Davies-Saga immer irrer: FC Bayern untergräbt Eberl bei Vertragsverhandlung - Bericht
Von Lennart Sörnsen
Die Vertragsverhandlungen mit Alphonso Davies werden immer verrückter. Seit Monaten gibt es immer wieder Berichte über hohe Forderungen der Spielerseite, etliche Angebote des FC Bayern sollen abgelehnt worden sein. Zwischenzeitlich schien ein Abgang im Sommer als mehr oder weniger beschlossene Sache. Als hauptsächlicher Interessent steht schon länger Real Madrid im Raum. Die Königlichen befinden sich seit längerem auf der Suche nach einem neuen Linksverteidiger.
Gleichzeitig mehrten sich in München skeptische Stimmen angesichts eines sportlich schwächelnden Davies, der nicht mehr an die Leistungen früherer Saisons anknüpfen konnte. Ursprünglich hatte das Riesentalent nach seinem Wechsel an die Säbener Straße im Jahre 2019 eine starke Entwicklung hingelegt und so seinen geschätzten Marktwert von zehn auf 80 Millionen Euro gesteigert. In den vergangenen Spielzeiten konnte Davies aber nicht mehr konstant stark abliefern.
Dennoch würden die Bayern grundsätzlich gerne mit dem 23-Jährigen verlängern. Bislang war man davon ausgegangen, dass ein ablösefreier Abgang 2025 unbedingt verhindert werden soll. Demnach lautete das Credo an der Säbener Straße: verlängern oder verkaufen.
Auch in den letzten Monaten gab es weitere Angebote seitens Sportchef Max Eberl an Davies, um den Linksfuß doch noch von einem Verbleib zu überzeugen, ohne dabei die hohen Gehaltsforderungen von bis zu 20 Millionen Euro im Jahr mitzugehen. Der FCB-Sportvorstand scheint auch tatsächlich einen Durchbruch in den Verhandlungen erreicht zu haben.
Bayern-Führung lehnt Eberl-Angebot an Davies ab
Wie das in der Regel äußerst zuverlässige PortalThe Athletic schreibt, habe Eberl das Angebot an die Davies-Seite noch einmal erhöht und dem Kanadier ein Jahresgehalt von 14 bis 16 Millionen Euro brutto geboten. Für einen neuen Vierjahresvertrag sollte Davies auch noch einen Unterschriftsbonus erhalten. Dieses Angebot soll endlich auch für die Davies-Seite zufriedenstellend gewesen sein, die somit den Modalitäten zustimmten. Doch wer dachte, dass die Geschichte damit abgeschlossen sei, liegt daneben.
Nachdem das Angebot vom Spieler angenommen wurde, habe sich die Klubführung des Rekordmeisters dazu entschieden, den neuen Vertrag nicht zu genehmigen. Eberl musste sein Angebot zurückziehen.
Entscheidend soll hierbei gewesen sein, dass man seine Sichtweise bezüglich des Linksverteidigers geändert habe. Die bisherige Linie sei gewesen, den Vertrag in diesem Sommer entweder zu verlängern oder die gerüchteweise um die 40-50 Millionen Euro Ablösesumme für den Kanadier zu kassieren. Nun soll man sich aber entgegen der früheren Policy entschieden haben, doch mit Davies in das letzte Vertragsjahr zu gehen und das Risiko einzugehen, den Linksverteidiger im Zweifel ablösefrei zu verlieren.
Die Davies-Saga geht damit in eine neue Runde und wird immer irrer. Der neue Bayern-Trainer Vincent Kompany will weiter mit dem Kanadier planen und hofft auf eine Vertragsverlängerung. Ob und wie das nach dem zurückgezogenen Angebot überhaupt noch möglich ist, bleibt abzuwarten.