De Bruyne erklärt: So konnte City Arsenal taktisch überrumpeln
Von Yannik Möller
Manchester City ließ Tabellenführer Arsenal am Mittwochabend keine Chance. Der 4:1-Heimsieg hätte durchaus auch noch deutlicher ausfallen können. Und das obwohl die Skyblues laut Kevin De Bruyne gar nicht ihren gewohnten Fußball spielen konnten - oder eher wollten.
Es war dem FC Arsenal nicht anzusehen, dass sie als Tabellenführer und somit als Meisterschafts-Kandidat Nummer eins ins Auswärtsspiel gegen Manchester City gegangen sind. Die Mannschaft von Mikel Arteta hatte überhaupt keine Chance, sodass das 4:1 aus Sicht des Teams von Pep Guardiola redlich verdient war.
In qualitativer sowie in taktischer Hinsicht war gegen City kein Kraut gewachsen. Dabei besonders interessant: Manchester nahm teils große Veränderungen vom eigentlich anvisierten Spielstil vor.
Hohe Bälle und eine Mittelfeld-Anpassung: Guardiolas Waffen gegen Arsenal
"Wir haben nicht den Fußball gespielt, wie wir es normalerweise machen", hatte Kevin De Bruyne nach Abpfiff erklärt (via Telegraph). Schon das 1:0 durch ihn war dafür ein gutes Beispiel: Ein langer Ball von John Stones war es, den Erling Haaland festmachen und dann seinen Teamkollegen passend in Szene setzen konnte. Ein langer Ball, den City in den allermeisten Fällen so erst gar nicht gespielt hätte.
Warum dann ausgerechnet in diesem wichtigen Spiel? Weil so das hohe und aggressive Pressing von Arsenal erst gar nicht ins Tragen kam und einfach überspielt wurde. "Es ist absolut top, wie Arsenal die Gegner presst. Das ist eine Klasse für sich. Ernsthaft, das machen sie richtig, richtig gut, sodass es beinahe unmöglich ist, von hinten raus zu spielen, vor allem vom Anstoß aus", so De Bruyne.
Er führte weiter aus: "Wir wussten, dass wir heute auch mal längere Bälle spielen mussten, und da haben wir im Training das ein oder andere ausprobiert. Ich habe versucht in die Tiefe zu gehen und über Erling zu laufen, als er den Ball gehalten hat." Und genau dieses Erfolgsrezept hat nicht nur die Stärken der Gunners obsolet gemacht, sondern die eigenen in den Fokus gerückt.
Allerdings war diese Anpassung nicht der einzige Schlüsse, wie Guardiola seine Spieler in vorteilhafte Räume und Aktionen gebracht hat. Auch das erklärte De Bruyne: "Eigentlich spielen wir mit [einem Sechser und] zwei Achtern, aber Pep wollte mehr Kontrolle haben. Also haben wir eine Doppelsechs mit Gündogan und Rodri gespielt, mit mir im Raum davor, wenn Partey oder Xhaka Druck ausgeübt haben."
Vermeintlich eher kleine, aber doch ganz feine Taktik-Griffe, die City abseits ihrer ungeheuren Qualität auch einen Hauch von taktischer Perfektion verpasst haben. So war das 4:1 gegen den Tabellenführer schlussendlich deutlich weniger überraschend.