Der Elfmeter-Knatsch vor dem Spitzenspiel - Rashford gibt zu: "Mourinho zeigte uns das!"

Treffen übermorgen im absoluten Top-Spiel aufeinander: Jürgen Klopp und Ole Gunnar Solskjaer
Treffen übermorgen im absoluten Top-Spiel aufeinander: Jürgen Klopp und Ole Gunnar Solskjaer / Getty Images/Getty Images
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Am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) steigt an der Liverpooler Anfield Road das absolute Spitzenspiel der Premier League: die Reds empfangen als Tabellenzweiter den Spitzenreiter Manchester United.

Und es ist ein Monstrum von Spitzenspiel. Denn es treffen, logischerweise, die beiden formstärksten Teams der letzten Wochen aufeinander - und gleichzeitig zwei beeindruckende Langzeitserien: denn der FC Liverpool hat einerseits seit 67 Heimspielen nicht mehr zuhause verloren, die Red Devils ihrerseits seit Januar letzten Jahres auswärts keine Pleite mehr hinnehmen müssen. Die letzte Niederlage für das Team von Ole Gunnar Solskjaer setzte es am 19. Januar 2020 - man ahnt es schon! - beim LFC an der Anfield Road.

Bei soviel statistischer Rahmenmusik hätte in dem vor solch einem Aufeinandertreffen durchaus üblichen Mediengetöse (gerade auf der Insel!) die Problematik Elfmeter fast ein wenig untergehen können.

Manchester United bekam in zweieinhalb Jahren mehr Elfmeter zugesprochen als Liverpool in fünfeinhalb!

Doch Jürgen Klopp wäre nicht Jürgen Klopp, wenn er dieses Thema nicht noch rechtzeitig vor dem Showdown platziert hätte. Seine als vermeintlich nüchterne Feststellung verkleidete "Klage" ist, dass Manchester United nur allein in den letzten zwei Jahren mehr Strafstöße (32) zugesprochen bekommen habe als sein Team (30) während der nun schon bald fünfeinhalb Jahre währenden Amtszeit von ihm als Cheftrainer.

Selbst die Tatsache, dass der Zeitraum in Bezug auf die Manchester-Elfmeter zweieinhalb Jahre umfasst, ändert nicht wirklich viel an diesem offensichtlichen Ungleichgewicht.

Ex-Schiri Clattenburg nennt Klopp einen "Heuchler" - und verweist auf Mané und Salah

Will von einer Bevorzugung Uniteds im Hinblick auf Elfmeter nichts wissen: Ex-Schiedsrichter Mark Clattenburg
Will von einer Bevorzugung Uniteds im Hinblick auf Elfmeter nichts wissen: Ex-Schiedsrichter Mark Clattenburg / Shaun Botterill/Getty Images

Die solcherart angedeutete Bevorteilung der Mannen aus Manchester weist der frühere englische Schiedsrichter Mark Clattenburg (pfiff unter anderem das EM-Finale von 2016) jedoch weit von sich - und nennt Klopp gar einen "Heuchler" (Quelle: Daily Mail ). Spieler wie Mané oder Salah, so der Ex-Unparteiische, seien "ebenfalls darauf aus, solche Taktiken anzuwenden".

Auch Sadio Mané weiß, wie man sich im Strafraum foulen lassen muss!
Auch Sadio Mané weiß, wie man sich im Strafraum foulen lassen muss! / Naomi Baker/Getty Images

Mit "solche Taktiken" meint Clattenburg das Verhalten der (meist offensiv ausgerichteten) Spieler, Elfmeter zu provozieren. Um das unschöne Wort "schinden" mal zu vermeiden.

Und United-Star Marcus Rashford hat auch überhaupt keine Probleme damit, dies zuzugeben. Dabei benennt der Stürmer auch die konkrete Person, die dafür verantwortlich zeichnet: José Mourinho. Der Portugiese war bekanntlich zwischen 2016 und 2018 Chef im Old Trafford - und scheint seinen Spielern in dieser Zeit einige "Tricks" beigebracht zu haben.

Hat die Ratschläge seines früheren Trainers offenbar gut befolgt: Marcus Rashford
Hat die Ratschläge seines früheren Trainers offenbar gut befolgt: Marcus Rashford / Michael Regan/Getty Images

"Mourinho zeigte uns das", sagte Rashford nun gegenüber der Verbands-Webseite. "Er hat mir geholfen, im Strafraum cleverer zu werden. Er sagte: 'Wenn du dabei nicht clever bist, wirst du den Elfmeter nicht bekommen'."

Offenbar haben Rashford und seine Teamkollegen damals gut zugehört.