Der letzte Spieltag der Frauen-Bundesliga: Meisterfeier, Torschützenkönigin und Abschiede

Der letzte Spieltag der Frauen-Bundesliga steht am Montag an. Der FC Bayern bekommt die Meisterschale überreicht. Kann sich Ewa Pajor mit der Torjägerinnen-Kanone aus Wolfsburg verabschieden?
Dieses Mal mit der echten Trophäe - nach dem letzten Saisonspiel gegen Hoffenheim erhält der FC Bayern zum zweiten Mal in Folge die Meisterschale
Dieses Mal mit der echten Trophäe - nach dem letzten Saisonspiel gegen Hoffenheim erhält der FC Bayern zum zweiten Mal in Folge die Meisterschale / Max Ellerbrake - firo sportphoto/GettyImages
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Am kommenden Montag, den 20. Mai, geht die Frauen-Bundesliga-Saison 2023/24 zu Ende. Auch wenn die wichtigsten Entscheidungen bereits gefallen sind, gilt es am letzten Spieltag trotzdem noch einige offene Fragen zu beantworten - und Spielerinnen wie Trainer zu verabschieden.

Die Partien des letzten Spieltags im Überblick

Alle Partien des letzten Spieltags werden am Montag, den 20. Mai, um 15:30 Uhr gleichzeitig angestoßen:

  • Bayer 04 Leverkusen - SV Werder Bremen
  • TSG Hoffenheim - FC Bayern München
  • SC Freiburg - RB Leipzig
  • 1. FC Nürnberg - MSV Duisburg
  • VfL Wolfsburg - SGS Essen
  • 1. FC Köln - Eintracht Frankfurt

Abschluss einer "perfekten" Bundesliga-Saison: Münchner Meisterfeier in Hoffenheim

Bereits zwei Spieltage vor dem Ende der Saison ist bereits die Entscheidung um die Deutsche Meisterschaft in Leverkusen gefallen. Dem FC Bayern München gelingt die erfolgreiche Titelverteidigung. Auch wenn die Mannschaft von Trainer Alexander Straus sich zuletzt im DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg geschlagen geben musste, soll es nach der Partie im Dietmar-Hopp-Stadion gegen die TSG Hoffenheim noch einmal Bierduschen geben. Nicht zu vergessen die Übergabe der Meisterschale direkt im Anschluss.

Michaela Specht, Klara Buehl
Bayerns Klara Bühl im Duell mit Michaela Specht (Hoffenheim) / Sebastian Widmann/GettyImages

Neben der Titelvergabe geht es für die Bayer noch um eine weitere Bestmarke für diese Saison. Mit einem Erfolgserlebnis über die TSG könnten die Münchnerinnen eine ungeschlagene Spielzeit nach 18 Siegen und drei Unentschieden in der Frauen-Bundesliga feiern. "Wir wollen ungeschlagen bleiben", kündigte Bayerns Cheftrainer vor der Fahrt nach Hoffenheim an. Man wolle eine "perfekte" Saison nun auch perfekt zu Ende bringen.

Hingegen hatte sich die TSG noch bis zuletzt Hoffnungen auf einen Platz für die Qualifikation um die Champions League gemacht. Allerdings verlor die Mannschaft von Stephan Lerch das direkte Duell gegen Eintracht Frankfurt und musste zusätzlich noch am letzten Wochenende eine 0:3-Klatsche gegen Aufsteiger RB Leipzig hinnehmen. Natürlich sei man zum Saisonende "ein Stück weit enttäuscht", so der Trainer. Im letzten Spiel will sich sein Team wieder von einer anderen Seite zeigen und die Spielzeit somit einigermaßen versöhnlich abschließen. Zudem wird man sich von Michaela Specht, Paulina Krumbiegel (Juventus Turin) und Nicole Billa (Köln) verabschieden müssen.

Die Torjägerinnen-Kanone als Abschiedsgeschenk?

"Es war mir eine Ehre" - unter diesem Titel veröffentlichte der VfL Wolfsburg vor einigen Tagen ein Video mit Ewa Pajor, in dem die polnische Nationalspielerin schweren Herzens ihren Abschied aus der Autostadt verkündete. Die 27-jährige Torjägerin wechselte vor neun Jahren zum VfL und entwickelte sich dort zu einer Spielerin von Weltformat. In insgesamt 120 Spielen als Wölfin gelangen Pajor stolze 93 Treffer. Kein Wunder also, dass sie mit einem Transfer zum FC Barcelona in Verbindung gebracht wird.

