Die besten deutschen Stürmer aktuell - Ranking
Von Dominik Hager
Das Fehlen einer klassischen Sturmspitze auf Weltklasse-Niveau ist für das DFB-Team womöglich noch schwerwiegender als die ebenfalls seit Jahren andauernde Außenverteidiger-Problematik. In Hinblick auf die EM gibt es jedoch Hoffnung. Kai Havertz zündet bei den Gunners endlich so richtig. Mit Niclas Füllkrug und Deniz Undav haben sich zudem zwei weitere Angreifer hervorgetan, die man guten Gewissens einsetzen kann - von hinten drückt zudem Maxi Beier. Die besten deutschen Angreifer im Ranking:
8. Youssoufa Moukoko
Moukoko ist ein Instinktfußballer mit einem guten Antritt und Abschluss, muss jedoch in einigen Belangen noch zulegen. Da hilft es sicherlich nicht, dass ihm beim BVB seit geraumer Zeit die Spielpraxis verwehrt bleibt. Der 19-Jährige müsste eigentlich regelmäßig auf dem Rasen stehen, um sich zu entwickeln.
Ob Moukoko wirklich mal der Mittelstürmer eins in Deutschland werden kann, ist derzeit schwer abzusehen. Der Weg ist noch recht weit.
7. Jonathan Burkardt
Jonathan Burkardt hat eine lange Leidenszeit hinter sich, konnte sich von dieser jedoch erholen. Mit sieben Toren und zwei Vorlagen ist der 23-Jährige mit ein Grund für die Aufholjagd der Mainzer. Burkardt ist schnell, hat Zug zum Tor und strahlt jedederzeit Torgefahr aus. Für die Zukunft ist der ehemalige U-21-Europameister ein Spieler, den man sehr genau im Auge behalten muss.
6. Timo Werner
Timo Werner war einer der großen Verlierer des Jahres 2023. Stammplatz bei RB Leipzig: futsch. Platz im DFB-Kader: ebenfalls futsch.
Es folgte ein Wechsel zu Tottenham - der sich als genau der richtige Schritt erwiesen hat. Bei den Spurs konnte Werner endlich wieder befreiter aufspielen und die Last des vergangenen Jahres abwerfen.
Das ganz große Problem bleibt bei Werner aber der Abschluss. Mit seinem Tempo und seinen oft auch guten Laufwegen manövriert er sich in gefährliche Positionen, scheitert letztlich aber zu oft frei vor dem Tor. Werner ist auch ein wenig eindimensional und beispielsweise kein Stürmer, der mit dem Rücken zum Tor stark ist und aus statischen Positionen etwas entwickeln kann. Technische Unzulänglichkeiten gehören ebenfalls zu seinem Spiel.
Extrem bitter ist die Tatsache, dass Werner seit Anfang Mai aufgrund einer Oberschenkelverletzung ausfällt und sich dadurch auch nicht mehr anbieten konnte.
5. Marvin Ducksch
Marvin Ducksch hat fußballerisch eine ganze Menge zu bieten und kann quasi im Alleingang ein Spiel entschieden. Der Werder-Angreifer befand sich im Februar und März im Formtief - und ließ dort eine seiner größten Schwächen erkennen: die Körpersprache. Wenn es nicht läuft, fällt Ducksch vor allem durch Meckern und Lamentieren auf, was ihm schon den einen oder anderen Rüffel der Werder-Bosse eingebracht hat. Im April und Mai fand Ducksch dann aber wieder seine Form und konnte seine Bilanz auf 20 Bundesliga-Scorer aufbessern. Für einen Bremer ist eine solche Bilanz bemerkenswert.
4. Maximilian Beier
Der TSG-Stürmer ist einer der großen Shootingstars der Saison 2023/24 und könnte einer der Überraschungen im EM-Kader werden. Beier weiß vor allem mit seinem unglaublichen Speed zu überzeugen, dazu hat er sich auch im Torabschluss extrem gut gemacht. Ein erfrischendes, unbekümmertes Element. Beier hatte immer mal wieder Phasen, in denen es für ihn nicht ganz so gut lief, konnte sich aber stets zurückmelden. Zuletzt gelang ihn das mit seinen Saisontreffern 14 und 15 in Darmstadt.
3. Niclas Füllkrug
Der BVB-Stürmer ist ein echter Mittelstürmer und genau als solcher tut er dem DFB-Team so gut. Der körperlich starke und eiskalte Vollstrecker kann mit dem Kopf oder den Füßen zuschlagen und zeigt das auch im Rahmen der Nationalmannschaft regelmäßig.
Sein Wechsel von Werder zum BVB 2023 war der richtige Schritt, denn Füllkrug kann sich in Dortmund auf internationaler Bühne beweisen - und zeigen, dass er auch gegen die Besten bestehen kann. Mit seinen Buden gegen Atlético und PSG ist ihm genau das gelungen. Konstante Top-Leistungen hat der 31-Jährige in dieser Saison allerdings nicht unbedingt gezeigt.
2. Kai Havertz
Zwischenzeitlich hatte Nagelsmann den Arsenal-Star als Linksverteidiger ausprobiert - dieses Experiment wurde jedoch schnell wieder zu den Akten gelegt. Havertz wird im DFB-Teams in erster Linie als Stürmer eingeplant, muss sich im Angriff aber großer Konkurrenz erwehren.
Der 24-Jährige galt in jüngeren Jahren vor allem technisch als herausragendes Talent. Verbessert hat er sich in diesem Bereich in den letzten Jahren aber nicht. Inzwischen machen sich allerdings seine Jahre in der Premier League bemerkbar, was das Thema Durchsetzungsvermögen betrifft. Anfangs noch verspottet, blüht Havertz inzwischen bei den Gunners auf. Von seinen 20 Premier-League-Scorer-Punkten hat er 14 seit Mitte Februar erzielt.
1. Deniz Undav
Vor der Saison hätten wohl nur die allerwenigsten damit gerechnet, dass Deniz Undav bei der Heim-EM 2024 eine ernsthafte Option für das DFB-Team ist. Der 27-Jährige hat beim VfB Stuttgart dermaßen starke Auftritte hingelegt, dass Nagelsmann nicht um ihn herumkommt. Mit 18 Toren und zehn Vorlagen legt Undav die besten Zahlen aller deutschen Stütmer auf.
Undav paart Spielwitz und das Auge für den Mitspielern mit einem tollen Abschluss - er könnte im Sommer für große Furore sorgen!