Der FC Bayern verzichtet wohl vorerst auf Neuhaus - Liverpool die Alternative?
Von Christian Gaul
Nachdem sich der FC Bayern für kolportierte 25 Millionen Euro auf der Trainerbank verstärkte, scheint man in München weitere große Transfers des kommenden Sommers genau abzuwägen. Der bislang heiß gehandelte Florian Neuhaus soll dahingehend durch das Raster gefallen sein, dennoch ist ein Verbleib des 24-Jährigen bei der Borussia nicht gesichert.
Die bisherigen Transfer-Planungen des deutschen Rekordmeisters wurden durch Hansi Flicks Entscheidung, den FC Bayern nach der laufenden Saison zu verlassen, stark durchgeschüttelt. Denn mussten die Münchner doch satte 25 Millionen Euro auf den Tisch legen, um den Wunschkandidaten für die Flick-Nachfolge, Julian Nagelsmann, von RB Leipzig loszueisen.
Sicherlich wird der FC Bayern deshalb kein Fall für den Insolvenzberater, doch auch an der Säbener Straße merkt man die Auswirkungen der Pandemie im eigenen Portemonnaie. Für den kommenden Sommer angedachte Transfers in entsprechenden Größenordnungen müssen nun neu überdacht werden.
In der Personalie Florian Neuhaus scheint man dabei den Daumen nach unten zu senken.
Neuhaus erst für 2022 geplant - schnappt Liverpool vorher zu?
Wie Journalist und Fußball-Chef der Bild und Sport Bild, Christian Falk, berichtet, soll der FC Bayern den potenziellen Neuhaus-Transfer auf Eis gelegt haben. Der Gladbacher soll stattdessen ein Kandidat für den Sommer 2022 sein.
Immerhin wurde der 24-Jährige Nationalspieler übereinstimmend mit einer Ablösesumme in Höhe von 40 Millionen Euro in Verbindung gebracht - scheinbar zu viel für die Münchner. Neuhaus' Klausel soll jedoch gestaffelt sein, somit wäre der noch bis 2024 an die Fohlen gebundene Mittelfeldspieler im kommenden Jahr günstiger zu haben.
Zudem rechnet man in München damit, demnächst auch wieder auf Einnahmen durch zahlende Zuschauer hoffen zu können und im Sommer 2022 nicht erneut einen zweistelligen Millionenbetrag in einen Nachfolger für Nagelsmann investieren zu müssen.
Doch ob der FC Bayern im nächsten Jahr jedoch überhaupt noch an Neuhaus herankommen kann, erscheint fraglich. Denn nach dem vermeintlichen Rückzug der Münchner könnten sich nun andere Interessenten in Stellung bringen.
Falk benennt hier explizit den FC Liverpool als aussichtsreichen Kandidaten. Neuhaus selbst sei von einem Wechsel in den Kader Jürgen Klopps "nicht abgeneigt". Bei den Reds sucht man seit einiger Zeit nach passenden Spielern für das eigene Zentrum. Naby Keita scheint endgültig gescheitert zu sein und Thiago tut sich als Kreativspieler außerordentlich schwer im robusten System des amtierenden englischen Meisters.
Zudem wird Klopp wohl Georginio Wijnaldum an den FC Barcelona verlieren - Platz wäre also vorhanden, um einen jungen Spieler wie Neuhaus zu installieren. Die Borussia darf sich also auch bei einem Verzicht des FC Bayern keinesfalls sicher sein, dass Neuhaus auch in der kommenden Saison noch die Raute tragen wird.
Doch mit den zu erwartenden Einnahmen aus einem möglichen Verkauf des Spielers könnten mehr als nur Corona-Löcher gestopft werden. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl hatte ohnehin angekündigt, den Kader verkleinern zu wollen und damit auch mehr Einsatzmöglichkeiten für Talente wie Rocco Reitz zu ermöglichen.
Somit kann man sich als Anhänger der Borussia in Ruhe das kommende Wettbieten um Neuhaus anschauen. Obwohl der sportliche Verlust sicherlich schmerzen wird, wird man am Niederrhein nicht untätig bleiben.