Deutscher Gruppengegner bestätigt: Tierney fehlt Schottland für den Rest der EM
Von Lennart Sörnsen
Nach dem katastrophalen Auftaktspiel gegen Deutschland steigerten sich die Schotten gegen die Schweiz und trotzten den Eidgenossen ein 1:1-Unentschieden ab. Damit wahrt der Außenseiter der Gruppe A seine Chance auf das Erreichen der K.o.-Runde. Mit einem Sieg gegen die noch punktlosen Ungarn im letzten Gruppenspiel am Sonntagabend (21 Uhr) stehen die Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales recht gut. Für die Schotten wäre es bei ihrer vierten Teilnahme an einer EM-Endrunde der erstmalige Einzug in die K.o.-Runde.
Für diese große Aufgabe am Sonntagabend müssen die Schotten allerdings einen herben Rückschlag hinnehmen. Linksverteidiger Kieran Tierney, der in einer Dreierkette als linker Innenverteidiger agiert, verletzte sich im Spiel gegen die Schweiz in der zweiten Halbzeit und fällt somit für die Partie gegen Ungarn und den weiteren Turnierverlauf aus. Wie Schottlands Co-Trainer John Carver am Freitag mitteilte, befindet sich der 27-Jährige bereits zur weiteren Behandlung bei seinem Stammverein Arsenal in London und wird für die restliche EM nicht mehr auf den Platz zurückkehren können.
"Er hat Probleme mit dem Oberschenkel. Mehr kann ich nicht sagen. Sie [Arsenal] werden ein Update geben, wenn sie mehr wissen. Er ist natürlich enttäuscht", so Carver über die Situation.
Der Ausfall Tierneys ist sportlich ein herber Verlust für die Schotten, die ohnehin schon einige personelle Ausfälle in der Abwehr zu verkraften hatten: Mit Aaron Hickey und Nathan Paterson fielen bereits zwei weitere Außenverteidiger aus, hinzu kommt die Rotsperre von Ryan Porteus nach seinem Foul an Ilkay Gündogan im Eröffnungsspiel.
"Das ist ein Rückschlag für uns, denn er ist einer unserer besten Spieler. Er gibt uns eine gute Balance mit Andrew Robertson und Callum McGregor auf der linken Seite, sie waren sehr gut eingespielt", machte Carver deutlich und verwies zugleich auch auf die Verantwortung anderer Spieler, die nun eine Chance bekommen könnten. "Das ist eine Chance für andere Spieler, sich in den Vordergrund zu spielen. Gegen die Schweiz juckte es nach dem Deutschland-Spiel schon allen in den Fingern. Jetzt hat jemand die Möglichkeit, einen Schritt zu machen und sich zu empfehlen".