Die besten deutschen defensiven Mittelfeldspieler aktuell - Ranking
Von Dominik Hager
Mittelfeldspieler gibt es in Deutschland wie Sand am Meer. Es besteht jedoch ein kleines Ungleichgewicht zwischen starken Achtern und Sechsern, die dem DFB-Team wirklich weiterhelfen könnten. Immer wieder wird bemängelt, dass ein richtiger Spielzerstörer dem deutschen Team guttun würde. Hiervon gibt es aber tatsächlich nicht viele, die in Frage kommen könnten.
Wir werfen einen Blick auf die besten defensiven Mittelfeldspieler Deutschlands:
7. Julian Weigl
Julian Weigl ist richtig eingesetzt ein sehr guter, aber leider kein kompletter Sechser. Der Gladbacher ist nicht sonderlich dynamisch und athletisch und daher in den Mittelfeld-Zweikämpfen kein unüberwindbarer Gegner.
Seine Stärken hat er ganz klar im Spiel mit dem Ball. Weigl gehört zu den sichersten Passspielern in Deutschland und ist ein hervorragender Stratege. Weigl weiß, wo er den Ball hinspielen muss und bringt sowohl kurze, als auch lange Pässe genau zum Mann. Damit kann er einer Mannschaft enorm viel Sicherheit verleihen.
Qualitäten, die einen gewissen Toni Kroos noch umso mehr auszeichnen. Einen zweiten Spielertyp wie Kroos braucht Nagelsmann aber eher nicht im Kader.
6. Rani Khedira
Rani Khedira trumpfte mit den Eisernen 22/23 auf. Mit Union Berlin konnte sich der Mittelfeldspieler einen Champions-League-Platz sichern. Für die WM 2022 hat es dennoch nicht ganz gereicht. Analog zu den Eisernen erlebt Khedira 23/24 aber eine deutlich durchwachsenere Saison.
Khedira ist jedenfalls ein gewissenhafter und taktisch disziplinierter Sechser, der in den letzten Jahren ganz viel Routine in sein Spiel gepackt hat. Nach dem Wechsel von Augsburg zu den Eisernen hat Khedira nochmals einen Sprung gemacht und ist vor der Union-Abwehr ein absoluter Fixpunkt. Fraglich ist aber, ob Khedira auch auf allerhöchstem internationalen Niveau genauso abliefert.
5. Vitaly Janelt
Vitali Janelt kickt ein wenig unter dem Radar, was eigentlich verwunderlich ist, da er immerhin Stammspieler in der Premier League ist. Der ehemalige U21-Nationalspieler wechselte im Sommer 2020 vom VfL Bochum auf die Insel und hat dort eine tolle Entwicklung hingelegt.
Janelt ist ein harter Arbeiter, Mentalitätsspieler und starker sowie athletischer Zweikämpfer. Fußballerisch ist er solide, aber sicherlich niemand, der sich über einen besonders guten Spielaufbau definiert. Einen solchen Spieler in der Mannschaft zu haben, kann nicht schaden. Zumal er auch in Brentford ab und an als Linksverteidiger eingesetzt wird. Der Weg in die A-Nationalmannschaft ist aber noch recht weit.
4. Emre Can
In Sachen Athletik und Zweikampfführung ist Can absolut top. Der Dortmunder kann eine gewisse Dominanz auf dem Platz ausstrahlen und einige Räume schließen. Im Aufbauspiel ist der erfahrene Mittelfeldspieler hingegen eher durchschnittlich. Wesentlich schlimmer ist aber seine Anfälligkeit für unnötige Fehler, die oftmals schwer ins Gewicht fallen.
Can könnte der Typ Zerstörer sein, der dem DFB-Team mitunter fehlt, jedoch richtet sich seine "zerstörerische Kraft" auch zu häufig gegen das eigene Team. Ganz wohl kann es einem dabei nicht sein. Nicht umsonst wurde der BVB-Kapitän von Nagelsmann noch nicht berücksichtigt.
3. Angelo Stiller
Das ehemalige Bayern-Eigengewächs ist eines der Gesichter der starken VfB-Saison 23/24. Im zentralen Mittelfeld ist Stiller der Stratege und verlängerte Arm von Trainer Sebastian Hoeneß.
Zwar wurde der 23-Jährige im März nicht nominiert, Nagelsmann nannte ihn aber explizit als einen der Kandidaten, für den die EM-Tür weiter offen steht. Größtes Problem für Stiller: Er käme lediglich für den Platz neben Kroos auf der Doppelsechs infrage. Und dafür scheinen andere Spielertypen besser geeignet zu sein.
2. Aleksandar Pavlovic
Der Bayern-Newcomer musste seine erste Länderspielreise wegen eines Infekts absagen. Dieser hat ihn auch im Verein ein wenig zurückgeworfen. Im Champions-League-Halbfinale im Bernabeu stand Pavlovic dann aber wieder in der Startelf und meisterte seine Feuertaufe. Der 19-Jährige ist lauf- und passstark und besitzt bereits eine gewisse Robustheit in den Zweikämpfen. Pavlovic und Kroos als Doppelsechs? Könnte durchaus passen!
1. Robert Andrich
Leverkusen glänzt für gewöhnlich mit Technik und Spielkunst. Umso wichtiger ist es, einen Spieler wie Robert Andrich dabei zu haben. Der frühere Union-Profi ist ein harter Arbeiter und spult massig Kilometer ab. Andrich kann hart dazwischen gehen und dem Gegner hier und da wehtun.
Andrich definiert sich jedoch nicht nur über Zweikämpfe und Laufstärke, sondern weiß auch, wo das gegnerische Tor steht. Dadurch ist Andrich kein reiner Sechser klassischer Schule, sondern besitzt auch Box-to-Box-Qualitäten.
Neben Kroos könnte er ein passender Kandidat als Abräumer sein. Dies hat sich bereits gegen Frankreich gezeigt. Andrich war in der Hinrunde meist nur Ersatz in Leverkusen, jedoch profitierte er in der Rückrunde von mehreren Verletzungen von Palacios. Seine Chance hat er dabei eindrucksvoll genutzt.