Derzeit außen vor: Das fehlt Werders Malatini

Julian Malatini kommt bei Werder derzeit nicht zum Zug. Nach dem Testspiel gegen Preußen Münster erklärte Trainer Ole Werner, was dem Argentinier derzeit fehlt.
Julian Malatini kommt aktuell nicht an der Konkurrenz vorbei
Julian Malatini kommt aktuell nicht an der Konkurrenz vorbei / Jürgen Fromme - firo sportphoto/GettyImages
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Im Januar kam mit Julian Malatini ein großes Talent aus Argentinien an die Weser. Aufgrund großer Personalprobleme kam der Innenverteidiger in der Rückrunde bereits zu einigen unerwarteten Einsätzen.

Unvergessen bleibt vor allem sein erster Bundesliga-Einsatz. Beim 3:1-Sieg gegen den SC Freiburg setzte Malatini keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung den Freiburger Linksverteidiger unter Druck und spritzte bei einem zu kurzen Rückpass dazwischen. Nachdem er auch noch Torhüter Noah Atubolu umkurvt hatte, schob der 23-Jährige lässig zum Endstand ein. Traumdebüt für Grün-Weiß! Nach großen Verletzungssorgen reichte es in der Rückrunde zu zehn weiteren Einsätzen. Zwischenzeitlich stand Malatini dabei sogar fünf Spiele in Folge in der Werder-Startelf.

Seitdem hat sich Malatini bei Werder allerdings nicht mehr durchsetzen können. Schon in der Schlussphase der vergangenen Saison stand der junge Verteidiger nicht mehr oft auf dem Platz. Ein Trend, der sich auch in der neuen Spielzeit fortsetzt. In den bisherigen Pflichtspielen der Werderaner stand Malatini zwar immer im Kader, für einen Einsatz reichte es aber noch nicht.

Sinnbildlich dafür war der Auftritt beim Testspiel gegen den Zweitligisten Preußen Münster am Donnerstag. Beim insgesamt enttäuschenden Werder-Auftritt war auch Malatini nicht auf der Höhe. Zwar traf der Abwehrspieler zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung, doch nach einem Missverständnis mit Ersatzkeeper Markus Kolke traf Malatini ausgerechnet ins eigene Tor. Unglücklich, aber auch symptomatisch für die Probleme, die Malatini derzeit noch mit sich herumschleppt.

"Julian tut sich aktuell, auch schon in der Vorbereitung, ein bisschen schwer. Er muss in vielen Bereichen noch lernen", sagte auch Trainer Ole Werner nach dem Auftritt in einem Interview mit der Bild-Zeitung. Werner lieferte auch Beispiele dafür, was dem Argentinier noch fehlt. "Er muss klarer werden, was Spielgeschwindigkeit und das Spiel mit dem Ball angeht. Er muss auch eine niedrigere Fehlerquote haben", erklärte der 36-Jährige. Gleichzeitig betonte der Werder-Coach aber auch, dass Malatini noch ein junger Spieler sei und das Trainerteam ihm bei der Anpassung an den deutschen Fußball helfen werde.

Das größte Problem dürfte die starke Konkurrenz sein. In der Innenverteidigung stehen den Bremern mit Kapitän Marco Friedl, Niklas Stark, Anthony Jung und Milos Veljkovic derzeit vier erfahrene Innenverteidiger zur Verfügung. Nach der Länderspielpause soll auch Amos Pieper wieder voll einsteigen. "Wir haben auf dieser Position ein enges Rennen, weil alle Spieler schon Bundesliga gespielt haben und den Anspruch haben, möglichst von Beginn an auf dem Platz zu stehen", bestätigt auch Werner den großen Konkurrenzkampf um den Argentinier.

Dabei könnte helfen, dass der 23-Jährige auch als Rechtsverteidiger spielen kann. Mit Mitchell Weiser und Felix Agu, der bisher links spielte, stehen dort nur zwei Spieler zur Verfügung. Sollte Agu auf links den Vorzug vor Neuzugang Derrick Köhn erhalten und weiter in der Stammelf spielen, wäre Malatini sogar die erste Alternative hinter Weiser.


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