Dárdais Vertrag mit Klausel: 24 Zähler bis zum langfristigen Verbleib bei Hertha

Muss mit Hertha punkten, um Cheftrainer zu bleiben: Pal Dárdai
Muss mit Hertha punkten, um Cheftrainer zu bleiben: Pal Dárdai / Boris Streubel/Getty Images
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Verträge mit bestimmten Klauseln, von denen wiederum die Dauer der Kontrakte abhängen, sind auch im Profi-Fußball gang und gäbe. Pal Dárdai hat in seinem kürzlich unterschriebenen Arbeitspapier bei der Alten Dame Hertha auch bestimmte Konditionen verankert.

Die würden, bei ihrer Erfüllung, dafür sorgen, dass der Vertrag tatsächlich seine maximale Laufzeit von zwei Jahren erreicht. Heißt nichts anderes, als dass der Ungar quasi auf Bewährung den Kader der Hauptstädter befehligt.

Was wiederum Dárdais zunächst einsetzende Einsilbigkeit erklärt, mit der er bei der Präsentations-PK am Dienstag auf die Frage reagierte, ob seine Bedingung für die Unterschrift eine Vertragslaufzeit bis zum Sommer 2022 gewesen sei.

"Ich würde soweit erstmal nicht gehen", versuchte sich der frühere Fan-Liebling zunächst an einer ausweichenden Antwort. "Bis Sommer will ich einen guten Job machen. Dann werden wir alles schauen. Ja, es ist schön, wir haben etwas geplant. Aber ich bin leider ein komischer Typ, es muss auch für mich Spaß machen."

24 Punkte in 16 Spielen sind gefordert

Mittlerweile scheint etwas mehr Klarheit zu herrschen. Informationen des kicker zufolge soll in Dárdais Arbeitspapier tatsächlich eine Bedingung eingebaut sein. Demnach muss der neue Übungsleiter bis zum Saisonende mindestens 24 Punkte in den noch ausstehenden 16 Spielen erreichen, damit sich der Vertrag automatisch um eine weitere Spielzeit verlängert.

Macht einen Schnitt von 1,5 Punkten pro Spiel. Vergleichsgrößen: In den bisherigen 18 Spielen sammelten die Berliner gerade mal 17 Punkte, was einem Schnitt von 0,94 ergibt. Der saisonübergreifende Punkteschnitt von Dárdais Vorgänger Bruno Labbadia lag bei seiner Entlassung am vorigen Wochenende bei 1,11.

Dárdai muss also mehr liefern, um in den Genuss einer weiteren Saison als Cheftrainer der Hertha zu kommen. Das Kalkül der Berliner Verantwortlichen hinter dieser Maßnahme ist klar: Einen neuen Trainer lediglich für die noch verbleibenden gut vier Monate zu installieren, hätte das Risiko beinhaltet, dass der Trainer (nach möglicherweise schlechtem Start in seine neue Aufgabe) bereits im Februar oder März von den Spielern als lame duck wahrgenommen würde.

So aber wurde ein Konstrukt gewählt, das es dem Trainer ermöglicht, seine Zukunft selbst zu bestimmen. Wenn er die Mannschaft denn entsprechend in die Spur bringt. Sollten Dárdai und seine Mannschaft die vorgesehene Ausbeute erreichen, ergäbe sich mit den bereits gesammelten 17 Punkten ein Wert von 41 Punkten.

Das vorläufige Ziel: Nicht-Abstieg

Wohl nicht ganz zufällig gewählt, gelten doch 40 Punkte traditionell als eine Marke, ab der die Abstiegsängste hinter sich gelassen werden können. Somit setzt man mit besagter Klausel den neuen starken Mann auf der Kommandobrücke einerseits nicht unter zu hohen Erwartungsdruck - und ermöglicht gleichzeitig eine Basis für eine langfristige Zusammenarbeit.

Jetzt müssen Pal Dárdai und seine Mannen nur noch entsprechend viele Punkte sammeln. Am besten schon am kommenden Samstag. Wenngleich die Aufgabe bei der formstarken Frankfurter Eintracht sicherlich nicht die leichteste ist.