Dänemark: Defensiv schwach und offensiv harmlos - Deutschlands erster EM-Gegner in der Einzelkritik
Von Helene Altgelt
Fehlstart für Dänemark: Beim 0:4 gegen Deutschland waren die Däninnen taktisch und spielerisch unterlegen, besonders defensiv hatten sie Probleme mit der starken Magull und Deutschlands Bällen in die Halbräume. Die Niederlage war auch in der Höhe verdient, offensiv war Dänemark zu harmlos. Hier gibt es die Einzelkritik zur Leistung der Däninnen.
Lene Christensen (Tor): 5/10
Hatte an diesem Abend genug zu tun und rettete mehrmals stark, etwa in der 17. Minute bei Magulls akrobatischem Versuch und in der 55. erneut gegen Deutschlands beste Spielerin. War bei Flanken aber nicht immer ganz sicher und verschätzte sich vor dem 0:2 sodass Lea Schüller in das leere Tor köpfen konnte.
Rikke Sevecke (rechte Innenverteidigung): 6/10
Die beste Spielerin in der dänischen Dreierkette und auch generell eine der Besten in Sondergaards Team. Gewann jeden ihrer neun Zweikämpfe und hatte damit großen Anteil daran, dass Klara Bühl wenig zum Zug kam. Ihre Passgenauigkeit war allerdings, wie die der meisten Däninnen, mit 60% ausbaufähig.
Stine Ballisager Pedersen (Innenverteidigung): 2/10
Ein Abend zum Vergessen für die Innenverteidigerin. Konnte vor dem 0:1 den Ball nicht klären und erlaubte es Lina Magull, frei vor dem Tor aufzutauchen. In der Luft ebenfalls nicht souverän, ließ die deutschen Spielerinnen mehrmals zum Kopfball kommen. Kam mit dem deutschen Pressing überhaupt nicht zurecht (50% Passgenauigkeit).
Katrine Veje (linke Innenverteidigung): 3/10
Hatte ebenso wie ihre Nebenfrau einen schlechten Tag. Sah besonders in der ersten Hälfte gegen Huth mehrmals nicht gut aus. Ihre Positionierung war zudem bei mehreren deuschen Angriffen nicht gut. War in den Zweikämpfen schwach (nur 2/7 gewonnen). Dafür passsicherer als die anderen Abwehrspielerinnen.
Janni Thomsen (rechtes Mittelfeld): 6/10
Dänemarks beste Spielerin an diesem Abend. Hatte ein hohes Pensum auf der rechten Seite, brachte sich sowohl offensiv mit einigen Flanken ein, als auch defensiv. Im Verbund mit Sevecke effektiv gegen Bühl, war manchmal allerdings zu weit vorne positioniert und kam dann zu spät.
Sanne Troelsgaard (Mittelfeld): 5/10
Eine der erfahrensten Spielerinnen Dänemarks, was ihr auf dem Platz aber nicht unbedingt anzumerken war. Wurde ihrer Rolle, das dänische Spiel von hinten zu lenken, nicht gerecht und bekam Magull nie in den Griff. Gewann immerhin 5 von 6 ihrer Zweikämpfe.
Sofie Junge Pedersen (Mittelfeld): 4/10
Verlor ein paar Mal in kritischen Situationen den Ball, war ähnlich wie Troelsgaard gegenüber Däbritz und Magull unterlegen und ließ sich ein paar Mal überlaufen. Konnte sich mit einer Rettungstat auszeichnen, ließ Lea Schüller dafür aber auch vor dem 0:2 zum Kopfball kommen.
Sofie Svava (linkes Mittelfeld): 6/10
War bemüht, sich offensiv einzubringen und konnte sich auch ein paar Mal vorne einschalten. Ihre normalerweise guten Flanken waren an diesem Tag aber nicht präzise genug. Hätte der offensichtlich überforderten Veje defensiv mehr helfen sollen, war aber eine der wenigen dänischen Spielerinnen, die einen Zug zum Tor zeigten.
Rikke Marie Madsen (Rechtsaußen): 6/10
Die dänischen Stürmerinnen wechselten immer wieder ihre Positionen, um unberechenbarer zu werden. Madsen war daher auch recht aktiv, hatte ein paar auffällige Aktionen, Rauch musste gegen sie auch einmal zum Foul greifen. Ansonsten war sie sehr fleißig im Pressing, lief viel und eroberte auch ein paar Bälle. War aber mit 30 Ballkontakten nicht so wirklich eingebunden, konnte zusammen mit den anderen Offensivspiel kaum Kombinationen kreieren.
Signe Bruun (Mittelstürmerin): 5/10
Kein einfaches Spiel für Bruun, die nur wenige Bälle bekam. Wich daher öfters nach links und rechts aus. Hatte die beste Chance Dänemarks an diesem Abend, die aber von Frohms' guten Reflexen vereitelt wurde. Ihr Auftritt wird getrübt von dem Ballverlust vor dem 0:1.
Pernille Harder (Linksaußen): 5/10
Hat im dänischen Spiel immer viel Freiraum und bewegte sich daher auch oft ins Mittelfeld oder nach rechts. In der Anfangsphase aktiv, war an jeder Offensivaktion beteiligt. Danach deutlich unauffälliger, wurde von Oberdorf sehr gut aus dem Spiel genommen. Konnte nicht wie üblich für die wichtigen Aktionen sorgen und wurde dem eigenen Anspruch, Dänemarks Offensivmotor zu sein, nicht gerecht.
Mille Gejl (ab 55. für Madsen): Keine Bewertung
"You need to gejl out!", heißt es in Dänemarks EM-Song. Offensivspielerin Gejl konnte an diesem Abend aber genauso wenig wie ihre Mitspielerinnen für eine gute Stimmung sorgen. War bemüht, wenn sie an den Ball kam, aber blieb blass.
Nadia Nadim (ab 55. für Bruun): keine Bewertung
Die 34-Jährige ließ immer wieder ihr Können aufblitzen, war in der zweiten Halbzeit eine der auffälligsten Akteurinnen Dänemarks. Versuchte viel und holte auch eine Ecke raus, kam auch zu einer guten Kopfballgelegenheit.
Kathrine Kühl (ab 55. für Troelsgaard): keine Bewertung
Ein ganz bitterer Abend für das 18-jährige Supertalent. Konnte spielerisch ihr Können nicht wirklich zeigen und kam mit Deutschlands Pressing nicht zurecht. Zu allem Übel kassierte sie in der 95. Minute dann auch noch eine unnötige gelb-rote Karte. Muss als Lehrstunde eingeordnet werden.
Simone Boye (ab 70. für Svava): keine Bewertung
Kam als zusätzliche Defensivspielerin für Svava. Ihr gelang es auch nicht, die dänische Abwehr zu stabilisieren. Unauffälliger Auftritt ohne Patzer oder Glanztaten.
Stine Larsen (ab 83. für Thomsen): keine Bewertung
Konnte sich in den verbleibenden zehn Minuten nicht mehr wirklich zeigen.
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