Der neue Stand nach dem Kane-Gipfel in London
- Noch kein Durchbruch in den Verhandlungen
- Verkaufsdruck bei Spurs wird größer
- Bayern könnte mit einem Vorkaufsrecht verhandeln
Von Yannik Möller
Der FC Bayern werkelt weiter an der erhofften Verpflichtung von Harry Kane. Für einen Durchbruch konnte das Treffen der Verantwortlichen in London zwar nicht sorgen, aber weiterer Fortschritt scheint gemacht zu sein.
Das Harry-Kane-Kaugummi zieht sich. Inzwischen ist der Engländer seit Längerem der große Wunschkandidat des FC Bayern, wenn es um die Neubesetzung des Sturmzentrums geht. Eine grundsätzliche Einigung mit ihm steht bereits, doch die Freigabe seitens Tottenham Hotspur ist - im wahrsten Sinne des Wortes - nur schwer zu erkaufen.
Für weitere Verhandlungen haben sich die Verantwortlichen der beiden Vereine am Montag in London getroffen. Für die Münchener waren Marco Neppe und Jan-Christian Dreesen vor Ort (90min berichtete). Ihnen gegenüber: Daniel Levy.
Einigung war nicht in Sicht: FC Bayern weiß um Forderungen von Tottenham
Vorweg: Einen Durchbruch konnten die beiden Parteien in den persönlichen Gesprächen nicht erzielen. Das war allerdings auch nicht die Erwartungshaltung, wie Sky-Reporter Florian Plettenberg am Abend berichtete. Nach den Gesprächen werden Neppe und Dreesen noch am Abend wieder in München erwartet.
Plettenberg zufolge der aktuelle Stand: "Die Verhandlungen laufen weiter - bislang noch keine Einigung."
Ein gewisser Fortschritt scheint allerdings erzielt worden zu sein, auch in den letzten Tagen abseits eines direkten Treffens. So berichtete Paul Gilmour, der für Sky UK tätig ist, von einer zwar noch immer existierenden Lücke in den Forderungen und Angeboten, doch scheint sie inzwischen etwas kleiner geworden zu sein. Rund 20 Millionen Pfund, also etwa 23 Millionen Euro, sollen die Spurs und die Bayern noch voneinander entfernt sein, was die Ablösesumme betrifft.
Dem Vernehmen nach möchte Levy die Marke von 100 Millionen Pfund für Kane erreichen. Daran ändert auch der grundsätzliche Verkaufsdruck nichts, durch den im nächsten Sommer auslaufenden Vertrag.
Gilmour zufolge ist mittlerweile auch eine gewisse Klausel zu einem wichtigen Thema der Verhandlungen geworden. Sollte Kane den FCB in den nächsten Jahren wieder verlassen, dann möchte Tottenham ein Vorkaufsrecht haben - insbesondere wenn es für den Angreifer zurück in die Premier League gehen sollte. Damit hätten die Lillywhites die Möglichkeit, Kane im Falle der Fälle wieder zurückzukaufen.
Eine solche Klausel ist offenbar bereits zu einer Voraussetzung für diesen Transfer geworden. Das Ziel ist klar: Tottenham möchte keineswegs in direkter Weise vom Kane-Abgang beeinflusst werden, indem ein Liga-Konkurrent dank ihm Tor um Tor erzielt. Dieses Szenario gilt es zu vermeiden. Sollten sich die Bayern auf ein solches Vorkaufsrecht einlassen, könnten sie eventuell die ein oder andere Million von der Ablösesumme abziehen.
Klar ist: Auch nach diesem Gipfeltreffen ist der Kane-Transfer längst nicht in trockenen Tüchern. Es wird weitere Verhandlungsrunden geben müssen, um die noch bestehende Lücke auszugleichen.
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