Der FC Bayern siegt gegen den VfL Wolfsburg: Ist die Meisterschaft entschieden?

Der FC Bayern München siegte nach einer starken und souveränen zweiten Halbzeit mit 4:0 gegen den VfL Wolfsburg und zeigt damit, wie das Team von Alexander Straus eine Machtablösung anstrebt. Für den VfL ist es die zweite Niederlage in Folge.
Freude beim Team von Alex Straus!
Freude beim Team von Alex Straus! / Oliver Hardt/GettyImages
facebooktwitterreddit

Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit überrollte der FC Bayern München die Wölfinnen in der zweiten Halbzeit und gewann mit 4:0. Dadurch konnte der Abstand auf sieben Punkte vergrößert werden. Für viele gilt dies als Vorentscheidung für die Meisterschaft. Für den VfL Wolfsburg war es ein schwerer Tag und die Hoffnung auf den Gewinn der Meisterschaft schwindet. Auch letzte Woche schon verlor die Mannschaft gegen die TSG Hoffenheim und verschenkte somit wichtige Punkte, um die Meisterschaft. Für das Team ging es heute um alles, doch sie scheiterten an den Roten.

Titellose Saison für den VfL?

Für den Verein war es kein einfacher Tag. Die Meisterschaft ist so gut wie verloren, denn der FC Bayern konnte heute den Abstand auf sieben Punkte vergrößern, und um sich für die Champions League zu qualifizieren, muss das Team wahrscheinlich erneut durch die Qualifikation, an der es dieses Jahr gescheitert ist. Der einzige Titel, der noch bleibt, ist der DFB-Pokal. Sollte das Team ins Finale einziehen, würde es entweder auf den FC Bayern oder auf die SGE treffen.

Die einzige realistische Chance auf einen Titel besteht nur noch im Pokal, vorausgesetzt, die Münchnerinnen verlieren in der Liga nicht die Fassung - wovon auszugehen ist. Doch wenn die Wölfinnen etwas können, dann ist es, den Pokal nach Wolfsburg zu holen. Das Team hat in den letzten neun Jahren jedes Jahr den Pokal gewonnen und demonstiert jedes Jahr wieder ihre Macht in dem Wettbewerb. In diesem Jahr wird besonders der FC Bayern München versuchen, den Pokal nach München zu holen. Es könnte das erste Double in der Geschichte der Frauenmannschaft sein, was ein großer Erfolg für die Münchnerinnen wäre. Sie streben danach, die Vorzeigemannschaft in Deutschland zu werden.

Bevor jedoch die beiden Top-Teams um den Titel kämpfen können, müssen sie zunächst das Finale erreichen. Genau das werden die SGE und die SGS Essen zu verhindern versuchen. Die beiden Partien finden am nächsten Wochenende statt. Während der FC Bayern München derzeit in Topform ist, bleibt abzuwarten, wie der VfL mit dieser Niederlage umgehen wird. Eine Saison ohne Titel würde zu Unruhe führen und die Kritik an Tommy Stroot, insbesondere von Seiten der Fans, nach dieser Niederlage gegen den Konkurrenten, verstärken. Es bleibt abzuwarten, wie eine titellose Saison den Verein verändern könnte. Das Team wird jedoch alles dafür tun, um dies zu vermeiden. Besonders im DFB-Pokal kann man sich auf die konstanten Leistungen des Vereins verlassen.

Stimmen aus München

Trainer Alexander Straus, der sich sichtlich mit seinem Team gefreut hat, äußert sich wie folgt: „Der Sieg bedeutet eine Menge für uns. Hier in Wolfsburg gewinnen nicht viele Mannschaften und schon gar nicht mit 4:0. Wir wissen aber auch, dass das Spiel enger war, als das Ergebnis aussagt. Wenn sie das erste Tor schießen, dann kann es auch anders ausgehen. Trotzdem, in solch einem Spitzenspiel so klar zu gewinnen, fühlt sich sehr gut an. Ich bin sehr stolz auf das Team und auch auf die zahlreichen Fans, die mit dabei waren.“

Sarah Zadrazil, die seit mehreren Jahren ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft ist, sagte: „Wir haben zum ersten Mal hier gewonnen, seit ich bei Bayern bin. In der ersten Halbzeit war es ein hin und her und dann ist es was Besonderes, dass wir dann so Gas geben und mit 4:0 gewinnen. Es war immens wichtig, dass wir die Konter der Wolfsburger unterbunden haben und vorne dann auch effektiv waren. Nach dem 3:0 war ich sehr erleichtert, danach konnten wir befreiter aufspielen. Seit dem Jahreswechsel läuft es für uns in der Rückrunde sehr gut und ich bin wahnsinnig stolz auf die Mädels.“

Pernille Harder
Die Freude war den Spielerinnen anzusehen. / Oliver Hardt/GettyImages

Stimmen aus Wolfsburg

Der Trainer des VfL Wolfsburgs, Tommy Stroot, wird über die Niederlage seines Teams nicht erfreut sein. Er betont jedoch, dass sein Team das Spiel auch für sich hätte entscheiden können.

"Ich habe ein Topspiel gesehen, was in vielen Phasen so war wie erwartet mit dominanten Phasen mal auf der einen und dann auf der anderen Seite. Es war ein Battle auf internationalem Niveau. Kleine Momente sind so entscheidend in einem solchen Spiel – und solche kleinen Momente gab es dann auch heute. Es war zunächst ein typisch ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Mit dem 0:1 wussten wir, dass wir hier heute eine gewisse Entscheidung wollen, was heißt, dass wir sieben Punkte Rückstand nicht akzeptieren können und alles dafür tun wollen, um als Gewinner vom Platz zu gehen. Das geht mit einem gewissen Risiko einher. Das bedeutete besonders nach dem 0:2, gewisse Räume freizugeben und weiterhin offensiv anzulaufen. Das war das einkalkulierte Risiko, das wir eingegangen sind. Wir haben heute ein Schlüsselspiel um die Meisterschaft verloren", so Stroot. Er gehe nicht davon aus, dass der FC Bayern München diesen Vorsprung noch aus der Hand geben werde.

Jovana Damnjanovic, Nuria Rabano Blanco
Spannende Duelle zwischen den beiden Top-Teams. / Oliver Hardt/GettyImages