Jarolim über seinen Traum einer HSV-Rückkehr: "Werde die Zeit da nie vergessen"
Von Guido Müller
Wenn der Hamburger SV am kommenden Samstag (13.00 Uhr) beim 1.FC Nürnberg antritt, wird ein ehemaliger Spieler beider Klubs gespannt vor dem TV-Gerät sitzen. Aber die Daumen wird David Jarolim dann doch eher für die Hanseaten drücken.
"Ich habe die beste Zeit meiner Karriere in Hamburg verbracht", sagte der Tscheche gegenüber dem Abendblatt-Podcast. Mit etwas Verspätung übrigens, denn eigentlich wollte sich Jarolim bereits gestern morgen in die virtuelle Gesprächsrunde einklinken.
Doch zur Zeit laufende Vertragsverhandlungen mit einem tschechischen Zweitligisten ließen Jarolims Mitwirken sich um einige Stunden verspäten, sodass er erst am Nachmittag am Talk teilnehmen konnte. Tschechischen Medienberichten zufolge soll der 41-Jährige demnächst beim FK Ustí einen Vertrag unterschreiben.
Die 93.000 Einwohner zählende Stadt liegt an der Elbe. Wie Hamburg bekanntlich auch. Und dahin, in die deutsche Millionenstadt an den Ufern des "Weißen Flusses", soll es ihn nach Möglichkeit auch irgendwann wieder hinführen.
Jarolim träumt von Rückkehr zum HSV
"Klar wäre eine Rückkehr zum HSV mein Traum-Ziel", gibt Jarolim offen zu. "Viele würden sicherlich sagen, dass Barcelona oder die Bayern ein Traum wären. Aber ich war so lange in Hamburg, werde die Zeit da nie vergessen. Wenn so etwas passieren würde, dann wäre das ganz hervorragend."
Neun Jahre, von 2003 bis 2012, kickte Jarolim für die Rothosen und bestritt dabei 344 Pflichtspiele, in denen ihm 19 Treffer und 43 Vorlagen gelangen.
Dass neben dem "Club" nun auch seine große hanseatische Liebe in den Niederungen der Zweiten Liga weilt, schmerzt den früheren Mittelfeld-Abräumer. Die Treue hat er dem Klub trotzdem gehalten.
"Ich schaue mir immer die HSV-Spiele auf Sky an, wenn ich Zeit habe. Auch das Regensburg-Spiel am vergangenen Sonntag habe ich geguckt. Selbstverständlich drücke ich dem HSV am Wochenende die Daumen – und dem Club drücke ich danach wieder für den Rest der Saison die Daumen. Mein Tipp: 2:1 für den HSV." Das würden wohl auch alle HSV-Fans unterschreiben.
Eine Tätigkeit beim Dino nach der aktiven Zeit war schon vor einigen Jahren greifbar. Mit der damaligen Führung unter Bernd Hoffmann und Dietmar Beiersdorfer hatte der Tscheche bereits eine Einigung über eine Anstellung als Jugendtrainer erzielt. Doch in den Irrungen und Wirrungen der ständigen Personalwechsel in der Klub-Führung ging diese Vereinbarung irgendwie unter.
"Die Verantwortlichen, mit denen ich den Vertrag abgeschlossen habe, sind nicht mehr da. Als Didi das zweite Mal beim HSV war, hatte ich schon vor, den Vertrag auch einzulösen. Aber irgendwie hat es leider nicht geklappt", erzählt Jarolim.
Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Bis es soweit ist, wird Jarolim jedoch erstmal noch ein paar Spiele einige hundert Kilometer elbaufwärts bestreiten.