Zakaria in Topform: Hat Bayern die Chance auf einen Transfer verpasst?
Von Dominik Hager
Denis Zakaria galt vor zwei Jahren als einer der kommenden Stars auf der Sechser-Position. Der FC Bayern beobachte den Gladbacher eine Zeit lang intensiv, entschied sich jedoch auch aufgrund der hohen Ablöse (noch) nicht für einen Transfer. Eine Knieverletzung im März 2020 bremste schließlich den rasanten Aufstieg, wodurch einige Top-Klubs wie die Bayern das Interesse verloren. Ein folgenschwerer Fehler?
Fast ein Jahr hat Denis Zakaria gebraucht, um nach seiner Knieverletzung wieder zu alter Stärke zurückzufinden. Der Mittelfeldspieler fasste nach seinem Comeback nur mühsam Fuß und fand sich häufiger auf der Bank wieder. Selbst bei der EM wurde ihm in der Nationalmannschaft der Schweiz nur eine Ersatzrolle zugeteilt.
Im Verlauf der Monate scheinen einige Teams vergessen zu haben, welch starkes Gesamtpaket Zakaria mitbringt und dass es auch gar nicht unüblich ist, dass ein Spieler nach einer Knieverletzung länger braucht, seine Topform wiederzuerlangen. Im vergangenen Sommer wäre die Möglichkeit so gut wie nie gewesen, den Spieler für eine günstige Ablöse zu verpflichten.
Während die Spitzenteams zuvor noch Schlange standen, interessierte sich aber kaum noch jemand für den Gladbacher. Zwar schienen die Verhandlungen insbesondere mit Neapel und der Roma schon weit gewesen zu sein, jedoch kam es zu keiner Einigung.
Zakaria genau der richtige Spielertyp für die Bayern
Beim FC Bayern spielte der Name Zakaria im Sommer überhaupt keine Rolle mehr. Stattdessen beschäftigte man sich intensiv mit Jonas Hofmann und Marcel Sabitzer - der Leipziger wurde letztlich auf Wunsch von Julian Nagelsmann auch verpflichtet.
Inzwischen muss man sich aber die Frage stellen, ob der FC Bayern die Tiefschlaf-Phase der Konkurrenz nicht hätte nutzen sollen, um den Spieler für vergleichsweise wenig Geld an die Isar zu locken.
Der Mittelfeldspieler hat seine Form wiedergefunden und gehört in der wechselhaften Borussen-Truppe zu den Stammspielern und Leistungsträgern. Beim grandiosen 5:0-Erfolg gegen den FC Bayern glänzte Zakaria mit Athletik und Dynamik, mit der er das ansonsten so tadellose Münchner Mittelfeld spielerisch einfach in Griff bekommen konnte.
Der 1,91 Meter große Spieler wäre sicherlich die Art Spielertyp, die dem Mittelfeld der Münchner im Zweifel am ehesten fehlt. Mit seiner Präsenz, Kopfball- und Zweikampfstärke ist der Schweizer defensiv eine Macht und kann zahlreiche Löcher zudem mit seiner Schnelligkeit schließen.
Somit wäre er ein passender Ersatz für Javi Martínez gewesen, wenngleich dieser längst nicht so athletisch wie Zakaria war. Der 24-Jährige kann seine Fähigkeiten auch auf der Acht einsetzen und mit Wucht in Richtung Strafraum ziehen, selbst wenn er nicht ganz an die Torgefahr eines Leon Goretzka herankommt. Seine Flexibilität erlaubt ihn zudem Einsätze in der Innenverteidigung.
Neuer Bayern-Angriff auf Zakaria im Sommer?
Einen freien Kaderplatz dürfte es im Sommer durchaus geben. Corentin Tolisso wird den Klub verlassen, während auch Marc Roca mutmaßlich keine Zukunft mehr hat.
Die gute Nachricht aus Münchner Sicht ist, dass das Rennen um Zakaria noch nicht verloren ist. Der Mittelfeldspieler hat seinen Vertrag in Gladbach noch nicht verlängert und könnte im Sommer ablösefrei auf dem Markt kommen. Bestätigt der Spieler seine gute Form, wird die Interessentenliste jedoch enorme Ausmaße annehmen.
In einem solchen Transferpoker geht auch der FC Bayern nicht immer als lachender Sieger heraus. Mit einem Transfer im letzten Sommer hätte man sich hingegen seiner Sache quasi sicher sein können.