurde klar, dass Marina Hegering die Partie nicht wie geplant bestreiten kann - Bibiane Schulze Solano rückte für sie in die Startelf. Obwohl die 25-Jährige ins kalte Wasser geschmissen wurde, zeigte Schulze Solano eine starke Leistung. Die Innenverteidigerin trug einen großen Teil dazu bei, dass Sambias starke Stürmerinnen in Schach gehalten werden konnten. Hrubesch dürfte gesehen haben, dass er auch in der Innenverteidigung gute Alternativen auf der Bank hat.
Bewertung: 8/10
Felicitas Rauch
Nachdem Felicitas Rauch gegen die athletischen US-Amerikanerinnen zu kämpfen hatte, zeigte die Außenverteidigerin gegen Sambia ein anderes Gesicht. Sie kämpfte sich in die Partie. Des Öfteren störte sie das sambische Toptalent Barbra Banda im richtigen Moment und verhinderte so mehrere Torchancen. Auf der linken Seite arbeitete Rauch unermüdlich und meldete sich auch mit Flanken in der Offensive an.
Bewertung: 7/10
Janina Minge
Unauffällig, aber zuverlässig: So könnte man das Spiel von Janina Minge zusammenfassen. Konzentriert agiert die Neu-Wolfsburgerin im defensiven Mittelfeld und macht dort viele wichtige Wege. Im Spielaufbau konnte Minge Ruhe in die Partie bringen. Vom "Hau-Ruck-Fußball" ihrer Mitspielerinnen lässt sich Janina Minge nicht anstecken. Ganz Deutschland hätte ihr gegönnt, dass der Abschluss gegen Ende ins Netz und nicht an die Latte donnert.
Bewertung: 7/10
Alexandra Popp
Trotz angeschlagener Fitness hat die Kapitänin der deutschen Frauennationalmannschaft wieder alles in die Waagschale geworfen. Alexandra Popp geht dahin, wo es wehtut - die Personifikation von Kampfgeist. Durch ihren Körpereinsatz störte Popp das Aufbauspiel Sambias ein ums andere Mal. Dennoch könnte die Kapitänin am Ball weniger überhastet agieren. Dem Mittelfeld würden überlegte Pässe deutlich besser tun.
Bewertung: 6/10
Sjoeke Nüsken
Sjoeke Nüsken scheint endlich im Turnier angekommen zu sein. Ihre Spieleröffnung leitete in der 10. Minute den Führungstreffer ein. Über das gesamte Spie konnte Nüsken durch ihre Ballsicherheit und den Spielaufbau überzeugen. Direktpassspiel, lange Bälle und defensive Aktionen: Bei Sjoeke Nüsken schien nahezu alles zu funktionieren.
Bewertung: 8/10
Jule Brand
Auch gegen Sambia konnte Jule Brand an ihrer herausragenden Leistung im ersten Gruppenspiel nicht anknüpfen. Zu oft verlor die 21-Jährige den Ball im Dribbling und verpasste gute Möglichkeiten, um ihre Mitspielerinnen in Szene zu setzen. Brand kann auf jedem Fall noch eine Schippe drauf legen, wie gegen Australien bereits zu sehen war.
Bewertung: 5/10
Klara Bühl
Nachdem Klara Bühl in den bisherigen Partien eher unter ihrem Niveau performt hat, konnten die Fans endlich wieder von "Big Game Bühl" schwärmen. Zwei Mal legte die Flügelspielerin ihrer Teamkollegin Lea Schüller auf, die nur noch einzuschieben brauchte. Dann konnte sich Bühl auch selber für ihre Mühen belohnen: Aus gut 23 Metern nahm die 24-Jährige Maß und donnerte den Ball unhaltbar ins untere Eck. Die drei Scorerpunkte machten die eher schwache erste Halbzeit Bühls wieder wett.
Bewertung: 8/10
Lea Schüller
Gegen Sambia zeigte Lea Schüller ihre ganzen Mittelstürmer-Qualitäten und ihren Torriecher. Goldrichtig positionierte sich die Bayern-Stürmerin in der Box und konnte zwei Mal eiskalt vollenden. Schüller riss durch ihre Laufwege Lücken und suchte auch selber öfter den Kontakt zum Ball. Sie hätte durchaus auch noch mehrere Tore auf dem Schlappen beziehungsweise Kopf gehabt. Ihre Performance dürfte Lea Schüller nun mehr Selbstvertrauen geben.
Bewertung: 8/10
Sara Doorsoun (ab der 22. Minute)
Ähnlich wie Schulze Solano kam auch Sara Doorsoun unerwartet zu ihrem Einsatz, nachdem sie in der 22. Minute die angeschlagene Kathrin Hendrich ersetzen musste. Auch Doorsoun trug dazu bei, dass Sambia für ihre Verhältnisse und über weite Strecken relativ ungefährlich blieb. Hin und wieder gab es den ein oder anderen ungenauen Pass nach vorne - aber Ungenauigkeiten prägte die Partie aller Spielerinnen der DFB-Frauen.
Bewertung: 7/10
Vivien Endemann (ab 46. Minute)
Nach der Halbzeitpause kam Vivien Endemann in die Partie und machte gleich mal Dampf über ihre rechte Seite. Die Wolfsburgerin setzte sich des Öfteren gegen ihre Gegenspielerinnen durch, beim Abschluss fehlte Endemann dann das letzte Quäntchen Glück. Dennoch konnte sich die 22-Jährige definitiv für mehr Spielzeit im DFB-Dress empfehlen.
Bewertung: 7/10
Laura Freigang (ab der 69. Minute)
"Freigang für Laura" wurde in den letzten Tagen viel gefordert, diesmal war es endlich so weit. Während ihrer ersten Minuten im Olympischen Turnier versuchte Laura Freigang Akzente zu setzen. Die Kreativität der 26-Jährigen zeigte sich in einigen Aktionen. Einzig ihre Chancenverwertung muss sich Freigang ankreiden lassen, hatte sie ihr erstes Olympia-Tor zuerst auf dem Fuß und dann auf dem Kopf.
Bewertung: 6/10
Sydney Lohmann (ab der 69. Minute)
Das Spiel von Sydney Lohmann gestaltete sich wechselhaft. Nach leichtsinnigen Ballverlusten folgten dann wieder starke Seitenwechsel. Je mehr Zeit auf der Uhr verging, desto besser fand die Münchenerin in die Partie. Manchmal könnte Lohmann noch mutiger sein, ihre Tempodribblings angehen und früher auch mal selber den Abschluss suchen. Als Einwechselspielerin kann Lohmann in jedem Fall Schwung ins Spiel bringen.
Bewertung: 7/10
Elisa Senß (ab der 89. Minute)
Mit der Einwechslung von Elisa Senß bewies Horst Hrubesch ein gutes Händchen: Die Mittelfeldspielerin traf mit ihrem ersten Schuss gleich mal ins Schwarze und erhöhte auf den 1:4-Endstand. Für eine Bewertung reichen die acht Minuten Spielzeit dennoch nicht. Die Qualitäten von Elisa Senß dürften trotzdem allseits bekannt sein.
Bewertung: Ohne Bewertung