Ronaldo und Messi mit frühem Champions-League-Aus: Das Ende einer großen Epoche?

Messi und Ronaldo scheitern im Achtelfinale. Das Ende einer großen Epoche?
Messi und Ronaldo scheitern im Achtelfinale. Das Ende einer großen Epoche? / David Ramos/Getty Images
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Mit insgesamt elf Weltfußballer-Auszeichnungen in den letzten 13 Jahren haben die beiden Superstars Lionel Messi und Cristiano Ronaldo definitiv eine Ära geprägt. Doch der Trend, der sich bereits in den letzten Jahren angedeutet hat, setzt sich immer weiter fort. Die Dominanz der beiden Könige des Fußballs schwindet zunehmend. Dies spiegelt sich auch im vorzeitigen Aus beider Spieler in der Champions League wider.


Machen es Ronaldo und Real Madrid oder doch Messi mit dem FC Barcelona? Sowohl in der spanischen Liga, als auch im internationalen Geschäft ging es viele Jahre lang fast ausschließlich um diese Frage. Die beiden Weltklassespieler allein reichten meist aus, um den gegnerischen Abwehrmauern das fürchten zu lehren. So waren es regelmäßig die beiden Offensivspieler, die internationale Spitzenspiele für ihr Team entscheiden konnten.

In der ewigen Torjägerliste der Königsklasse schweben Ronaldo (134 Tore) und Lionel Messi (120 Tore) ohnehin in einer völlig eigenen Sphäre. Zum Vergleich: Der amtierende Weltfußballer, Robert Lewandowski, folgt mit 72 Toren auf dem dritten Platz. Dass sich die beiden Ausnahmeerscheinungen einen absoluten Heldenstatus in den Geschichtsbüchern des Fußballs verdienen, ist ohnehin unbestritten.

Ronaldo und Messi am frühen K.o. in der Champions League beteiligt

An ihren Status kann sich prinzipiell auch nichts ändern, wenn die Zeit der großen Dominanz nun vorbei wäre. So haben schließlich beide die 30er-Marke weit überschritten und den Fußball über eine außergewöhnliche Zeitspanne geprägt. Das frühe Achtelfinal-Aus in der Königsklasse ist aber schon ein deutliches Zeichen, dass sich die Kräfteverhältnisse im Fußball verschoben haben. So gerieten beide Schlüsselspieler nach dem Ausscheiden in die Schusslinie der Kritik.

Nachdem Cristiano Ronaldo beim entscheidenden Gegentor gegen Porto unglücklich in der Mauer agierte, hagelte es Kritik und Spott vonseiten den Medien. Man musste unter anderem Schlagzeilen wie "Hatte Ronaldo Angst vor dem Ball?" lesen. Auf der Gegenseite konnte der Portugiese dagegen nicht die entscheidenden Akzente setzen.

Im Gegensatz zu seinem Erzrivalen reihte sich Messi zwar gegen Paris in die Torschützenliste ein, zeigte aber ausgerechnet vom Punkt Nerven. Ein ungewohntes Bild und eine verpasste Chance, den Spieß gegen Paris doch noch einmal umzudrehen.

Paris Saint-Germain v FC Barcelona, Messi
Ein ungewöhnliches Bild: Lionel Messi scheitert gegen Paris vom Punkt / Xavier Laine/Getty Images

Messi und Ronaldo peilen nationale Meistertitel an: Doch auch hier hakt es

Von nun an gilt es für die beiden Stars, in der nationalen Meisterschaft für Schadensbegrenzung zu sorgen. Doch auch hier sieht es nicht so rosig aus, wie man es von Barcelona und Turin gewohnt ist. Derzeit liegen die Katalanen sechs Punkte hinter Atletico Madrid auf Rang zwei, wohingegen Juve als Tabellendritter bereits zehn Punkte Rückstand (bei einem Spiel weniger) auf Spitzenreiter Inter hat.

Dabei zeigt sich aber auch ganz deutlich, dass die Schwächephase der beiden Klubs nicht unbedingt auf ihre Stars zurückzuführen ist. So sind sowohl Ronaldo (20 Tore, zwei Vorlagen) als auch Messi (19 Tore, acht Vorlagen) weiterhin die Lebensversicherung ihrer Klubs. Dies beweist zumindest, dass die beiden Torjäger noch immer den Unterschied ausmachen können. Allerdings gelingt ihnen das häufig nicht (mehr) allein und vor allem immer seltener in Topspielen.

Schaffen Ronaldo und Messi den Weg zurück auf den Thron?

Nach dem frühen Ausscheiden in der Champions League wird also auch die Wahl zum Weltfußballer nicht über Messi und Ronaldo gehen. Damit ist die Saison für die Ausnahmekicker bereits jetzt eine enttäuschende Karriereetappe. So stellt sich jetzt die Frage, ob zumindest einer der beiden noch einmal auf den Fußballerthron, sprich Champions-League-Sieg oder Auszeichnung zum Weltfußballer, zurückkehren kann. Ihre aktuellen Klubs, Juventus Turin und der FC Barcelona, könnten sich dabei als Hindernis entpuppen, denn auf beiden Seiten fehlt es an der gewohnten Qualität.

Klar ist zudem auch, dass den beiden Akteuren nicht mehr viele Jahre bleiben, um ein Spitzenteam zum Triumph zu führen. Für Messi könnte also ein Wechsel zu Manchester City oder Paris SG der letzte Anker sein. Dass der 33-Jährige zum Beispiel unter Pep Guardiola noch ein oder zwei absolute Topjahre im Tank hat, ist absolut möglich. Bei der starken City-Verteidigung fallen auch dessen defensive Schwächen nicht so sehr ins Gewicht.

Für Ronaldo ist die Lage dagegen verzwickter. So ist er nicht nur drei Jahre älter, sondern auch noch ein Jahr länger an das schwächelnde Juve gebunden. Hier scheint die Wahrscheinlichkeit tatsächlich größer zu sein, dass die Karriere des Portugiesen langsam aber sicher zu Ende geht. Vorzeitig abschreiben sollte man den ehrgeizigen Ausnahmesportler jedoch erst, wenn er seine Fußballschuhe endgültig an den Nagel gehangen hat.

Zusammenfassend sei gesagt, dass es im aktuellen Fußballgeschäft keine absoluten Dominatoren mehr gibt. Die Epoche der Alleinherrscher Ronaldo & Messi ist dem Ende geweiht. So sind es nicht mehr zwei Figuren, die den Sport prägen, sondern zehn bis zwölf Topspieler. Zu diesen zählen zweifelsfrei auch Lionel Messi und Cristiano Ronaldo weiterhin. Ob es für die beiden noch einmal zum ganz großen Wurf reicht, bleibt aber abzuwarten. Denn im Verlauf der nächsten Jahre werden es andere wie Erling Haaland, Kylian Mbappé und Jadon Sancho sein, die einen ähnlich hohen Thron erklimmen wollen.