Deutschland gegen Sambia: Die Vorschau zum Spiel
Die Ausgangslage
Nach einer enttäuschenden Weltmeisterschaft, bei der die deutsche Mannschaft bereits in der Gruppenphase ausschied, soll es nun bei den Olympischen Spielen weitergehen. Das erste Spiel gegen Australien konnte klar gewonnen werden, doch am Sonntagabend unterlag Deutschland den USA deutlich. Nun steht das letzte - und entscheidende - Spiel gegen Sambia an.
Derzeit führen die USA die Gruppe mit sechs Punkten an. Es folgt Deutschland mit drei Punkten. Auf dem dritten Platz liegt Australien mit ebenfalls drei Punkten, Schlusslicht ist Sambia mit null Punkten.
Bisher haben sich nur die USA aus der Gruppe B für die K.o.-Runde qualifiziert, aber für alle Teams ist noch alles möglich. Es wird ein spannender Spieltag, an dem alle möglichen Emotionen hochkommen können. Die deutschen Fans hoffen natürlich auf einen entspannten Sieg ihrer Mannschaft, aber auch ein Unentschieden reicht, um die Gruppenphase zu überstehen. Bei einer Niederlage sähe es zwar schlecht aus, aber auch dann gäbe es noch einen Funken Hoffnung. Für komplizierte Rechenspiele dürften den meisten Fans der Nationalmannschaft von Horst Hrubesch die Nerven fehlen.
Die Eckdaten
Anpfiff ist um 19 Uhr im Stade Geoffroy-Guichard in Saint Etienne. Das Spiel wird im Free-TV übertragen. Sowohl die ARD als auch Eurosport übertragen das Spiel, so dass alle deutschen Fans der Mannschaft vor dem Fernseher die Daumen drücken können.
Ist Sambia ein Angstgegner?
Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften im Juli vergangenen Jahres hatte Deutschland große Mühe und verlor das Spiel mit 2:3. Das letzte Testspiel vor der Weltmeisterschaft war also in die Hose gegangen und in diesem Fall hat sich nicht bewahrheitet, dass die Generalprobe schiefgehen muss, damit die Show gut wird. Das Gegenteil war der Fall: Deutschland schied in der Vorrunde aus - der Traum war geplatzt. Die Trauer bei Fans und Spielerinnen war groß.
Seitdem ist viel passiert: Horst Hrubesch übernahm als Interimstrainer und die Wege von Martina Voss-Tecklenburg und dem DFB trennten sich wenige Monate nach der verkorksten WM.
Die Leistungen, die Hrubeschs Team seither zeigte, waren besser als bei der WM, aber oft noch sehr schwankend. Immer wieder wirkte die Mannschaft fahrig und unkonzentriert, oft zeigte sie aber auch gute Leistungen und konnte ihre Qualitäten ausspielen. Es ist nicht einfach zu sagen, wo das Team um Giulia Gwinn steht, denn von wackelig bis gut ist alles drin.
Sambia ist alles andere als ein Angstgegner, auch wenn viele Fans dem Spiel mit einer gewissen Anspannung entgegensehen. Deutschland sollte aus der Niederlage gelernt haben und eine gewisse Vorstellung davon haben, was auf sie zukommt und wie sie mit den Stärken Sambias umgehen und die Schwächen ausnutzen können.
Die Schwächen und Stärken Sambias
Jede Mannschaft ist schlagbar - auch die beste der Welt - und jede Mannschaft hat ihre Stärken und Schwächen, die bei einigen mehr, bei anderen weniger ausgeprägt sind. Wir schauen uns die Stärken und Schwächen von Sambia an.
Barbra Banda ist wohl der Superstar Sambias. Zweimal hat die 24-Jährige ihr Heimatland Sambia bei den Olympischen Spielen vertreten, in Tokio 2021 und jetzt in Paris. Bei beiden Turnieren erzielte sie in fünf Spielen neun Tore - eine Quote, die sich sehen lassen kann. Die Chancen, die Banda bekommt, nutzt sie, Fehler darf man sich gegen die schnelle Stürmerin nicht erlauben - sonst wird das teuer bestraft. Die deutsche Abwehr sollte gewarnt sein und nicht wie Australien fünf Gegentore kassieren, sonst kann das Abenteuer Olympia schon wieder vorbei sein.
Australien hat gegen Sambia fünf Tore kassiert und das Spiel trotzdem gewonnen - das klingt schon fast unmöglich, ist es aber nicht. Zwischenzeitlich führte Sambia mit 5:2, doch Australien nutzte die Schwächen Sambias in der Abwehr und drehte das Spiel. Am Ende stand es 5:6 - auch wenn man seinen Augen nicht trauen wollte.
Die deutsche Mannschaft hat - kurz gesagt - zwei Hauptaufgaben: Zum einen gilt es, die Offensivkräfte bestmöglich zu stoppen. Dazu muss die Abwehr stehen, die Absprache untereinander muss funktionieren und jede Spielerin muss mit nach hinten arbeiten, nur so kann es gegen Banda und Co. funktionieren. Die zweite Hauptaufgabe der deutschen Nationalmannschaft wird es sein, die Schwächen in der Abwehr auszunutzen und sich selbst viele Chancen zu erarbeiten und diese dann effektiv zu nutzen. Klingt nach einem guten Plan - ist aber wie so oft im Leben leichter gesagt als getan.
Im Spiel gegen die USA hatte die deutsche Abwehr immer wieder Probleme, das wird auch Sambia bemerkt haben. Aber die deutsche Mannschaft hat das Zeug dazu, Sambia zu schlagen und ein erfolgreiches Turnier zu spielen - sie muss es nur auf den Platz bringen. Gegen Australien lief es besser als gegen die USA. Zwar waren die Australierinnen bei weitem nicht so stark wie die Amerikanerinnen, aber die Deutschen erspielten sich Chancen und nutzten diese auch größtenteils und auch die Abwehr stand deutlich besser als im vergangenen Spiel.
Jetzt kommt es darauf an, welches Team die Schwächen des anderen besser ausnutzt und welches die eigenen Stärken ausspielt. Es geht um alles, denn der Traum von einer Medaille ist noch lange nicht ausgeträumt.