Deutschland bedankt sich: Ein Rückblick auf die Zeit von Melanie Leupolz im DFB-Dress

Am heutigen Dienstag wird Leupolz beim Länderspiel in Hannover gegen Österreich verabschiedet. Wir blicken zurück auf ihre Zeit in der Nationalmannschaft.
Melanie Leupolz bei der Weltmeisterschaft im letzten Jahr.
Melanie Leupolz bei der Weltmeisterschaft im letzten Jahr. / Robert Cianflone/GettyImages
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Bereits 2009 spielte Melanie Leupolz für die deutsche Nationalmannschaft - damals noch für die U15. Seitdem ist viel passiert: Sie durchlief alle U-Nationalmannschaften, bis sie 2013 gegen Kanada ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft feierte, aus der sie nicht mehr wegzudenken war und der erste Titel mit der Nationalmannschaft folgte schon bald.

Noch im selben Sommer folgte das erste große Turnier - die Europameisterschaft in Schweden, bei der Leupolz viermal zum Einsatz kam. Der Sommer endete für die DFB-Elf mit einem Sommermärchen: Das Team gewann das Turnier und begeisterte ein ganzes Land. Für die Mittelfeldspielerin und ihr Team war ihr erstes Turnier also ein großer Erfolg.

Zwei Jahre später folgte die erste Weltmeisterschaft in Kanada. Nach der Niederlage im Spiel um Platz drei gegen England belegte das Team von Bundestrainerin Silvia Neid zwar nur den vierten Platz, doch schon ein Jahr später folgte der nächste große Erfolg.

Spätestens seit 2014 verbindet jeder deutsche Fußballfan Brasilien mit großen Momenten und Emotionen: Vor zehn Jahren holte die Herren-Nationalmannschaft mit Trainer Jogi Löw den WM-Pokal und die Bilder aus Rio sind auch heute noch - zehn Jahre später - unvergesslich. 2016 folgte der nächste große Erfolg einer deutschen Mannschaft im sonnigen Brasilien, diesmal war es die Damenmannschaft, die uns träumen ließ und am Ende mit der Goldmedaillen nach Deutschland zurückkehrte. Mit einem 2:1-Finalsieg gegen Schweden sorgten Leupolz und ihr Team für weitere unvergessliche Erinnerungen in Brasilien. Für diesen Erfolg wurde die Mannschaft am 1. November 2016 vom damaligen Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.

Die ehemalige Spielerin der Blues war weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Nationalmannschaft, die Europameisterschaft 2017 verpasste Leupolz jedoch verletzungsbedingt. Bei der Weltmeisterschaft 2019 in Frankreich war sie wieder dabei, schied aber mit ihrem Team bereits im Viertelfinale aus.

Die für 2021 geplante Europameisterschaft wurde wegen der Corona-Pandemie auf das folgende Jahr verschoben. Melanie Leupolz verpasste die Europameisterschaft, da sie ihr erstes Kind erwartete. Dies gab der FC Chelsea im März 2022 bekannt.

Alexandra Popp, Melanie Leupolz
Leupolz mit Kapitänin Alexandra Popp nach dem Ausscheiden in der Gruppenphase. / Visionhaus/GettyImages

Knapp ein Jahr nach der Geburt ihres Kindes stand die 30-Jährige bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland im Kader, doch der große Traum vom WM-Titel platzte, als das Team um Trainerin Voss-Tecklenburg bereits in der Vorrunde ausschied.

Im September vergangenen Jahres gab Leupolz ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt. Sie begründete ihre Entscheidung damals wie folgt: "Die vergangenen Monate waren in Verein und Nationalmannschaft sehr intensiv und haben mich als Profifußballerin und Mutter gefordert. Es war mir wichtig, dass ich nach der Geburt den Weg zurück ins DFB-Team geschafft habe, und ich bin sehr stolz, noch einmal eine WM für mein Land gespielt zu haben. Dass ich das gemeinsam mit meinem Sohn erleben durfte, hat die Erfahrung für mich noch wertvoller gemacht. Gleichzeitig habe ich aber gemerkt, dass die Fülle an Belastungen energiezehrend ist. Ich bin sehr stolz auf das, was ich in der Nationalmannschaft erreicht habe. Jetzt ist es an der Zeit, den vollen Fokus auf meinen Verein Chelsea zu legen, denn ich habe den Anspruch, dem hohen Niveau dort gerecht zu werden und mit 100 Prozent Energie alle sportlichen Ziele mit meinem Team zu erreichen. Ich würde mich freuen, wenn ich bei einem Länderspiel noch einmal die Möglichkeit bekomme, mich von der Mannschaft und den Fans zu verabschieden. Es war eine prägende und unvergessliche Zeit." 

Insgesamt 79 Spiele hat die Mittelfeldspielerin für die A-Nationalmannschaft bestritten und konnte zwei große Titel für Deutschland gewinnen. Heute wird sie noch einmal gefeiert - in Hannover vor 40.000 Zuschauern.