Dänemark-Trainer Hjulmand erklärt Fehlentscheidungen: Darum wurde Deutschland vom VAR begünstigt

Deutschland hat das Achtelfinale der EM 2024 mit 2:0 gegen Dänemark gewonnen. Dänemarks Nationaltrainer Kasper Hjulmand übte nach dem Spiel scharfe Kritik am Video Assistant Referee.
Kaspar Hjulmand
Kaspar Hjulmand / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Im EM-Achtelfinale zwischen Deutschland und Dänemark gab es zwei äußerst strittige Entscheidungen, die nach VAR-Überprüfung zugunsten des DFB-Teams ausfielen. Zunächst wurde Dänemark in der 48. Spielminute der Führungstreffer aufgrund einer minimalen Abseitsposition aberkannt, dann bekam Deutschland nur fünf Minuten später einen glücklichen Handelfmeter zugesprochen.

Dänemarks Nationaltrainer Kasper Hjulmand bewertete beide Situationen im Nachgang des Spiels als Fehlentscheidungen. Dafür legte er in der Mixed Zone eine stichhaltige Analyse vor.

"Es ist ein Ein-Zentimeter-Pfiff, das ist nicht möglich", sagte Hjulmand zu der Abseitsentscheidung vor dem vermeintlichen 1:0 für Dänemark. Hjulmand betonte: "Es ist statistisch belegt, dass man nicht exakt sagen kann, wann genau der Ball den Körper bei einem Pass verlässt, also kannst du eine Ein-Zentimeter-Entscheidung nicht pfeifen.

Auch mit dem Strafstoß für Deutschland war Hjulmand nicht einverstanden. Dänemarks Joachim Andersen wurde im vollen Lauf bei einem Flankenversuch von David Raum aus kurzer Distanz am Arm getroffen. Hjulmand dazu: "Uns wurde gesagt, dass die Verteidiger nicht mit den Händen hinter dem Körper rennen sollen. Es ist also eine normale Position, wenn du rennst oder springst."

Tatsächlich kann man Hjulmands Analyse durchaus folgen und eingestehen, dass das DFB-Team in beiden Situationen extrem Glück hatte. Am Ende müssen die UEFA-Schiedsrichter aber aufgrund der kalibrierten Linie entscheiden, nach der bei dem vermeintlichen Führungstreffer von Dänemark nunmal eine Abseitsposition vorlag.

"Normalerweise rede ich nicht über sowas", schloss der dänische Nationaltrainer seine Analyse, "aber wenn der VAR so benutzt wird, ist es einfach lächerlich."

Dazu sei gesagt, dass Hjulmands Bewertung der beiden strittgen Szenen absolut sachlich war und sich der der 52-Jährige insgesamt als sehr fairer Verlierer präsentierte. "Vielleicht hätte Deutschland auch ohne diese Entscheidung gewonnen, sie haben ein fantastisches Match gespielt. Ich mag das Team, ich mag, was Julian Nagelsmann mit der Mannschaft macht", sagte Hjulmand noch.


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