Das verdienen die Hauptakteure beim FC Schalke
Von Yannik Möller

Es ist eines der größten Gerüchte rund um Schalke, und das seit Jahren: Egal wer im Verein spielt oder für ihn arbeitet, der verdient ordentlich Geld. Bei einigen Spielern stimmt(e) das zumindest regelmäßig.
In Zeiten, in denen die wirtschaftlichen Probleme bei Schalke 04 immer größer werden, sind die Gehaltskosten einer der großen Faktoren, an denen gedreht werden kann - das ist seit mehreren Jahren auch das erklärte Ziel. Wer wie ein Teilnehmer der Champions League zahlt, das internationale Geschäft jedoch regelmäßig verpasst, der fährt auf Dauer keinen guten Kurs.
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Nun hat die Bild in einem Bericht über den einen oder anderen Gehaltsverdienst geschrieben, der an manchen Stellen durchaus wenig überrascht. Vorweg: Genaue Zahlen und ähnliche Infos sind immer mit einem gewissen Zweifel zu sehen und nicht per se für bare Münze zu nehmen.
Die wichtigste Personalie in einem Fußballverein ist der Trainer. Schon an dieser Stelle verstecken sich beim S04 große Kosten: Dass der Vertrag von David Wagner, der seit inzwischen etwa zwei Monaten freigestellt ist, noch bis 2022 und dementsprechend noch anderthalb Jahre läuft, war bereits bekannt. Das vermeintliche Gehalt von 2,5 Millionen Euro im Jahr, das der Bericht erneut bestätigt, machte ebenfalls schon seine Runden. Heißt für den Klub: Findet Wagner vor dem Auslaufen des Vertrags keinen neuen Verein, wird er noch etwa 3,75 Millionen Euro an Kosten verursachen.
Manuel Baum, der Ende September eine wahre 'Mission: Impossible' übernommen hatte und ebenfalls bis 2022 an Schalke gebunden ist, soll weniger als die Hälfte vom Wagner-Salär bekommen. Wichtig, dass auch an diesen Stellen möglichst viel Geld eingespart wird.
Bentaleb als teuerster S04-Spieler - Personalkosten durch Sparmaßnahmen spürbar gesunken
Deutlich teurer soll Nabil Bentaleb sein, der offenbar teuerste Spieler im Kader. 2017 wurde er für etwa 19 Millionen Euro von Tottenham Hotspur verpflichtet, nachdem er bereits eine Saison per Leihe auf bei Königsblau war. Das damals von Ex-Sportvorstand Christian Heidel abgemachte Jahresgehalt des 25-Jährigen soll sich auf ca. fünf Millionen Euro belaufen. Angesichts dieser Zahlen und der vorigen Probleme Bentalebs beim S04 ist es keineswegs verwunderlich, dass seit anderthalb Jahren eine Trennung bevorzugt wurde.
Sebastian Rudy müsse man derweil "nur noch" 2,9 Millionen Euro überweisen. Derzeit ist er erneut an die TSG Hoffenheim ausgeliehen, wodurch zwar ein Teil des hohen Gehalts entfällt, aber man immer noch eine ordentliche Summe dafür bezahlt, dass ein Spieler bei einem Konkurrenten aus der Bundesliga spielt. Optimal ist das auch nicht, wenngleich eine Notlösung.
Während die gesamten Personalkosten im Jahr 2019 noch um die 124 Millionen Euro betragen haben sollen, sei es im ersten Halbjahr 2020 auf 48 Millionen Euro gesunken. Runtergerechnet ein Rückgang um etwa 15 bis 20 Millionen Euro, der mit den Corona-Sparmaßnahmen zu erklären ist - dabei spielt der Gehaltsverzicht der Profis eine übergeordnete Rolle.
Auch der Vorstand schien und scheint sich am Verzicht zu beteiligen, auch dort kann eine gute Menge an Geld eingespart werden. Marketingvorstand Alexander Jobst und Sportvorstand Jochen Schneider sollen jeweils rund eine Million Euro pro Jahr verdienen, der im Juni geschiedene Finanzvorstand Peter Peters soll weniger verdient haben. Durch die Einsparungen sollen die Vorstandsbezüge im ersten Halbjahr bei etwa 1,6 Millionen Euro gelegen haben.
Dazu interessant: Im Sommer 2018 sollen an Jobst, Peters und damals Heidel ganze 5,2 Millionen Euro geflossen sein. Der Grund: Laut Bild-Informationen handelte es sich dabei auch um stolze Prämien für die damalige Vizemeisterschaft. Ebenfalls erwähnenswert: Gerald Asamoah soll als U23-Manager monatlich um die 15.000 Euro verdienen, bei entsprechendem Erfolg kämen natürlich weitere Prämien hinzu.