Matthijs de Ligt über seine Backup-Rolle bei der WM: "Ich bin okay damit"
Von Yannik Möller
Während Matthijs de Ligt beim FC Bayern gute Leistungen abliefert und entsprechendes Lob erntet, spielt er für die Niederlande bei der Weltmeisterschaft nur eine kleine Rolle. Dass er unter Louis van Gaal kaum aufspielt, überrascht ihn aber nicht.
Nach einer kurzen Phase zu Saisonbeginn, in der sich Matthijs de Ligt noch an den intensiven und fordernden Spielstil der Bayern gewöhnen musste, gehörte er zu den Stammspielern in der Innenverteidigung. Insofern er fit und einsatzbereit war, stellte Julian Nagelsmann ihn auch so gut wie immer auf.
Ein anderes Bild zeichnet sich zurzeit bei der niederländischen Nationalmannschaft ab. Spielte der 23-Jährige im ersten Gruppenspiel noch aus der Startelf heraus, saß er bei den zwei übrigen Vorrunden-Partien nur auf der Bank. Im Achtelfinale gegen die USA wurde er erst kurz vor dem Abpfiff eingewechselt.
Für Unmut sorgt das bei ihm jedoch nicht. Das Gegenteil ist der Fall: de Ligt nimmt seine Backup-Rolle an und verweist auf die Wichtigkeit des Team-Erfolgs.
"Ich kenne meine Rolle": de Ligt mit Fokus auf den Teamerfolg
"Ehrlich, es ist nicht so frustrierend. Jeder Spieler möchte spielen, aber wir sind eine Gruppe von 26 Spielern", erklärte er gegenüber dem Portal The Athletic (via kicker). "Ehrlicherweise habe ich bislang mehr gespielt als ich es bei dieser WM erwartet hätte. Ich hatte erwartet, überhaupt nicht zu spielen."
Das liegt nicht etwa an der fehlenden Wertschätzung seitens Louis van Gaal für ihn. Das Problem ist eher die Grundordnung im 3-5-2, die der Bondscoach weitergeführt und weiter etabliert hat. Als rechter Innenverteidiger einer Dreierkette, der dann - je nach Verlauf des Spiels - beinahe als Rechtsverteidiger agieren muss, kann der Münchener seine Stärken nicht wirklich einbringen.
Mit Jurrien Timber hat die Elftal einen Spieler, der diese Rolle bestens umsetzt. Deshalb hat de Ligt ihm gegenüber das Nachsehen.
"Ich bin okay damit. Wir haben zusammen gewonnen und stehen im Viertelfinale", betonte er stattdessen den gemeinsamen Erfolg. Auch er selbst legte den Fokus auf die Spielweise, die ihm derzeit nicht so sehr liegt, wie anderen. "Der Trainer entscheidet anders, das ist okay für mich. Ich kenne meine Rolle und trainiere jeden Tag hart, um für das Team wichtig zu sein."
Bei den Bayern habe der derweil einen "großartigen" Einstand gehabt: "Ich habe dort eine wirklich gute Zeit und fühle mich bereits wie zu Hause. Ich bin wirklich glücklich, dass es mit dem FC Bayern geklappt hat."