Das sagt Lars Ricken über die Dortmunder Talente-Flucht
Von Hendrik Gag
Borussia Dortmund hat sich das Image erarbeitet, einer der besten Ausbildungsvereine Europas zu sein. Kaum ein anderer Klub ist für junge Talente so interessant, um den nächsten Schritt zu gehen. Prominente Namen wie Erling Haaland und Jude Bellingham schafften in Schwarz-Gelb den Sprung zur Weltklasse, in der aktuellen Saison konnte mit Jamie Gittens bereits ein hochveranlagter Jungprofi seine Spuren hinterlassen. Beim 2:0-Auftaktsieg gegen Eintracht Frankfurt erzielte der 20-Jährige beide Treffer.
Schwieriger haben es hingegen oft Talente aus der eigenen Jugend: In diesem Sommer verließen mit U17-Welt- und Europameister Paris Brunner, U20-Nationalspieler Tom Rothe, Hendry Blank und Youssoufa Moukoko gleich vier vielversprechende Eigengewächse den BVB. Julian Rijkhoff verabschiedete sich im Winter zurück zu Ajax. Der Grund bei allen: Mangelnde Perspektive in der ersten Mannschaft.
"Es ist natürlich schade, wenn Talente gehen, die wir über Jahre bei Borussia Dortmund begleitet und ausgebildet haben. Jeder Fall hat immer eigene Gründe und hinter jedem Fall steht ein Abwägungsprozess. Wir werden ihre Entwicklung weiterhin beobachten und haben in dem einen oder anderen Fall auch die Hand weiterhin drauf", erklärt Geschäftsführer Lars Ricken den Aderlass gegenüber der Bild.
Immerhin: Die Dortmunder konnten mit ihren Talenten hohe Ablösen einnehmen, auch wenn sie beim BVB nicht zum Zuge kamen. Nizzas Kaufoption bei Moukoko liegt laut Transfermarkt.de bei 18 Millionen Euro, für Tom Rothe zahlte Union Berlin fünf Millionen Euro.
Dennoch sollen wieder mehr Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Weg in die Profimannschaft finden. Die Grundlage sei bereits in diesem Sommer gelegt worden. "Uns ist wichtig zu betonen: Die nächste Generation steht bei uns bereit! Im Sommer haben wir bewusst auch mutige Entscheidungen getroffen, um eigene Nachwuchs-Spieler fest in den Profi-Kader einzubauen", so Ricken.
Hoffnung auf Spielzeit in dieser Saison können sich vor allem Mittelfeldspieler Kjell Wätjen, Filippo Mané, der als vierter Innenverteidiger eingeplant ist, Almugera Kabar, der neben Ramy Bensebaini der einzige Linksverteidiger im Kader ist, und Stürmer Cole Campbell machen. Campbell könnte nach dem Abgang von Sebastian Haller zur Option werden.
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