Daran hängt Teroddes HSV-Wechsel
Von Yannik Möller
In diesem Sommer soll es klappen: Kölns Simon Terodde darf gehen und hat den Hamburger SV - erneut - als Ziel auserkoren. Der Zweitligist möchte mit dem Stürmer den Aufstieg anvisieren. Der Wechsel hängt jedoch noch an wichtigen Zahlen, über die die Klubs Einigkeit erlangen müssen.
Als großer Torjäger ist Simon Terodde bekannt, vor allem in der 2. Bundesliga hat er sich diesen Ruf erarbeitet: In 220 Partien konnte er ganze 118 Tore erzielen und dabei 34 weitere vorbereiten. Eine beachtliche Quote, mit der er auch dem 1. FC Köln in der Saison 2018/19 zum Wiederaufstieg verholfen hatte - in dieser Spielzeit erzielte er sogar 29 Tore in 33 Spielen, fünf Assists kamen noch dazu.
In der ersten Liga gibt es in Köln jedoch keine Verwendung mehr für den Stürmer. Sein Vertrag läuft zwar noch bis 2021 und seine Bedeutung innerhalb des Klubs ist bekannt, aber unter Trainer Markus Gisdol spielt der 32-Jährige schlicht keine Rolle mehr. In der Rückrunde der vergangenen Saison kam Terodde nur noch auf sieben Einsätze, die sich jeweils auf wenige Minuten beliefen.
Das logische Resultat: Der aus Bocholt stammende Angreifer möchte den Effzeh gerne verlassen. Nach wie vor sein Wunschziel: Der Hamburger SV. Zunächst sollen auch der VfL Bochum sowie der 1. FC Nürnberg in der Verlosung gewesen sein, doch Teroddes Wunsch ist es für den HSV zu spielen. Der Nord-Klub würde ihn ebenfalls gerne verpflichten und ihn zu einer wichtigen Säule im erneuten Kampf um den Aufstieg in die Bundesliga machen. Laut kicker und Bild hängt ein etwaiger Deal aber an zurzeit noch zu klärenden finanziellen Hürden.
Terodde möchte für HSV spielen: Entscheidung zur Abfindung und zum Gehalt steht an
Diese Hürden betreffen den noch ein Jahr gültigen Vertrag und das damit einhergehende Gehalt. In Köln bekommt Terodde auf das Jahr gerechnet etwa 2,5 Millionen Euro gezahlt. Zwar eine beachtliche Summe - wenn man allerdings bedenkt, dass das letzte Update des Arbeitspapiers inmitten seiner absoluten Topform gemacht wurde, nicht wirklich verwunderlich. Das Problem: Hamburg zahlt pro Monat nicht mehr als 50.000 Euro an Grundgehalt, somit nicht mehr als 600.000 Euro pro Jahr. Das ist Teil der selbst auferlegten Gehaltsobergrenze.
Das finanzielle Problem, das sich trotz des eigentlich gleichen Ziels aller drei Parteien auftut, ist nicht unbedingt klein. Laut kicker sieht der Effzeh das Auslassen einer Ablösesumme, die theoretisch noch zu fordern wäre, bereits als ein Entgegenkommen an. Eine Abfindung zu zahlen, damit der Großverdiener ohne Perspektive für deutlich weniger Geld woanders anheuern kann, ist jedoch ein anderes Thema.
"Wenn er zu den möglichen Konditionen zusagt, würde das unterstreichen, dass er große Lust hat, bei uns ein Säulenspieler zu sein."
- Boldt über Terodde
Die Bild berichtet, mit einer Entscheidung sei bereits zum Wochenbeginn zu rechnen. Lange dürfte es tatsächlich nicht dauern, da die Standpunkte, die Argumente und die Forderungen der beiden Klubs und des Spieler bereits ausgetauscht und dargestellt wurden. Die übergeordnete Frage lautet also, ob man sich zusammen doch noch einig wird - schlussendlich geht es um eine gute Summe an Geld.
Terodde scheint zumindest gewillt und entschlossen zu sein, auch für ein spürbar geringeres Gehalt zu spielen, auch wenn sein neuer Vertrag beim HSV (zumindest zunächst) auch nur bis zum Ende der kommenden Saison laufen würde. Die Einsatzzeiten in Kombination mit dem Vertrauen von Coach Daniel Thioune haben ihn offenbar so sehr überzeugt, dass er dem Klub bereits sein Ja-Wort gegeben hat. Sportvorstand Jonas Boldt hob vor allem "seine Qualität, zum anderen seine Haltung" hervor (via kicker): "Wenn er zu den möglichen Konditionen zusagt, würde das unterstreichen, dass er große Lust hat, bei uns ein Säulenspieler zu sein."