Da-Costa-Wechsel zum FC Schalke geplatzt
Von Guido Müller
Der angedachte Wechsel von Eintracht Frankfurts Außenverteidiger Danny da Costa zum Liga-Rivalen Schalke 04 ist offenbar geplatzt. Grund soll nach Bild-Informationen die angespannte Finanzlage der Knappen sein.
Mehr als 200 Millionen Euro Verbindlichkeiten belasten die Kassen, wie der Klub selbst am vergangenen Mittwoch bekanntgab. Angesichts dieses enormen Rucksacks kann sich Königsblau kostspielige Einkäufe (da Costas Marktwert wird von transfermarkt.de auf sieben Millionen Euro taxiert) schlichtweg kaum noch leisten. Auch keinen Danny da Costa. Wobei hier wohl eher eine Leihe im Gespräch war - stattdessen wird sich S04 mit Kilian Ludewig verstärken, dessen Gesamtpaket deutlich günstiger als das denk Frankfurters sein dürfte.
Da Costa wäre übrigens der fünfte ehemalige Frankfurter im Kader von Königsblau geworden. Bastian Oczipka und Omar Mascarell sind schon seit längerem auf Schalke aktiv, in der diesjährigen Transferperiode kamen mit Stürmer Gonçalo Paciencia und dem dänischen Keeper Frederik Rönnow zwei weitere Eintracht-Spieler (jeweils auf Leihbasis) hinzu. Und bei diesem Quartett wird es wohl auch bleiben.
Auch zwei Beraterwechsel haben da Costa bislang noch keine neuen Türen geöffnet
Danny da Costa muss nun beweisen, dass Adi Hütter mit seiner Verbannung auf die Ersatzbank falsch liegt. Bislang kam er in der Liga auf insgesamt 69 Minuten Einsatzzeit, beim 2:1-Sieg gegen Hoffenheim am vergangenen Wochenende schmorte er jedoch über die volle Spieldauer auf der Bank. Der österreichische Trainer zieht Almamy Touré dem seit 2017 bei der SGE kickenden da Costa vor. Da nützt es dem in Deutschland geborenen 27-Jährigen mit angolesischen Wurzeln auch nichts, in den letzten sechs Monaten zweimal seinen Berater gewechselt zu haben.
Ganz abschreiben sollte man einen Weggang des Rechtsverteidigers vor dem endgültigen Schließen des Transferfensters freilich nicht. Zu groß sind die Unabwägbarkeiten in einem Markt, der gerade am Deadline-Day in den vergangenen Jahren immer wieder für Überraschungen gesorgt hat. Zumal das 18.00-Uhr-Limit nur auf die Zugänge (bzw. Einkäufe) der hiesigen Bundesligisten (1. und 2. Liga) bezogen ist. Denn auch nach sechs Uhr nachmittags können deutsche Klubs immer noch überschüssiges Personal los werden. In Ländern wie Spanien (bis Mitternacht) oder England (bis 23.00 Uhr) ist die Transferperiode nämlich um ein paar Stunden länger als hierzulande.