Ewa Pajor, Gunnar Meggers, Michael Ebert
Nach der Trophäe zur Saison 2018/19 könnte sich Ewa Pajor mit der zweiten Torjägerinnenkanone ihrer Karriere aus Wolfsburg verabschieden / Cathrin Mueller/GettyImages

Schon einmal gewann die Polin die Torjägerinnen-Kanone der Frauen-Bundesliga - zur Saison 2018/19. Nun könnte sie sich anlässlich des Abschieds aus Wolfsburg ein weiteres Mal selbst beschenken. Derzeit führt die Stürmerin die Liste der Torschützinnen mit 15 Toren vor Frankfurts Nicole Anyomi (11Tore) an. Natürlich will Pajor auch noch ein letztes Mal zusammen mit ihrer Mannschaft auf dem Platz abliefern, wenn es gegen die SGS Essen geht. Auch Lena Oberdorf (FC Bayern) und Dominique Janssen (unbekannt) werden ihr letztes Spiel für den VfL bestreiten.

Hingegen geht es für das Überraschungsteam der Saison immerhin noch im Fernduell mit Hoffenheim um den vierten Tabellenplatz hinter der SGE. Der Talentschmiede des Frauenfußballs ist es immerhin erst einmal gelungen, Platz vier zu erreichen - im gleichen Jahr wie Pajors Saison als beste Torschützin. Noch zu Beginn der Spielzeit haben viele die SGS noch zu den möglichen Abstiegskandidaten gezählt, doch gegen den VfL kann die Mannschaft von Markus Högner erneut aufzeigen, dass sie auch mit den Top-Mannschaften messen kann.

Im Keller-Duell: Der Traum vom ersten Heimsieg der Saison

Ein letztes Highlight in der Frauen-Bundesliga soll her - der erste und einzige Heimsieg im Max-Morlock-Stadion. Mit dieser Einstellung geht der 1. FC Nürnberg in sein vorerst letztes Duell in der höchsen Profiliga. Erst zwei Siege gelangen dem Klub bisher - beide Male auswärts. Auch wenn der Abstieg in die Zweitklassigkeit bereits sicher ist, will der FCN noch ein letztes Erfolgserlebnis feiern, bis nach der Sommerpause der nächste Aufstiegsversuch ansteht.

1. FC Nürnberg v FC Schalke 04 - Second Bundesliga
Der 1. FC Nürnberg will die Saison mit einem Heimsieg beenden / Marcel Engelbrecht - firo sportphoto/GettyImages

Doch ähnlich geht es auch dem Gegner aus Duisburg. Der MSV, dessen Abstieg bereits seit Längerem feststeht, möchte die aktuelle Spielzeit ebenfalls mit einem guten Gefühl abschließen. Deswegen können Fans, auch wenn es auf dem Papier um nichts mehr geht, eine kämpferisch anspruchvolle Partie erwarten.

Abschiede in Köln und Leverkusen

Die Werkself trifft am letzten Spieltag auf den SV Werder Bremen. Hier ist bereits sicher, dass beide Mannschaften die Saison im Tabellenmittelfeld beenden werden. Neben den beiden Bayern-Leihgaben Emilie Bragstad und Karólína Lea Vilhjálmsdóttir stehen auch Verena Wieder (Bremen) und Elisa Senß (Frankfurt) bereits als Abgänge fest. Vor allem der Transfer der Kapitänin wird Leverkusen schmerzen, doch in Katharina Pijic (Essen) ist bereits ein Ersatz für das zentrale Mittelfeld gefunden.

Bei den Bremerinnen laufen einige Verträge aus. Diesbezüglich können in naher Zukunft weitere Ankündigungen erwartet werden. Darüber hinaus wechselt neben Wieder auch Sharon Beck aus Köln an die Weser. Chiara Hahn (Hoffenheim) und Nina Lührßen (Frankfurt) werden den Verein verlassen.

Google Pixel Frauen-BundesligaBayer 04 Leverkusen v VfL Wolfsburg
Elisa Senß wird auch in der nächsten Saison ein rot-schwarzes Trikot tragen, dann alledings für die Eintracht / ANP/GettyImages

Vervollständigt wird der letzte Spieltag durch das Aufeinandertreffen des 1. FC Köln im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Der FC lässt die beiden Offensivkräfte Beck und Celina Cerci (Hoffenheim) ziehen. Als Ersatz kommt Nicole Billa von der TSG. Bei der Eintracht, die sich zur neuen Spielzeit erneut für die Champions League qualifiziert hat, verabschiedet sich Verena Hanshaw mit ihrem Wechsel nach Rom, während Senß und Lührßen den Kader für die neue Saison verstärken werden.

Alle Transfers der Frauen-Bundesliga sind in der Übersicht zu finden.


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