Der Kampf um Alonso: Was eher für den FC Bayern als für den FC Liverpool spricht
Von Yannik Möller
Mit dem FC Bayern und dem FC Liverpool suchen gleich zwei Vereine zur neuen Saison nach einem Trainer, bei denen Xabi Alonso eine Vergangenheit als Spieler hat. Schon jetzt ist absehbar, dass sich die beiden Vereine um ihn bemühen werden.
Dass Alonso beim deutschen Rekordmeister ein Thema ist und dass ihn die Vereinsführung gerne zurück an die Säbener Straße holen möchte, wurde am heutigen Mittwoch im Rahmen des bereits feststehenden Aus von Thomas Tuchel zum Saisonende erneut bekräftigt. So berichtete Sky etwa, dass die Münchener bereits bei ihm angefragt haben. Ein Wechsel ist aber erst einmal gar kein Thema für den Spanier. Er sei zu 100 Prozent auf die restliche Saison in Leverkusen konzentriert.
Alonso zwischen zwei Stühlen: Wechsel nach München sinnvoller als an die Anfield Road?
Doch wenn die Thematik eines Wechsels zum Saisonende aufkommt, wird sich Alonso entscheiden können: Bleibt er überraschenderweise bei der Werkself, oder verlässt er den Klub - und geht anschließend zu den Bayern oder zu Liverpool? Zumindest sind die beiden Vereine die naheliegendsten Optionen.
Grundsätzlich scheint ein Wechsel zum FCB mehr Sinn zu ergeben, auch wenn er durch seine Spielerkarriere die größere emotionale Verbindung zu den Reds haben dürfte.
Das erste, mehr als offensichtliche Problem das Liverpool mit sich bringt: Nach dem Abschied von Jürgen Klopp gibt es an der Anfield Road enorm große Fußstapfen, die zu füllen sind. Klopp hat nicht weniger als eine Ära geprägt, welche die Erwartungen sehr hoch geschraubt hat. Auf einen solchen Trainer zu folgen, das ist eine Herausforderung, die schon bei manch anderen Vereinen für Probleme gesorgt hat. Manchester United und die Zeit nach Sir Alex Ferguson sollte dabei als gutes Beispiel dienen.
Beim FC Bayern hingegen gibt es zwar auch große Erwartungen, doch ist die Ausgangslage nach einer voraussichtlich gänzlich titellosen Saison eine ganz andere. Dazu ist an der Säbener Straße die Einsicht eingekehrt, trotz des Tuchel-Aus, dass die Mannschaft einem größeren Umbruch unterzogen werden muss.
Diesen Umbruch könnte Alonso dann aktiv und wortstark mitgestalten. Immerhin könnte er das entsprechend große Mitspracherecht aktiv einfordern, um überhaupt die Zusage zu einem Wechsel zu geben. Der Bundesligist dürfte verzweifelt genug sein, um ihm größere Wünsche zu erfüllen. So könnte er, in Verbindung mit Max Eberl versteht sich, sogar mindestens so mächtig im Hinblick auf die Kaderplanung werden, wie es reguläre Trainer in der englischen Premier League in der Regel sind.
Außerdem kennt er die Bundesliga inzwischen sehr gut. Er hat in Deutschland nicht nur gespielt, sondern zum Sommer hin auch fast zwei Jahre trainiert. Eine solche Erfahrung hat er in England noch gar nicht machen können. Das würde die Mission 'Klopp-Nachfolge' nur noch komplizierter machen, als sie es ohnehin schon ist. In der Bundesliga müsste er sich kaum auf einen gänzlich neuen Spielstil, neue Trainerkollegen und Teamstrukturen einstellen. Das wäre zweifelsohne ein Vorteil für ihn.
Alonso tendiert zurzeit zum FC Bayern - Ausstiegsklausel als überwindbare Hürde
Dazu passen auch die weiteren Informationen von Sky: Zum aktuellen Zeitpunkt würde Alonso auch eher zum FC Bayern als zum FC Liverpool tendieren - wenn er Leverkusen denn auch verlässt.
Damit steht zwar nur eine vorzeitige und vorsichtig zu behandelnde Tendenz im Raum, die aber als vernünftige Arbeitsgrundlage für die Bayern-Verantwortlichen gelten dürfte. Dazu berichten unter anderem fussball.news-Reporter Christopher Michel und der zuverlässige Insider '@inside_ffm' von einer Ausstiegsklausel im Alonso-Vertrag, die bei etwa 15 bis 20 Millionen Euro liegen soll (90min berichtete). Eine Summe, die den Bayern sicherlich nicht im Weg stehen würde, sollte die Zusage des Spaniers erfolgen.
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