Bericht: Darum saß Kimmich in Leverkusen wirklich auf der Bank
Von Dominik Hager
Joshua Kimmich musste beim Top-Spiel in Leverkusen auf der Bank Platz nehmen. Eine von vielen strittigen Entscheidungen von Thomas Tuchel, die sich im Nachhinein als nicht sonderlich glücklich herausstellen sollten. Doch warum ließ der Bayern-Coach den Mittelfeld-Leader überhaupt auf der Bank?
Ganze 60 Minuten ließ Thomas Tuchel Joshua Kimmich auf der Bank warten, ehe er mit reichlich Verspätung dann doch auf den Platz durfte. Für den 29-Jährigen eine bittere Stunde, für die er auch selbst keine wirkliche Erklärung hatte. "Ich habe in den letzten zwei Wochen alles dafür getan, schnell zurückzukommen, um von Anfang an zu spielen. Am Ende des Tages trifft der Trainer die Entscheidungen, die wir Spieler akzeptieren Müssen", meinte er nur.
Verletzung offenbar nicht der Grund für Bankplatz
Die Verletzung, die der Bayern-Star im Spiel gegen Union Berlin davongetragen hatte, war laut Informationen der BILD kein Grund dafür, dass Kimmich nicht von Beginn an ran durfte. Die Schulter soll schließlich keine Probleme mehr gemacht haben. Dem Bericht zufolge wollte Tuchel vielmehr das Duo Leon Goretzka & Aleksandar Pavlovic nicht auseinanderreißen. Beide bildeten beim 3:2 gegen Augsburg und beim 3:1 gegen Gladbach das Mittelfeld-Zentrum.
Selbst wenn das Duo in den Spielen gegen Augsburg und Gladbach einen ordentlichen Job gemacht hat, dürfte der Bankplatz für Kimmich ein böser Schlag gewesen sein. Andere Bayern-Stars wie Dayot Upamecano und Kim Min-jae wurden schließlich auch direkt gebracht, obwohl sie erst kurzfristig wieder zur Verfügung standen.
Tuchel selbst hatte nach dem verlorenen Spitzenspiel folgende Erklärung abgegeben. "Josh hat alles getan, er war fast vollkommen schmerzfrei. Trotzdem ist ein Spiel noch mal etwas anderes als eine Trainings-Woche", führte er aus und merkte an, dass nicht der Moment gekommen war, "allerletztes Risiko" zu gehen, da "die beiden anderen Sechser eine sehr gute Form" aufwiesen.
Nimmt man den BILD-Bericht als Grundlage, kann das Risiko aber eigentlich gar nicht mehr so groß gewesen sein. Jedenfalls nicht so groß, als müsse man Kimmich in einem derartigen Top-Spiel schonen.
Tuchel-Plan geht schief
Letztlich ging der Plan des Trainers gnadenlos schief, was Kimmich zumindest eine versteckte Kritik an Tuchel entlockte. "Generell bin ich schon ein Freud davon, dass wir so gut sein sollten, dass wir uns nicht dem Gegner anpassen müssen", erklärte er in Bezug auf die Taktik. Jedoch merkte er auch an, dass die Niederlage nicht an der Taktik lag.
Es bleibt jedoch dabei, dass Tuchel auf einem schmalen Grat wandert, wenn er Führungskräfte wie Thomas Müller, Matthijs de Ligt und nun auch Joshua Kimmich auf der Bank lässt.
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