"Das musst du machen in der zweiten Liga": Die Stimmen zum HSV-Auftaktsieg
Von Lennart Sörnsen
Mit einem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln gelang dem HSV ein perfekter Start in die neue Saison. Die Rothosen zeigten sich vor allem vor dem Tor eiskalt und verteidigten leidenschaftlich, um die Kölner nach der frühen 2:0-Führung nicht mehr ins Spiel kommen zu lassen. Entsprechend zufrieden zeigte sich Steffen Baumgart nach seiner Rückkehr in die Domstadt. "Wir nehmen die drei Punkte gerne mit, weil sie wirklich hart erarbeitet sind.", sagte der HSV-Trainer nach dem Spiel.
Mit der Leistung in der zweiten Halbzeit war Baumgart allerdings nicht vollends zufrieden. "In der zweiten Halbzeit haben wir das eigene Spiel eingestellt, worüber ich ein wenig verärgert bin", so Baumgart, bei dem am Ende aber die Freude über eine gute Defensivleistung überwog. "Wir haben es in der zweiten Halbzeit nicht mehr gut gemacht, was Fußball angeht, dafür richtig gut, was verteidigen angeht. Und das musst du machen in der zweiten Liga."
Überraschend war für viele die taktische Herangehensweise der Norddeutschen, die tief standen und den Kölnern den Ballbesitz überließen. „Man hat gesehen, dass wir ein bisschen was verändert und Wert darauf gelegt haben, kompakt zu stehen. Es war die Idee, um die Stärken von Köln im Gegenpressing herauszunehmen", erklärte HSV-Kapitän Sebastian Schonlau. "Das war komplett gewollt. 5-4-1, den Gegner auflaufen lassen, um ihnen nicht in die Karten zu spielen", pflichtete Baumgart seinem Kapitän bei.
Trotz des Erfolges gegen Köln ist aber klar, dass diese Herangehensweise nicht zum neuen Standard beim HSV werden soll „Ich glaube, dass wir variabel sein wollen. Über die Saison gesehen wollen wir sicherlich einen dominierenden Spiel-Stil pflegen und viel den Ball haben wollen", sagte Schonlau und betonte dabei, dass es in dieser Saison einen facettenreicheren Fußball geben soll.
Konkurrenzkampf im Sturm und im Tor
Überragender Mann beim HSV war Ransford-Yeboah Königsdörffer, der beide Tore erzielte und auch sonst eine starke Leistung zeigte. "Ransi hat seitdem ich da bin fast alles gespielt. Er ist auch noch ein junger Spieler, der durch Täler geht. Ich finde es gut, wie er arbeitet", lobte Baumgart seinen Schützling. Bim großen Konkurrenzkampf im Sturm mit Robert Glatzel und Davie Selke hat Königsdörffer nun die ersten Argumente auf seiner Seite, um auch in Zukunft in der Sturmspitze des HSV gesetzt zu sein. Zumindest im Kampf mit Selke scheint er derzeit die Nase vorn zu haben.
Aber auch Torhüter Daniel Heuer Fernandes konnte in der einen oder anderen Phase glänzen, zeigte vor allem mit einer Glanzparade kurz vor der Halbzeitpause seine Stärke und nutzte in Abwesenheit seines Konkurrenten Matheo Raab seine Chance. "Wenn Ferro diese Leistungen bringt, gibt es keine Diskussion", stellte Baumgart klar. Dennoch ließ er Raab eine Tür offen. Es bleibe "ein harter Konkurrenzkampf" zwischen den beiden "ersten Torhütern". Dennoch dürfte Heuer Fernandes vorerst erste Wahl bleiben.
Emotionale Rückkehr
Für Steffen Baumgart war es neben der sportlichen vor allem eine emotionale Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Dass dies nicht spurlos an ihm vorbeigegangen ist, verriet Baumgart nach dem Spiel. "Es kann sich jeder vorstellen, dass ich nicht nur angespannt war sondern eine freudige Aufregung hatte. Ich bin so glücklich, dass ich hier sein durfte und das erleben durfte. Das hakt man nicht einfach ab", blickte Baumgart auf seine Vergangenheit beim Effzeh zurück.
Weitere HSV-News lesen: