Countdown zum Pokalfinale: Nobby Dickel - der Held von Berlin!

Borussia Dortmund v VfL Wolfsburg - Bundesliga
Borussia Dortmund v VfL Wolfsburg - Bundesliga / Lukas Schulze/Getty Images
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Der Countdown läuft! Nur noch drei Tage bis zum Pokalfinale in Berlin! Im Folgenden blicken wir auf ein weiteres großes Finale des BVB zurück, in welchem eine neue Dortmunder Legende geboren werden sollte...


Im Gegensatz zum ersten Titelgewinn des BVB werden die meisten Fans eher Erinnerungen an die Pokalsaison 1988/89 besitzen, denn diese war es, welche den heutigen Stadionsprecher Norbert "Nobby" Dickel zur Vereinslegende hat werden lassen.

Nachdem das letzte Endspiel im Pokal für den BVB zu Beginn des Wettbewerbs schon ganze 23 Jahre her gewesen ist, war das Ziel aller Schwarz-Gelben klar: Es muss nach Berlin gehen und der Pokal muss endlich wieder an den Borsigplatz.

In der ersten Runde traf der BVB im heimischen Westfalenstadion auf Eintracht Braunschweig und nach so einer langen Zeit ohne Endspiel war den Borussen auf dem Platz die Motivation förmlich anzusehen. Bereits zur Halbzeit führte der BVB mit 2:0 dank der Tore von Bernd Storck nach einer Viertelstunde, ehe Andreas Möller nach einer halben Stunde auf 2:0 für Hausherren stellte. Doch auch nach dieser komfortablen Halbzeitführung hörten die Schwarz-Gelben nicht auf mit ihrem Spiel und gewannen dank den Toren von Michael Zorc, Bernd Storck, Frank Mill und erneut Andreas Möller im zweiten Durchgang mit 6:0.

Nach dem furiosen Start in die Pokalsaison folgte das nächste Heimspiel gegen den FC 08 Homburg, welche sich in der ersten Runde mit 4:0 gegen den TBV Lemgo durchsetzen konnten. Dank der Tore von Günter Breitzke und Michael Rummenigge gewann der BVB auch gegen Homburg mit 2:1 und zog verdient ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein. Dort sollte ein besonderer Gegner auf die Schwarz-Gelben warten.

Achtelfinale gegen S04

Im Achtelfinale war es der große Rivale Schalke 04, der auf den BVB wartete. Die große Brisanz, welches das Revierderby über viele Jahre und auch heute noch mit sich bringt, war auch in diesem Spiel zu erkennen. Erst nach genau einer Stunde war es Michael Rummenigge, der das Torfestival im Parkstadion in Gelsenkirchen eröffnete. Nur vier Minuten später trafen Nobby Dickel und nach 71. Minuten Michael Zorc für den BVB. Der Anschlusstreffer von Luginger in der 83. Minute und das Tor von Ingo Anderbrügge nur wenige Sekunden vor dem Abpfiff brachten zwar nochmal kurz Spannung in die Partie, kamen aber dennoch zu spät, weshalb der BVB verdient als Derbysieger ins Viertelfinale einzog.

Im Viertelfinale sollte der BVB im nächsten Kracherspiel den Karlsruher SC empfangen. Die Badener hatten in der vorherigen Runde den großen FC Bayern mit 4:3 in München besiegt. Beide Mannschaften hatten somit jeden Grund, mutig ins Spiel zu gehen, jedoch auch mit einer gehörigen Portion Respekt vor dem Gegner. Die Fans im Westfalenstadion sahen über weite Strecken ein den Statistiken nach eher zähes Spiel, welches seinen Höhepunkt in der 29. Minute finden sollte, als Michael Zorc einen Elfmeter zum 1:0 Endstand verwandelte.

Im Halbfinale am 09. Mai 1989 empfingen die Borussen den VfB Stuttgart in einer hoch emotionalen Partie. Wie auch schon im Viertelfinale traf Michael Zorc nach 29. Minuten zur 1:0-Führung für den BVB, ehe Frank Mill nach rund einer Stunde den nächsten Halbfinaleinzug nach 1965 perfekt machen sollte. Jedoch war der Treffer nach 59. Minuten nicht das letzte Highlight des Spiels. In der selben Minute, in welcher das zweite Tor für den BVB fiel, sollte es Rote Karten regnen. Nach einem Schubser des Dortmunders Kroth wurde er vom Platz gestellt, ehe die Stuttgarter Gaudino, ebenfalls für einen Schubser, und Schröder wegen Reklamationen des Feldes verwiesen wurden.


Highlights vom Halbfinale BVB gegen VfB


BVB zurück im Pokalendspiel

Am 24. Juni 1989 war es nun endlich soweit. Nach 24 Jahren ohne Pokalfinale hatten die Borussen im Olympiastadion in Berlin gegen Werder Bremen die Chance, den zweiten Pokaltitel ihrer Geschichte zu gewinnen.

In der Anfangsphase sahen die 76.000 Fans in Berlin ein enges Spiel und einen offenen Schlagabtausch beider Mannschaften, ehe nach 15 Minuten Karl-Heinz Riedle, damals noch in Diensten der Werderaner, das 1:0 erzielen konnte. Doch nur wenige Minuten später war es Norbert Dickel, der nach 21 Minuten den Ausgleich markierte. In den nachfolgenden Minuten entwickelte sich der BVB immer mehr zur spielbestimmenden Mannschaft, doch auch nach der Pause gaben die Bremer nicht auf und suchten immer wieder gefährlich den Abschluss.

Es war jedoch der BVB, welcher nach einer Flanke von Zorc und dem Kopfballtor von Frank Mill in Führung gehen konnte. Doch auch nach dem erneuten Gegentreffer gaben sich die Bremer nicht auf und kamen immer wieder in gefährliche Schusspositionen, ehe der BVB den SVW nach derer eigener Ecke auskontern konnte und Norbert Dickel nach einer ersten Parade des Bremer Torhüters Oliver Reck seinen zweiten Treffer erzielte. Noch in einer Art Schockstarre wurde Bremen eine Viertelstunde vor Ende erneut ausgekontert und Michael Lusch erzielte den Treffer zum 4:1 Endstand.

Die Highlights vom Pokalfinale BVB gegen Werder Bremen

Für den BVB war es nach 1965 der zweite Pokalsieg und Dickels Aufstieg zum "Held von Berlin", wie ihn die BVB-Fans auch heute noch nennen.

Nach einem enttäuschenden siebten Platz in der damaligen Bundesligasaison, schaffte der BVB es also doch noch die Spielzeit zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen.