Demirovic wehrt sich gegen Guirassy-Vergleiche und gibt interessante Einblicke in seinen VfB-Wechsel
Von Oliver Helbig
28 Saisontore erzielte Serhou Guirassy in der vergangenen Saison für den VfB Stuttgart und hatte damit maßgeblichen Anteil an der überaus erfolgreichen Spielzeit der Schwaben, die in der deutschen Vizemeisterschaft gipfelte. Im Sommer wechselte der Torjäger aus Guinea zu Borussia Dortmund, die Tore beim VfB müssen nun andere schießen. Einer der Hauptverantwortlichen dafür ist Neuzugang Ermedin Demirovic, der für 21 Millionen vom FC Augsburg kam. Vergleiche mit seinem Vorgänger Guirassy lässt der bosnische Nationalspieler und gebürtige Hamburger aber nicht zu.
"Natürlich weiß man, dass Guirassy 28 Tore gemacht hat. Ich ziehe meinen Hut vor seiner Leistung im letzten Jahr, weil es einfach überragend war. Aber ich habe oft genug betont, ich bin ein anderer Spielertyp", so Demirovic in einem Sky-Interview.
Der Angreifer zeigt sich selbstbewusst aber weiß seine eigene Rolle gut einzuschätzen um nicht an utopischen Erwartungshaltungen zu zerbrechen. "Ich werde natürlich auch versuchen, so viele Tore wie möglich zu machen, um ein bisschen die Lücke zu stopfen. Aber ich darf mir nicht als Ziel nehmen, 28 Tore zu machen, weil ich weiß, dass das schon sehr besonders war. Deswegen mache ich persönlich kein Druck, auch wenn der vielleicht so ein bisschen automatisch entsteht.“
Demirovic ist beim VfB auch nicht der einzige Stürmer, der auf Torejagd geht. Zusammen mit seinem neuen Sturmpartner Deniz Undav, den der VfB nach der vergangenen Saison in einem zähen Transferkampf mit Brighton zurückholen konnte, bildet Demirovic ein teures Offensivduo (Der VfB legte für beide insgesamt 47,7 Mio Euro auf den Tisch), das die Torquote von Guirassy kompensieren soll. Dass die Schwaben Undav zurückholen konnten, freute auch Neuzugang Demirovic, wie er verriet.
"Für mich war es persönlich schon wichtig, dass Deniz bleibt, weil ich vorher gesagt habe, dass es richtig gut passen kann mit mir und ihm vorne im Sturm. Deswegen habe ich natürlich sehr viel gelesen, was alle geschrieben haben. Gleichzeitig einfach die Daumen gedrückt und gehofft, dass es zustande kommt, weil ich wusste, dass ich davon auch sehr profitieren kann und natürlich die ganze Mannschaft, der ganze Verein, die Stadt, wenn so ein Spieler einfach im Verein bleibt.“
In der laufenden Saison harmonieren die beiden bereits gut miteinander, erzielten beide bereits vier Saisontore in der Bundesliga und damit über die Hälfte der Stuttgarter Tore.
Eine entscheidende Rolle für den Wechsel von Augsburg zum VfB hat für Demirovic aber auch Trainer Sebastian Hoeneß gespielt mit dem er bereits als Jugendspieler zusammenarbeiten konnte. "Wir kennen uns schon lange, durch die Leipziger Vergangenheit in der Jugend. Natürlich auch durch die Spiele gegeneinander in der Bundesliga, hat man den Kontakt gehabt. Das war mit ein Grund. Ich glaube, dass der Transfer nicht so zustande gekommen wäre, wenn der Trainer keine Lust drauf gehabt hätte. Deswegen ist es für mich persönlich natürlich auch sehr gut“, so Demirovic über die Rolle von Trainer Hoeneß bei seinem Wechsel nach Stuttgart.
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