Der Lebemann Joan Laporta: Frauen, Zigarren und Champagner!
Von Guido Müller
Von einem solchen Wahlergebnis können einige traditionsreiche Parteien hierzulande (und in Spanien) nur träumen: mit mehr als 50 Prozent der Stimmen der Mitglieder wurde gestern Abend Joan Laporta zum neuen Präsidenten des FC Barcelona gewählt. Mit dem Lebemann hält auch wieder etwas Glamour Einzug in den Klub.
Denn wenn ein Satz den 58-Jährigen Rechtsanwalt perfekt umschreibt, ist es die von ihm überlieferte Aussage: "Erfolge feiert man mit Frauen, Zigarren und Champagner". Seine Ex-Frau Constanza Echeverría kann vor allem von dem ersten Teil seiner Präferenzliste ein Lied singen.
Noch während des Scheidungsprozesses, nach 20 Jahren Beziehung und den gemeinsamen Söhnen Pol, Guim und Joan, zeigte sich Joan Laporta im Jahr 2007 bereits wieder mit einer neuen Eroberung: Flavia Masoli.
Kennengelernt hatten sich die beiden im Hotel ARTS in Barcelona, wo Masoli als Kellnerin arbeitete. Laporta war zu diesem Zeitpunkt bereits seit vier Jahrem im Amt des Klubchefs. Sozusagen über den kurzen Dienstweg bekam Masoli schon kurze Zeit später ein Angebot, für den FC Barcelona zu arbeiten.
Ein Jahr lang wirkte Masoli für die Abteilung "Protokoll und institutionelle Beziehungen des Klubs", ehe sie im Zuge des von Oriol Giralt vorgetragenen Misstrauensvotum gegen Laporta ihre Koffer packen musste.
Danach hatte die Klubspitze alle Hände voll zu tun, um Masoli davon abzuhalten, der spanischen Yellow Press intime Details aus ihrer Romanze mit dem Präsidenten zu enthüllen. Das berüchtigte Magazin Interviú, bekannt für seine freizügig gekleideten Damen, war brennend an Insider-Storys interessiert.
Die Angst der Flavia Masoli
Interviú ging am Ende zwar leer aus - doch dem Fernsehformat "Dónde estás, corazón?" von Antena 3 offenbarte sich die Brasilianerin am Ende doch. Und beichtete vor einem Millionenpublikum, dass sie wieder zurück in ihre Heimat kehre aus - aus Angst vor Laporta!
"Jan", so Masoli damals, "hat mir hier in Barcelona alle Türen verschlossen." (Quelle: as.com). Besagtes Misstrauensvotum scheiterte am Ende übrigens. Und nach der fantastischen Saison 2008/09 (mit sechs Titeln!) saß Laporta fester denn je im Sattel.
Und konnte sich wieder neuen amourösen Eroberungen widmen. Auf Masoli folgte im Jahr 2009 die Italienerin Simona Ventura, die Laporta während des Champions-League-Finals gegen Manchester United in Rom kennenlernte.
Bei der Präsentation von Superstar Zlatan Ibrahimovic zwei Monate später hatte Laporta fast mehr Augen für Simona als für den schwedischen Superstar.
Diskrete Treffen in der Schweiz mit Gulnara Karimova
Etwas diskreter, weil schon in anderen politischen Höhen angesiedelt, war Laportas Techtelmechtel mit Gulnara Karimova, der ältesten Tochter des früheren und 2016 verstorbenen usbekischen Staatspräsidenten Islom Karimov.
Mit Karimova, die durch die Kontakte ihres Vaters über ein weitverzweigtes Geflecht von Firmen verfügte, traf sich Laporta vor allem in der beschaulichen (und verschwiegenen) Schweiz.
Mariona Sabaté, Sana Knouja und María Lapiedra sind weitere Eroberungen des Verführers, der nun in seine zweite Amtszeit als Präsident des FC Barcelona geht.
Ein Ende von Laportas Liebesabenteuern ist trotz der Herkulesaufgabe, die ihn beim mit über einer Milliarde Euro verschuldeten FC Barcelona erwartet, eher nicht zu erwarten. Denn auch folgender Satz von ihm ist belegt: "Man sollte sich nie dafür schämen, eine gute Zeit zu haben."