Zagadou als Verkaufskandidat: Verletzung wirft BVB-Pläne durcheinander
Von Jan Kupitz

Dan-Axel Zagadou ist einer der ganz großen Pechvögel der aktuellen Bundesligasaison. Aufgrund einer Knie-OP ist die Spielzeit für ihn vorzeitig beendet - doch so komisch es auch klingen mag: Die Verletzung sorgt offenbar dafür, dass er dem BVB erhalten bleiben wird.
Mit 21 Jahren hat Zagadou schon einiges mitmachen müssen. Aktuell laboriert der Youngster an seinem vierten Knieproblem in den letzten zwei Jahren, dazu plagten ihn auch immer wieder muskuläre Verletzungen. Das große Potenzial, das in ihm steckt, konnte der Franzose in der jüngeren Vergangenheit daher viel zu selten auf dem Platz zeigen.
Die vielen Verletzungsprobleme haben wohl auch Einfluss auf seine Zukunft. Der TV-Sender Sky berichtet, dass Zagadou beim BVB eigentlich ein Verkaufskandidat für den Sommer war. Der Vertrag des jungen Innenverteidigers ist nur bis Sommer 2022 datiert, offenbar hatte die Borussia geplant, den Youngster in Coronazeiten zu Geld zu machen.
Zagadou-Ablöse durch Verletzung (zu) niedrig
Durch die Verletzung müsse der BVB aber umdenken. Dadurch, dass die Saison für Zagadou vorzeitig beendet ist, könne er sich nicht mehr ins Rampenlicht anderer Klubs spielen, die Ablöse würde daher deutlich niedriger ausfallen als erhofft. Statt ihn zu verkaufen, planen die Schwarz-Gelben daher nun eine Vertragsverlängerung mit dem 21-Jährigen. Über diese Pläne hatten zuvor auch die Ruhr Nachrichten berichtet.
"Dortmund würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einerseits hätten sie einen richtig guten Innenverteidiger, wenn er wieder richtig fit werden würde. Zum anderen hast du zumindest einen langfristigen Vertrag und nicht den Druck, ihn in diesem Sommer verkaufen zu müssen", erklärt Sky's BVB-Reporter Jesco von Eichmann.
Welche Rolle spielt Lacroix in den BVB-Plänen?
Dass der BVB überhaupt geplant haben soll, Zagadou zu verkaufen - sofern die erneute Knie-OP nicht dazwischen gekommen wäre -, mutet ohnehin sehr seltsam an. Der Franzose gilt als eines der größten Verteidigertalente, wenn er seine Verletzungsprobleme in den Griff bekommt und Spielpraxis sammelt, dürfte sein Wert in den kommenden Jahren in die Höhe schießen.
Womöglich hatten die Verkaufspläne aber mit Wolfsburgs Maxence Lacroix zu tun, der bekanntlich ins Visier der Schwarz-Gelben gerückt ist. Sky untermauert, dass Dortmunds neuer Trainer Marco Rose "ein großer Fan des Innenverteidigers" sei - gut möglich, dass Zagadou für seinen Landsmann "geopfert" werden sollte, denn Lacroix würde eine ordentliche Stange Geld kosten.
Sky-Transferexperte Max Bielefeld weiß: "Ab 30 Millionen, eher aufwärts, sind sie [die Wolfsburger] vielleicht überhaupt gesprächsbereit."
Die Zagadou-Verletzung macht diesen Plänen aber augenscheinlich einen Strich durch die Rechnung.