"Das wird gerne unterschlagen": Schalke-Boss Hefer reagiert auf die Tönnies-Kritik
Von Yannik Möller
Clemens Tönnies hatte dem FC Schalke eine "katastrophale Entwicklung" attestiert und diese mit den aktuell Verantwortlichen in Verbindung gebracht. Darauf hat nun auch der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Hefer reagiert.
Während es in der 2. Bundesliga um den Klassenerhalt anstatt um den eigentlich anvisierten Aufstieg geht, tobt rund um den FC Schalke eine öffentliche Diskussion bezüglich der richtigen oder eben falschen Führung des Vereins.
Als Teil der Kritiker hatte Clemens Tönnies der aktuellen Vereinsführung eine "katastrophale Entwicklung" des Klubs zugeschrieben, die "doch jedem Schalker Tränen in die Augen" treibe. Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende sieht Königsblau "sportlich und wirtschaftlich vor dem Abgrund", wie er über die WAZ mitteilen ließ.
Damit richteten sich seine Worte auch explizit, wenngleich nicht namentlich genannt, an Axel Hefer - den aktuellen Vorsitzenden des Kontrollgremiums.
Hefer wiegelt Tönnies' "Rat und Tat"-Angebot ab - und gibt ihm eine elementare Mitschuld an der finanziellen Misere
Hefer hat nun auf die vollmundige Kritik von Tönnies reagiert. "In meinen Gesprächen mit Clemens Tönnies, zuletzt im Rahmen eines Sponsorentreffens im Dezember 2023, ging es von seiner Seite nicht um konkrete Vorschläge zur Zusammenarbeit oder mögliche Netzwerke zur Unterstützung", führte er hinsichtlich des Angebots von Tönnies aus, dem Klub mit "Rat und Tat" zur Seite stehen zu können.
Hefer weiter: "Sein zentrales Thema war stattdessen, dass wir deutlich mehr Geld in den Sport investieren sollten. Dass das aufgrund der hohen Schulden, die in wesentlichen Teilen vor 2020 gemacht wurden, gar nicht möglich ist, wird dabei gerne unterschlagen."
So sei es genau die langjährige Strategie von Tönnies gewesen, nämlich "den Sport auf Pump zu finanzieren, die den Verein vor drei Jahren an den Rand des Abgrunds gebracht hat".
Richtig ist: Hefer selbst war bereits seit 2014 auch Teil des Aufsichtsrates, der viele solcher Entscheidungen bewilligen musste. Allerdings galt er frühzeitig als Gegenspieler des Milliardärs, da er sich unter anderem gegen einen Eilausschuss einsetzte, der so manche Entscheidungen im Gremium auf einem sehr schnellen Dienstweg getroffen hatte. Gerade wegen dieser Positionen galt er bei seiner Wahl zum Vorsitzenden auch als eine Art Gegenstück zu Tönnies. Dementsprechend fallen auch die öffentlichen Sympathiebekundungen aus.