Der Capitano wird wohl fit für München: Lass erneut die Hüfte wackeln, Lars!
Von Christian Gaul
Am kommenden Samstagabend wird die Borussia beim FC Bayern antreten und versuchen, etwas Zählbares aus München mitzunehmen. Letztmals in der Allianz Arena gewinnen konnten die Fohlen im Oktober 2018 - eine Wiederholung dieser magischen Nacht bahnt sich dabei nicht nur im Bezug auf den Capitano an.
Derzeit liegt die Borussia vier Zähler hinter dem Tabellensechsten aus Leverkusen auf Rang sieben. Um sich weiter Hoffnungen auf die Qualifikation zur kommenden Europa League machen zu können, muss Gladbach im Prinzip jedes der verbleibenden drei Spiele gewinnen und auf mehrere Patzer der Werkself hoffen.
Jedoch völlig unabhängig der aktuellen Tabellensituation heißt der nächste Gegner FC Bayern München auswärts, also stellen wir die verkorkste Saison, das Schauspiel um Marco Rose oder die Wechselgerüchte der Spieler hinten an - in München wird gewonnen!
Dabei wird der Borussia nicht nur in die Karten spielen, dass der Tabellenzweite aus Leipzig wenige Stunden vorher in Dortmund nicht gewinnen und damit dafür sorgen wird, dass die Münchner schon mit Kräuterschnaps befleckter Lederhose in die Partie gegen den Angstgegner aus Mönchengladbach gehen werden.
Vielmehr scheint es das Schicksal auch anderer Stelle gut zu meinen mit der Elf vom Niederrhein, denn der Capitano wird wohl rechtzeitig fit werden für ein Comeback in der Allianz Arena. Da war doch was...
Die magische Nacht - als Mats Hummels sich eine Bockwurst holte
Wir schreiben die Saison 2018/19. Dieter Hecking reiste am siebten Spieltag mit seinen Fohlen als Tabellenvierter nach München, um den FC Bayern um Arjen Robben, Thiago und Trainer Niko Kovac zu ärgern. Überraschenderweise stand damals Capitano Lars Stindl in der Gladbacher Startelf, nachdem er die ersten sechs Saisonspiele noch wegen den Nachwirkungen seiner schweren Verletzung aus dem vorangegangenen Sommer, weswegen er wohl auch die WM in Russland absagen musste, gefehlt hatte.
Frei nach Trapattoni: "Was erlaube Hecking? Eine Trainer ist immer eine Idiot?"
Wie kann man in so einem wichtigen Spiel dem Langzeitverletzten Stindl gleich die Startelf schenken, obwohl Florian Neuhaus zuvor in der offensiven Rolle hinter Alassane Plea glänzen konnte? Doch Hecking sollte Recht behalten.
Doch zuerst konnte Plea in der Rolle des Torjägers glänzen. Bereits nach zehn Spielminuten veredelte der Franzose eine schöne Ballstafette mit einem traumhaften Schlenzer neben den rechten Pfosten zum 1:0 für die Borussia.
Etwas mehr als fünf Minuten später machte sich Manuel Neuer wieder einmal einen Namen als heimlicher Gladbach-Fan und spielte einen Abstoß flach auf den überraschten Thiago. Jonas Hofmann spritzte dazwischen und fand im Anschluss Stindl in der Mitte.
Doch noch durfte man die Arme nicht zum Jubel in den Abendhimmel Münchens reißen. Denn immerhin erkannte National-Verteidiger Mats Hummels die Situation und machte sich auf, diesen lästigen Versuch der Gäste souverän zu entschärfen.
Doch Stindl hatte an diesem Abend scheinbar nicht nur seinen Syndesmosebandriss auskuriert, sondern sich auch im oberen Regal der Schmiermittel bedient und seine Hüfte dermaßen kostspielig eingeölt, dass er Hummels wie einen Bub aussehen ließ, dem kurz vor der klärenden Aktion einfiel, doch eher mächtig Lust auf eine Bockwurst zu verspüren und sich eben jene vom Fritten-Onkel seines Vertrauens in der Münchner Innenstadt servieren zu lassen.
Mit rechts legte Stindl anschließend die Murmel unerreichbar für Neuer neben den linken Pfosten. Das 2:0 für die Borussia wurde in der Folge nur mit zaghaftem Aufbegehren der favorisierten Hausherren beantwortet und der eingewechselte Herrmann stellte nach einem Eckball in der 88. Minute noch auf 3:0 für Gladbach.
Nächster Sieg in München, bitte!
Nun wird es wieder ein Samstag sein, wenn die Borussia erneut um 18:30 Uhr in der Allianz Arena antreten darf. Jonas Hofmann wurde zuletzt geschont und wird ebenso dabei sein, wie auch Lars Stindl, der nach einem Muskelfaserriss rechtzeitig fit werden sollte.
"Bei Lars sieht es sehr gut aus, er konnte das komplette Mannschaftstraining mitmachen", sagte Trainer Marco Rose am Montag vor der Partie zu den Einsatzchancen seines Kapitäns (via kicker). Somit steht einer Wiederholung der Geschichte nichts mehr im Weg.
Wir legen uns fest und setzen am imaginären Roulette-Tisch dieser Partie das gesamte Jahresgehalt unseres Praktikanten (ca. 75 Euro) auf schwarz...weiß-grün!