Das Warten auf Nianzou: Wann ist die Leidenszeit vorbei?

Als "eines der größten Talente in Europa", wurde Tanguy Nianzou von Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamdizic nach seiner Vertragsunterzeichnung an der Säbener Straße betitelt. Noch konnte sich der Innenverteidiger aber nicht beim FC Bayern auszeichnen. Bis es soweit ist, dürften noch einige Wochen vergehen.

Thomas Tuchel hätte Tanguy Nianzou nur zu gerne bei Paris St. Germain behalten, doch viele Vereine waren dem Vernehmen nach am 18-jährigen Defensivspezialisten, der in der Innenverteidigung und im defensiven Mittelfeld spielen kann, interessiert - und schlussendlich entschied er sich für einen Wechsel zum FC Bayern und gegen eine Vertragsverlängerung in Paris.

Nianzou ist eines der vielen Versprechen in die Zukunft. Längst wird ihm eine große Karriere nachgesagt, unter anderem von Ralf Rangnick: "Er ist ein Ausnahmetalent und wird einer der besten Innenverteidiger der nächsten zehn Jahre", adelte er Nianzou im November im Doppelpass. "Wenn er gesund bleibt", prognostizierte Rangnick gar, "wird er in einem Jahr Stammspieler sein."

FC Bayern: Nianzou soll in Ruhe an seinem Comeback arbeiten

Die Gesundheit ist bisher jedoch Nianzous größtes Problem seit seiner Ankunft in München. Im September verletzte er sich während der Länderspielpause am Oberschenkel, zwei Monate später kehrte er zurück und durfte prompt im Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart sein Debüt feiern. Kurz darauf war allerdings die nächste Zwangspause angesagt - diesmal aufgrund eines Muskelbündelrisses.

Der potentielle Erbe von Jerome Boateng ist noch nicht in München angekommen. Es dürfte noch eine Weile dauern, bis er wieder in die Nähe eines Kaderplatzes kommt: "Im Moment läuft er auf dem Platz. Es gehört noch ein Schritt dazu, wir müssen sehen, wie es sich entwickelt", sagte Hansi Flick auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen den FC Schalke 04 (via fcbayern.com).

"Wir müssen bei ihm abwarten. Es ist seine zweite große Verletzung, daher müssen wir ihm behutsam die Zeit geben", betonte der Cheftrainer, der nur positive Worte für Nianzou übrig hat: "Er ist ein großes Talent und hat auch eine super Einstellung. Er spricht schon deutsch und man kann sich mit ihm unterhalten. Er ist jeden Tag da und arbeitet absolut professionell. Er hat viele Voraussetzungen, die absolut positiv sind."

Flick adelt Boateng: "Ein sehr wichtiger Spieler für uns"

Nianzou steht also nur mittelfristig in den Startlöchern, doch damit er nicht noch eine Verletzung erleidet, soll er in Ruhe einen Schritt nach dem anderen machen. Deutlich weiter ist Jerome Boateng, der seine zehnte und womöglich letzte Saison im Bayern-Dress absolviert. Der Vertrag des 32-jährigen Routiniers endet am 30. Juni, laut Sport1 sind spätestens ab März Gespräche geplant.

Flick hat mit seinem Lob am Freitagmittag deutlich gemacht, dass er eine Verlängerung begrüßen würde: "Jérôme macht seine Sache sehr gut und ist ein wichtiger Rückhalt. Er gibt auf dem Platz Kommandos. Die Entwicklung von dem Moment, als ich gekommen bin, bis jetzt ist sehr positiv. Er war professionell und letztes Jahr hat er mit dafür gesorgt, dass wir hinten stabil waren. Er ist aktuell ein sehr wichtiger Spieler für uns."