Latzas Wechsel hat Signalwirkung: Was macht Schalke damit?
Von Stefan Janssen
Die Verpflichtung von Danny Latza ist für den FC Schalke 04 eine mit Signalwirkung: Gute Spieler wollen immer noch gerne kommen und beim Wiederaufbau helfen. Was werden die Königsblauen damit nun anfangen?
Normalerweise sind Vereinsmitteilungen über einen Spielerwechsel eher schlicht gehalten. "Der FC Schalke 04 verpflichtet Danny Latza", wäre da ganz aktuell eine gern genommene Zeile. Doch die Knappen wählten eine andere und das sicher mit Bedacht: "Danny Latza entscheidet sich für den FC Schalke 04", war am Mittwoch auf der Homepage der Schalker zu lesen.
Es sollte also noch einmal hervorgehoben werden, dass sich Latza ganz klar für Schalke entschieden hat, trotz der aktuellen Situation und ligaunabhängig. Ein "positives Zeichen für den gesamten Klub" sei das, wird der aktuell Gesamtverantwortliche Sport, Peter Knäbel, zitiert. Das geht zwar wieder eher in die Standard-Phrasen-Richtung, ist aber trotzdem genau richtig.
Klar, Latza hat eine Schalker Vergangenheit und es macht ihn "unheimlich stolz", bald für den Verein aufzulaufen. Aber trotzdem ist es ein beeindruckender Wechsel: Der Kapitän eines Bundesligisten (FSV Mainz), der noch sehr gute Chancen auf den Klassenerhalt hat, geht zu einem Verein, der ziemlich sicher absteigen wird. Er entscheidet sich also trotz der Aussicht auf die 2. Bundesliga für den FC Schalke, so wie es der Verein richtig beschrieben hat.
Es zeigt, dass dieser Verein trotz dieser unfassbar schlechten sportlichen Saison und diesem ganzen Chaos drumherum immer noch eine große Strahlkraft hat, immer noch attraktiv ist und durchaus für qualitativ hochwertige Spieler in Frage kommt, die beim Wiederaufbau helfen wollen. Der Verein hat eine große Chance, sich in der 2. Bundesliga eine bärenstarke Mannschaft zusammenzustellen, die sofort um den Wiederaufstieg mitspielt, auch mit für seine Verhältnisse beschränkten finanziellen Mitteln.
Die Frage ist jetzt natürlich: Was macht Schalke mit diesem Signal? Kommt endlich ein wenig Ruhe rein, wenn der Abstieg einmal besiegelt ist, und treffen die handelnden Personen dann die richtigen Entscheidungen zum Wohle des Vereins? Aktuell fällt es schwer, das zu glauben. Es besteht die große Gefahr, dass der FC Schalke seine Wirkung und das Signal dieses Latza-Wechsels nicht nutzen wird.
Doch der Anfang ist gemacht, Latza hat ein Zeichen gesetzt. Den leidgeprüften Anhängern aus Gelsenkirchen ist jetzt zu wünschen, dass daran angeknüpft werden kann. Dann hat Schalke eine gute Chance, schnell wieder aufzusteigen.