Zurück im Zentrum: So liefen die ersten Wochen von David Alaba bei Real Madrid

David Alaba ist bei Real Madrid bereits eine zentrale Figur
David Alaba ist bei Real Madrid bereits eine zentrale Figur / Soccrates Images/Getty Images
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David Alaba hat sich in Madrid eingelebt und ist bei seinem neuen Verein schon mittendrin. Nach drei Spielen führen die Blancos die Tabelle an, selbst wenn es gegen Levante nur zu einem 3:3 reichte. Der frühere Bayern-Star stand in jedem Spiel in der Stammelf. Nur auf eine Position konnte sich Ancelotti gezwungenermaßen noch nicht festlegen. So liefen Alabas erste Wochen bei den Königlichen.


Seit Jahren spricht David Alaba davon, gerne einmal dauerhaft als zentraler Mittelfeldspieler auflaufen zu dürfen. Beim FC Bayern blieb ihm das bis auf wenige Ausnahmen verwehrt, was vielleicht auch ein Grund dafür war, dass er dem Klub im Sommer den Rücken kehrte.

Bei den Madrilenen startete der Österreicher jedoch als Linksverteidiger in die Saison. Eine Position, die er in München seit dem Durchbruch von Alphonso Davies nicht mehr bekleidet hat. Sonderlich angetan dürfte er von dieser Rolle auch nicht sein, da er sich inzwischen in der Zentrale eher zu Hause fühlt. Durch die Ausfälle von Mendy und Marcelo blieb dem Coach aber auch fast nichts anderes übrig, als Alaba nach links zu schieben.

Miguel Gutiérrez sei Dank: Alaba gegen Betis erstmals in der Innenverteidigung

Am dritten Spieltag fand Ancelotti mit Spaniens U19-Nationalspieler Miguel Gutiérrez dann doch noch eine Option für hinten links, wodurch der Neuzugang in die Innenverteidigung rückte.
Die Anzeichen sind somit inzwischen recht deutlich, dass Alaba spätestens nach der Rückkehr von Marcelo und Mendy (Mitte September) dauerhaft als Innenverteidiger auflaufen wird.

Aus dem Traum, eine zentrale Mittelfeld-Rolle einzunehmen, wird dagegen wohl nichts. Dies war aber spätestens nach dem Ramos-Abschied klar. Im Gegensatz zur Abwehr ist das Mittelfeld mit Spielern wie Casemiro, Modric, Kroos und Valverde noch immer erstklassig besetzt.

Nach dem Betis-Spiel bestätigte der Real-Coach auch, dass er mit Alaba vorrangig im Abwehrzentrum plant. "Ich sehe ihn am liebsten in der Innenverteidigung", erklärte er auf der PK nach dem 1:0-Sieg. Zuvor zeigte der Abwehr-Allrounder seine wohl beste Partie im Real-Trikot.

David Alaba
Ungewohntes Bild: David Alaba im Real-Trikot / Soccrates Images/Getty Images

Nach Ramos-Abgang: Alaba wächst in Führungsrolle hinein

Alaba spielt keineswegs wie ein Neuling, sondern vielmehr wie ein Spieler, der schon jahrelang an Bord ist. Der 29-Jährige spricht viel und gibt aus der Zentrale wichtige Kommandos. Es spricht immer wieder für die Klasse eines Spielers, wenn er sich bei einem neuen Klub direkt zurechtfindet und den Ton mit angibt. Dies hat beispielsweise auch Xabi Alonso einst ausgezeichnet, als er von Real zu den Bayern wechselte und nach wenigen Tagen zum Taktgeber im Mittelfeld aufstieg.

Ein paar wenige Abstimmungsprobleme gab es in der Real-Abwehr zwar noch, das Betis-Spiel macht jedoch Mut. Es war schließlich auch nicht zu erwarten, dass nach dem Ramos-Abgang alles perfekt läuft. Der frühere Münchner ist dennoch auf einem guten Weg, die Real-Legende zumindest ansatzweise zu ersetzen.

Allerdings bleibt Alaba auch nichts andere übrig, als sofort in eine Leader-Rolle hereinzuwachsen. Dem talentierten, aber oft zu wechselhaften und ungestümen Éder Militão ist dies derzeit zumindest nicht zuzutrauen. Nacho ist hingegen seit jeher nur Mittelmaß.

"David in Hochform", titelte die österreichische Zeitung bereits nach dem Sevilla-Match. Vieles spricht dafür, dass Alaba in Madrid eine noch wichtigere Rolle als bei den Bayern einnehmen kann. Sinnbildlich dafür steht, dass der Österreicher sogar die Eckbälle ausführen darf, wohingegen er in München meist als Absicherung hinten geparkt wurde.