City-Talent Braaf im Visier des BVB - mittelfristiger Sancho-Ersatz?
Von Yannik Möller
Der BVB scheint einem inzwischen etablierten Muster erneut folgen zu wollen, um ein junges Talent aus England zu holen: Jayden Braaf, 18 Jahre alt, soll zur neuen Saison von Manchester City kommen, heißt es aus England. Dem Offensivspieler werden schon jetzt Ähnlichkeiten zu Jaden Sancho und Leroy Sané attestiert.
Jayden Braaf sorgt derzeit für etwas Aufruhr bei Manchester City. Im Sommer 2018 kam der damals 16-Jährige aus der Jugend von PSV Eindhoven in die Akademie des englischen Klubs, wo er sich bemerkenswert schnell einen Namen machte. Wenig überraschend schaffte er frühzeitig den Sprung in die U23 und in die Youth League-Auswahl.
Die aktuelle Aufruhr rührt jedoch von einem möglichen und inzwischen sogar wahrscheinlich anmutenden Wechsel her, potenziell sogar schon im Winter. Als Interessent gilt vor allem Borussia Dortmund. Der Bundesligist, der regelmäßig sehr gute Arbeit durch Verpflichtungen von jungen Talenten macht, die dann durch Vertrauen und Einsatzzeiten aufblühen, sportlich helfen und später lukrativ weiterverkauft werden können, würde damit einen bereits bekannten Weg einschlagen: Jude Bellingham kam ebenfalls aus England, Jadon Sancho und Jamie Bynoe-Gittens (U19) sogar direkt von City.
BVB auf bekannten Wegen: City-Youngster Braaf könnte Dortmund als passenden Ausweg sehen
Vieles spricht dafür, dass Braaf nun einen sehr ähnlichen, wenn nicht gar den genau gleichen Weg zum BVB einschlagen wird. Der Daily Star berichtet von einer bereits gefassten Entscheidung des Niederländers, die Citizens am Ende der laufenden Saison zur verlassen, um zur Borussia zu wechseln. Vor etwa anderthalb Wochen schrieben die Manchester Evening News vom Interesse mehrerer Bundesliga-Klubs, während eine etwaige Ablösesumme von etwa neun Millionen Euro im Raum stehen soll. Auch das niederländische Portal Voetbalzone bringt den Youngster u.a. mit dem BVB in Verbindung, nennt zusätzlich aber auch Bayer Leverkusen, sowie RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach als Vereine, die sich vor einem Jahr mit ihm beschäftigt haben sollen.
Ein weiterer Aspekt eint die verschiedenen Berichterstattungen um einen möglichen Braaf-Wechsel zu Schwarz-Gelb: Sein Spielstil wird sehr häufig mit dem von Sancho oder Leroy Sané verglichen. Auch seine Positionen, primär die beiden Flügel in der Offensive, tragen zu diesem Vergleich bei. Wie es schon bei Sancho der Fall war, galt und gilt auch der heute 18-Jährige als das größte Talent der Jugendausbildung der Skyblues. Seine Geschwindigkeit, die Freude am Dribbeln, die dazugehörige Wendigkeit und das Selbstbewusstsein im eigenen Spiel - allesamt Aspekte, die ihn wie einen mittelfristigen Nachfolger des Dortmunders aussehen lassen, der wiederum spätestens im Sommer erneut viele Angebote aus dem europäischen Top-Fußball erhalten und eventuell wechseln wird.
Dafür, dass Braaf sein Glück nicht weiter in Manchester suchen möchte, gibt es zwei Erklärungen. Zum einen soll er mit seinen persönlichen Aussichten nicht zufrieden sein. Unter Pep Guardiola hat er den Schritt ins Profi-Training noch nicht schaffen können, obwohl das offenbar im Sommer so kommuniziert wurde - was für Verstimmungen gesorgt haben soll (via MEN). In den letzten fünf U23-Partien war er ebenfalls nicht im Kader, obwohl er fit und einsatzbereit war. Deshalb soll er sich aktiv mit einem Abschied beschäftigen.
Zudem, und das ist nicht zu unterschätzen, bietet Dortmund natürlich ein sehr gutes Ziel. Auch im Fußball-Ausland ist bekannt, dass zahlreiche junge Spieler durch den Klub große und zahlreiche Chancen erhalten, sich zu entwickeln. Nicht nur in der U23, sondern regelmäßig im Liga-Betrieb. Dass es dafür inzwischen diverse positive Beispiele gibt, sorgt für einen äußerst guten Ruf, worin weitere Youngsters ihre Chance auf ein attraktives und erfolgreiches Sprungbrett wittern. Gerade in der Situation, in der sich Braaf befindet, sorgt das für einen gewissen Pull-Effekt.
Allerdings würde City, so ist es zu vernehmen, das Talent nicht einfach so ziehen lassen wollen. Eine etwaige Ablösesumme von acht bis zehn Millionen Euro soll im Raum stehen. Zudem möchte sich der aktuell Tabellenfünfte der Premier League eine Rückkauf-Möglichkeit sichern, sollte es sich um einen permanenten Abschied und nicht nur um eine Leihe handeln.