Trotz Virkus-Ankündigung: Darum lässt Farke Netz weiter auf der Bank

Luca Netz im Zweikampf mit Lucas Tousart
Luca Netz im Zweikampf mit Lucas Tousart / Boris Streubel/GettyImages
facebooktwitterreddit

Für die letzten Spieltage hatte Roland Virkus mehr Vertrauen für die jungen Spieler bei Borussia Mönchengladbach angekündigt. Daniel Farke scheint das jedoch anders zu sehen: Er entschied sich erneut gegen Luca Netz und für Ramy Bensebaini. Die Fans zeigten sich damit nicht einverstanden.

Auch wenn es die Verantwortlichen in dieser Deutlichkeit natürlich nicht aussprechen, aber für Borussia Mönchengladbach geht es in dieser Saison um nichts mehr. Weder wird die Fohlenelf noch in den Abstiegskampf hineingezogen werden, noch ergeben sich irgendwelche Chancen, sich in den Kampf um das internationale Geschäft einzumischen.

Es geht also nur noch darum, die letzten Spiele möglichst ansehnlich, erfolgreich und mit den Fans versöhnlich über die Bühne zu bringen. Deshalb hatte Roland Virkus auf der Mitgliederversammlung auch mehr Chancen für die jüngere Generation in Aussicht gestellt.

Entgegen der Virkus-Aussagen: Farke entschied sich wegen "außergewöhnlicher Saison" für Bensebaini

"Eine Aufgabe ist es, dass wir den jungen Spielern in den letzten Partien vertrauen", hatte er dort gegenüber den Fans und Mitgliedern betont (via Bild).

Offenbar ist die Absprache mit Daniel Farke jedoch fehlgeschlagen. Einer der angesichts der Virkus-Aussage am ehesten zu erwartenden Wechsel, wäre ein Startelf-Einsatz für Luca Netz gewesen. Zumal Ramy Bensebaini den Verein im Sommer ohnehin verlassen wird. So könnte Netz weiter aufgebaut und in Richtung erster Elf gebracht werden.

Farke entschied sich trotzdem dazu, erneut Bensebaini aufzustellen und Netz auf die Bank zu setzen. Das wurde seitens der Fans bei der 0:1-Heimniederlage gegen Union Berlin am Sonntag, als der Name des Linksverteidigers angesagt wurde, auch mit Pfiffen honoriert.

Ebenso bei der Auswechslung, die etwa 20 Minuten vor dem Abpfiff stattfand. Erst dann kam Netz für Bensebaini ins Spiel, der erneut mit Pfiffen verabschiedet wurde.

Ramy Bensebaini
Ramy Bensebaini im Einsatz gegen Union Berlin / Christof Koepsel/GettyImages

Seine Entscheidung erklärte Farke (via Bild): "Es wird in der Bundesliga immer darum gehen, dass die Besten spielen. Und Ramy hat bisher eine außergewöhnliche Saison gespielt. Luca macht Druck, aber das muss er jeden Tag im Training zeigen."

Für den Trainer überwiegt die "außergewöhnliche Saison" des 28-Jährigen dem Ansatz, den Virkus als Versprechen in den Fokus der restlichen Saison gestellt hatte. Durchaus kurios, sollte man doch annehmen, dass derartige Aussagen auch mit demjenigen abgesprochen werden, der die Aufstellung macht - also mit dem Coach.

Schon vor dem Spiel hatte Farke betont, dass man die jüngeren Spieler "nur bis zur Tür bringen" könne. Durchgehen müssten sie selbst. Seine Botschaft: Einfach nur um des Zeichens Willen wird er die Gladbach-Youngster nicht aufstellen. Dabei gehe es auch darum, dass "Bundesliga-Spiele nicht geschenkt werden".